Mammut erzählt vom New Yorker Ehepaar Leo (Gael García Bernal) und Ellen (Michelle Williams). Beide sind ziemlich erfolgreich, sind aber für ihre kleine Tochter selten da. Das Kindermädchen Gloria von den Philippinen ist die Bezugsperson für das Mädchen. Gloria ist in die USA gekommen, um Geld für ihre zwei Söhne zu verdienen. Einer von ihnen, der zehn Jahre alte Salvador, sehnt sich so sehr nach seiner Mutter, dass er selbst auf Arbeitssuche geht, um mit dem selbstverdienten Geld ihre Rückkehr zu beschleunigen. Als Leo eine Geschäftsreise nach Thailand unternimmt, löst er ungewollt eine Kettenreaktion aus, die dramatische Konsequenzen für alle Beteiligten haben wird.
Die plakative Moral der Geschichte wird allerorten kritisiert. Leider kann Mammut nichts über das weltumspannende Drama des Kapitalismus sagen, kritisiert Hannah Pilarczyk vom Spiegel. Der Film “macht sich auf, das Große im Kleinen zu suchen und schaut doch nur beim Kleinen genau hin: Viel zu lang ziehen sich die Szenen hin, in denen Ellen im Krankenhaus bis zum Anschlag arbeitet, Gloria und Jackie quality time miteinander verbringen oder sich Leo in den Strandbars vergnügt. Die Gegenüberstellungen, mit denen Lukas Moodysson arbeitet, sind an sich schon wenig subtil und werden durch ihre Ausbreitung auf 125 Filmminuten noch hohler.”
Andreas Kilb von der Frankfurter Allgemeinen würde Mammut so gerne loben. “Das Schreckliche an diesem Film ist, dass er lauter gute Geschichten erzählt … Er knetet sie, bis sie einen Teig ergeben, aus dem seine Moral sich backen lässt. Sie lautet, kurz gesagt, dass Mütter sich um ihre Kinder kümmern sollen und Männer sich ab und zu wie kleine Jungs aufführen müssen. Das haben wir auch vor der Globalisierung schon gehört, aber Mammut erzählt es so, als hätten sich die UN nach zähen Verhandlungen darauf geeinigt.”
Daniel Kothenschulte von der Frankfurter Rundschau sah einen teuren Film über die Armut, denn zumindest der Wohlstand verlangt im Kino nach teuren Kinobildern. “Es ist wieder einmal der Ton, der die Musik zerstört und damit auch die beste Absicht: ein Nachhall satter Selbstgefälligkeit. Die platte Kausalität des Neuen Globalisierungskinos ist auch ein Rückschritt gegenüber den Rassendramen des alten Hollywood. Anders als diese stolzen Mammuts des politischen Kinos ist die Sozial-Schmonzette eine Spezies, die wohl niemals ausstirbt.”
Tamara Danicic von schnitt.de ist enttäuscht. "Alle wollen immer nur das Beste und werden dafür mit Seelenpein bestraft. Es wimmelt nur so vor fremdgesteuerten, bemitleidenswerten Kreaturen, die nie aus freien Stücken schlecht handeln würden. Die Lösung, die Mammut am Ende anbietet, mag vielleicht im ersten Moment sympathisch erscheinen, in ihrem Kern könnte sie aber auch dem “Handbuch der Katholischen Soziallehre” entstammen: Kinder und Eltern gehören nicht getrennt. Selbstverwirklichung hin, wirtschaftliche Zwänge her."
Wenn Ihr Euch den Film anschauen wollt, dann werft doch einen Blick in unser *"Kinoprogramm":/kino/kinoprogramm-aktuell und findet heraus, ob Mammut in Eurer Nähe läuft.