Dem langen Superhelden-Schatten zu entkommen, dürfte einigen Stars des Marvel Cinematic Universe schwerfallen. Insofern müssen sie jede Chance nutzen, um sich außerhalb der Strumpfhosen-Abenteuer ein Profil zu erarbeiten. Chris Evans, der seit vergangener Woche wieder als Captain America durch die Kinos zieht, hat mit Snowpiercer vorgemacht, wie das funktioniert. Das dystopische Science-Fiction-Drama ist heute unser TV-Tipp.

2014 geht ein Versuch, der globalen Erwärmung entgegenzuwirken, katastrophal schief. Knapp 20 Jahre später wird die Welt von einer Eisschicht überzogen, der Großteil der Menschheit ist tot, die Umwelt unbewohnbar. Nur ein Hightech-Zug kreist unbeirrt um das Erdenrund: der Snowpiercer. Eingeteilt in gesellschaftliche wie räumliche Klassen, leiden die Menschen in den hintersten Waggons unter der Gewaltherrschaft der vorderen. Dem will sich Curtis (Chris Evans) widersetzen. Gemeinsam mit den anderen Unterdrückten plant er den Aufstand, um den Zug Wagen für Wagen unter seine Kontrolle zu bringen.

Der Südkoreaner Bong Joon-ho (The Host, Mother) führt Regie bei der Graphic Novel-Adaption, die ein internationales Ensemble rund um Evans, Song Kang-ho, Tilda Swinton, Jamie Bell und John Hurt versammelt. Dabei empfiehlt sich Bong einmal mehr durch seine inszenatorische Vielseitigkeit, die mitreißenden Actionszenen ebenso zugutekommt wie emotionalen Ausbrüchen. Wer ins absolut sehenswerte Werk des südkoreanischen Meisters oder auch nur des südkoreanischen Kinos allgemein einsteigen will, dem bietet Snowpiercer eine hervorragende Gelegenheit. Nicht zuletzt dank Chris Evans, der seinem Saubermann-Image aus Captain America hier eine interessante düstere Note verleiht.

Heute im TV: Snowpiercer
Sender: ProSieben Maxx
Zeit: 22:30 Uhr

Snowpiercer - Chris Evans wagt in der Sci-Fi-Dystopie den Aufstand

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