Wer kennt ihn nicht: James Tiberius Kirk, den draufgängerischen Casanova und ersten Kapitän der Serie Raumschiff Enterprise. Mit seiner charmanten Haudrauf-Attitüde unterhielt William Shatner die erste Generation der Star Trek-Fans und ist bis heute ein legendärer Charakter im Sci-Fi-Universum – obwohl er für Kirk eigentlich nur die Zweitwahl war.
Bei Kirks zahlreichen Abenteuern und Liebschaften ist es leicht, zu vergessen, dass er auch eine Familie hatte: Star Trek II: Der Zorn des Khan stellte uns seine ehemalige Geliebte Dr. Carol Marcus (Bibi Besch) und den gemeinsamen Sohn David Marcus (Merritt Butrick) vor. Zu beiden hatte Kirk vor dem Film zwar keinen Kontakt – in Star Trek II und Star Trek III: Auf der Suche nach Mr. Spock spielen sie dennoch eine bedeutende Rolle.
In Star Trek II war Dr. Marcus ein wichtiger Hauptcharakter
In Star Trek II war Carol Marcus weit mehr als nur Kirks ehemalige Flamme. Als erfolgreiche Wissenschaftlerin war sie die Erfinderin des Genesis-Projekts, das mithilfe von futuristischer Technologie tote Planeten und Materie beleben kann und gleichteigig eine gefährliche Waffe ist. In Star Trek II wird die Technologie vom Gegenspieler Khan (Ricardo Montalban) gestohlen und eingesetzt. Daraus entsteht der instabile Genesis-Planet und der Plot für die restliche Handlung.
Am Ende des Films bleiben jede Menge offene Fragen für Captain Kirk und seine entfremdete Familie. Tatsächlich kehrte sein mittlerweile erwachsener Sohn David auch in Star Trek III zurück: Sein Auftritt war allerdings nicht von langer Dauer. Spoiler: Auf dem Genesis-Planeten wird David von Klingonen als Geisel genommen und umgebracht. Kirk kann nichts weiter tun, als hilflos per Funk zuzuhören.
Ein Star Trek-Produzent verhinderte Dr. Marcus’ Rückkehr
Da ausgerechnet Davids Mutter in Star Trek III nicht dabei ist, gibt es für die Eltern keinen Raum zum Trauern. Die Geschichte von Kirks Familie bleibt unvollendet und findet keinen runden Abschluss. Der Grund dafür liegt allerdings nicht bei Konflikten mit der Darstellerin, wie bei anderen Star Trek-Rollen – im Gegenteil.
Produzent Harve Bennett, der auch das Drehbuch für Star Trek III verfasste, entschied sich dagegen, Dr. Carol Marcus zurückkehren zu lassen. Zwar war sie ursprünglich für die Story geplant, doch ihre Rolle in der Handlung erschien ihm überflüssig. Marcus' Genesis-Expertise führte außerdem zu Logiklücken im Plot.
Bibi Besch selbst war enttäuscht von ihrem Ausschluss aus dem Franchise, schrieb aber laut ScreenRant einen Brief an den Macher, in dem sie ihr Verständnis ausdrückte, nachdem sie den Film gesehen hatte.
Carol Marcus’ Andenken lebt in neuen Star Trek-Produktionen weiter
Auch wenn Bibi Besch bis heute nicht in die Rolle von Carol Marcus zurückgekehrt ist, feierte ihr Charakter doch noch eine denkwürdige Rückkehr ins Star Trek-Universum. In Star Trek Into Darkness, dem Enterprise-Paralleluniversum, tritt Marcus ebenfalls auf und wird von Alice Eve gespielt. Hier hat sie jedoch keine romantische Beziehung mit Captain Kirk (Chris Pine).
In der Serie Star Trek: Strange New Worlds findet Marcus immerhin eine kurze Erwähnung: Hier ist in einer Szene von "Kirks schwangerer Freundin” die Rede. Bisher bekam Carol jedoch allen Fan-Hoffnungen zum Trotz keinen eigenen Auftritt. Die Serie bietet in ihren kommenden Staffeln womöglich aber eine gute Chance, den Charakter neu zu besetzen und zurückzuholen: Der Grundstein ist gelegt.