Steven Spielberg schmettert Bin Laden-Film ab

28.08.2012 - 09:20 UhrVor 12 Jahren aktualisiert
Steven Spielberg kriecht vor Osama nicht zu Kreuze
Paramount Pictures
Steven Spielberg kriecht vor Osama nicht zu Kreuze
Aktuell beschäftigt sich Steven Spielberg in Lincoln mit ermordeten amerikanischen Präsidenten. Doch an einem Film über die Tötung eines gefüchteten Terroristen hat er scheinbar kein Interesse. Der Regisseur sagt Nein zum Osama bin Laden-Streifen.

Es ist nicht so, als ob Steven Spielberg schwierige oder kontroverse Themen generell ablehnen würde. Mit Filmen wie Schindlers Liste, Amistad oder München hat der Meisterregisseur bereits etliche Male bewiesen, dass er vor solchen Herausforderungen nicht zurückschreckt und mehr kann als nur märchenhafte Abenteuer zu drehen. Gerade widmet er sich Lincoln, einem epischen Biopic über die letzten Monate des berühmten amerikanischen Präsidenten, der von Daniel Day-Lewis gespielt wird. Auf eins hat Steven Spielberg aber scheinbar keine Lust – einen Film über die Tötung des gefürchteten Terroristen Osama bin Laden.

Mehr: Seht Bilder von Daniel Day-Lewis als Steven Spielbergs Lincoln

Am Wochenende veröffentlichte die New York Post die Nachricht, dass der Regisseur an einer Kino-Umsetzung eines Augenzeugenberichts über den Mord an dem Al-Qaida-Drahtzieher interessiert sei. Das kontroverse Buch No Easy Day von Mark Owen, das am 11. September 2012 pünktlich zum 11. Jahrestag des Attentats auf das World Trade Center auf den Markt kommen soll, hat bereits die Spitzenposition in Amazon.com-Charts übernommen. Steven Spielberg hat diesem Gerücht jetzt durch seine Presseabteilung selbst eine Absage erteilt. Laut dem Hollywood Reporter wollen sich weder der Filmemacher noch sein Studio DreamWorks die Rechte an dem literarischen Werk sichern.

Der Meisterregisseur wäre nicht der Einzige gewesen, der sich mit einem Projekt über die Jagd auf den Terroristen beschäftigt. Kathryn Bigelow, die 2010 für ihr Irak-Kriegsdrama Tödliches Kommando – The Hurt Locker einen Oscar gewann, arbeitet aktuell mit Zero Dark Thirty an einem Politthriller zu diesem Thema. Der Film, in dem unter anderem Jessica Chastain und Joel Edgerton mitwirken, soll im Januar 2013 in die Kinos kommen. Durch ihre enge Zusammenarbeit mit dem Pentagon und der CIA zogen Kathryn Bigelow und ihr Drehbuchautor Mark Boal bereits den Zorn der Republikaner auf sich. Die Politiker fürchteten die Preisgabe von Staatsgeheimnissen. Vielleicht hatte Steven Spielberg Angst vor ähnlichen öffentlichen Debatten. Das Buch jedenfalls, das als Grundlage für seinen Actionstreifen über bin Laden dienen soll, ist in den USA jedenfalls vor Erscheinen schon umstritten. Nach Lincoln dreht der Regisseur stattdessen lieber mit Robopocalypse über das Schicksal der menschlichen Spezies nach einem Aufstand der Roboter einen weniger kontroversen Film.

Hätte Steven Spielberg einen guten Film über Osama bin Laden gedreht? Was meint ihr?

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