Stadt der Blinden findet kein Gefallen bei Blinden

03.10.2008 - 07:59 Uhr
Julianne Moore in Die Stadt der Blinden
Kinowelt
Julianne Moore in Die Stadt der Blinden
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NEWS» US-Blindenverbände sind schockiert über die Darstellung der Blinden im Film.

Nach dem Roman des Nobelpreisträger Jose Saramango erzählt Regisseur Fernando Meirelles in Die Stadt der Blinden von einer Epidemie, die Bewohner einer Stadt blind werden lässt. Die ersten Betroffenen werden unter Quarantäne gestellt. Unter katastrophalen Bedingungen müssen sie vegetieren. Lebensmittel werden rationiert, leicht werden sie Beute Krimineller. Es gibt eine Zeugin dieses Alptraums. Die Frau eines Erblindeten (gespielt von Julianne Moore) folgt ihrem Mann in die Quarantäne und führt eine Gruppe Kranker in die Freiheit.

Heute startet der Film in den USA und US-Blindenverbände haben dazu aufgerufen, ihn zu boykottieren. In Die Stadt der Blinden würden blinde Menschen als Monster dargestellt. Blinde wollen in 21 Bundesstaaten darauf aufmerksam machen, dass sie ganz normale Menschen sind, die wegen ihrer Blindheit nicht zu Monstern werden. Das Studio Miramax weist die Vorwürfe zurück. Thema des Films ist die menschliche Würde, an die auch in Zeiten von Krisen und Katastrophen festgehalten werden muss.

In Deutschland startet der Film am 23. Oktober 2008. Ob es bei uns zu ähnlichen Aufrufen kommt, wage ich zu bezweifeln. Hier könnt Ihr Euch einen Trailer zu Die Stadt der Blinden anschauen:

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