Es gibt Animationsfilme, die zeigen uns in aalglatten und quietschbunten Bildern die heile Welt von Menschen und/oder Tieren, die ihre kleinen Probleme und Abenteuer zumeist mit dem ein oder anderen stimmungsvollen Lied bewältigen und bestehen. Eigentlich ist das sogar bei den meisten von uns bekannten Animationsfilmen der Fall. Das neuste Werk von Signe Baumane schlägt dagegen einen ganz anderen Weg ein. Ihr neuster Film Rocks in My Pockets zeigt uns in surrealen, doch märchenhaften Bildern das Leben von fünf Frauen aus einer Familie, wobei jede auf ihre ganz eigene Weise mit dem Wahnsinn zu kämpfen hat. Dabei hat sich die Filmemacherin von den Leben ihrer Familienmitglieder inspirieren lassen und auch ihre eigene Geschichte in das Projekt mit einfließen lassen.
Vollgepackt mit visuellen Metaphern, skurrilen Bildern und ihrer ganz eigenen Art von Humor, erzählt Baumane in ihrem Film auf gewisse Weise den Werdegang ihrer Familie. Im Mittelpunkt stehen dabei unter anderem anderem ihre Großmutter Anna, ihre Cousine Miranda und natürlich Signe Baumane selbst. In einer Welt voll von Krieg, Gewalt, Scheidung und Politik hat jede dieser Frauen mit Depressionen und Wahnsinn zu kämpfen, wobei Baumane nicht nur als Teilnehmerin, sondern auch als Beobachterin fungiert. In gewisser Weise ist der Film laut ihrer eigenen Aussage eine klassische Detektiv-Geschichte, die zeigt, wie Baumane in ihrer Familiengeschichte umher wühlt und nach Antworten sucht. Dabei werden verschiedene Fragen aufgeworfen, warum manche Menschen zum Beispiel Selbstmordgedanken hegen, warum wir ausbrechen wollen und was uns zu dem macht, was wir sind. Vor allem sucht Baumane aber eine Antwort darauf, ob sie dem (genetisch veranlagten) Schicksal ihrer Familie entkommen kann oder ob sie stärker mit ihr verbunden ist, als sie geahnt hat.
Hat der Trailer zu Rocks in My Pockets euer Interesse geweckt oder entspricht der Animationsfilm nicht eurem Geschmack?