Regisseurin Shamim Sarif zeigt uns in Die verborgene Welt ein anderes Südafrika ….
Die verborgene Welt handelt von Integrität, vom Entdecken der eigenen Kraft, von Leidenschaft. Während das Setting sehr speziell ist – das Südafrika der 1950er und die indische Community mit ihrer ausgeklügelten Hackordnung – sind doch die Mühen und die Erfolge der Charaktere allgemeingültig. Wir alle haben uns schon einmal verliebt und Ungerechtigkeiten erlitten, sei es durch ein politisches System oder innerhalb der eigenen Familie. Und wer sehnt sich nicht nach Integrität?
In dieser verborgenen Welt finden die Wünsche von Frauen traditionell kein Gehör. Doch hier kommen sie zu Tage … zögerlich zuerst und schließlich voller Stolz. Diese zarten Gefühle bringen Lisa Ray und die anderen Darsteller/innen wunderschön zum Ausdruck. Das Setting bot Bilder und Sound in Hülle und Fülle – von der grandiosen und gleichzeitig in ihrer Unermesslichkeit bedrückenden Landschaft, die Miriams Hofladen umgibt, bis zu den lebhaften Farben und der Jazzmusik in Aminas Café.
Ich hoffe, dass Die verborgene Welt Ihnen in Erinnerung bleibt, weil sie wie andere Lieblingsgeschichten Sehnsüchte weckt und sie schließlich doch noch erfüllt. Es ist eine ausgelassene Story voller Hoffnung und Triumph. Die eigene Stimme zu entdecken und sie zu benutzen – darum geht es in Die verborgene Welt. Am Anfang spricht Miriam kaum ein Wort, obwohl sie unverkennbar klug ist. Nur einen Spaltbreit öffnet Amina die Tür zu einer anderen Welt – und Miriam hat den Mut, diese Tür aufzureißen und hindurchzuschreiten.
Das macht sie für mich zur Heldin.
Ich wollte eine Welt schaffen, in der jemand wie Amina einfach lesbisch ist. Als ganz gewöhnlicher Fakt, nicht als Daseinsberechtigung für eine Rolle. Genauso wenig geht es darum, dass Miriam ihre Sexualität entdeckt, sondern ihre Stimme. Die Person, die sie dazu inspiriert und ermuntert, ist zufällig lesbisch und so entwickeln die beiden romantische Gefühle. Ich hoffe, dass der Film ebenso wie das Buch ein breites Publikum erreicht. Denn im Grunde geht es um universelle Themen wie Selbsterkenntnis und Wandel, mit denen sich fast jede/r identifizieren kann.
Quelle: Mit Material von ProFun