Star Wars-Kameramann mit 99 Jahren gestorben

26.08.2013 - 19:00 Uhr
Szene aus Star Wars
20th Century Fox
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Mit 99 Jahren ist der Kameramann Gilbert Taylor verstorben. Bevor er für den Look des ersten Star Wars-Films verantwortlich war, hatte er bereits mit etlichen Regisseuren von Weltruhm zusammengearbeitet und galt als Meister des Schwarz-Weiß-Films.

Gilbert Taylor ist tot. Der britische Kameramann starb im Alter von 99 Jahren im Kreise seiner Familie auf der Isle of Wight. Obwohl seine Karriere über 40 Jahre und 70 Filme umfasste, ist ihm ein Ehrenplatz in der Ruhmeshalle der Popkultur doch vor allem durch einen Film sicher: Krieg der Sterne. Interessanterweise war Gilbert Taylor für den “sauberen” Look des Bildes bei der ersten Star Wars-Folge fast im Alleingang verantwortlich: “George [Lucas] vermied vom ersten Tag an alle Treffen und jeden Kontakt mit mir, also habe ich das extralange Drehbuch viele Male gelesen und meine eigenen Entscheidungen getroffen, wie ich den Film drehen würde”, so Gilbert Taylor im Jahre 2006 in der Zeitschrift American Cinematographer. Zwar wollte George Lucas eigentlich ein diffuses Bild, mit Unterstützung vom Studio konnte Gilbert Taylor aber seine Idee eines sauberen Looks durchsetzen: “Ich wollte, dass Star Wars eine Schärfe hat, denn ich denke nicht, dass der Weltraum verschwommen ist.”

Vor Star Wars hatte Gilbert Taylor bereits mit einigen der größten Regisseure seiner Zeit zusammengearbeitet: 1964 filmte er die Sets von Ken Adam in Dr. Seltsam, oder wie ich lernte, die Bombe zu lieben für Stanley Kubrick, mit Roman Polanski drehte er Ekel, Wenn Katelbach kommt und Macbeth, mit Alfred Hitchcock dessen vorletzten Film Frenzy. Direkt vor Star Wars war er für die Kamera in Das Omen von Richard Donner verantwortlich. Zudem filmte er A Hard Day’s Night mit den Beatles von Richard Lester.

Im zarten Alter von 15 Jahren begann Gilbert Taylor als Kamera-Assistent in den britischen Gainsborough Studios, obwohl sein Vater der Ansicht war, das Filmgeschäft wimmele nur so vor “Xanthippen, Huren und Zigeunern”. Nachdem er in Zweiten Weltkrieg Bombenziele und die Befreiung von Konzentrationslagern gefilmt hatte, machte sich Gilbert Taylor ab 1948 einen Namen als Meister der Schwarzweiß-Fotografie, so der guardian: Im Gegensatz zu den meisten seiner Kollegen benutzte er indirektes Licht, um den Filmen ein naturalistischeres Aussehen zu verpassen. Seinen Lebensabend verbrachte Gilbert Taylor nicht hinter der Kamera, sondern widmete sich der Malerei und der Landwirtschaft.

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