Das Drama Tagebuch einer Kammerzofe ist der Auftakt einer Arte-Filmreihe zum Künstler Luis Buñuel anlässlich seines 30. Todestages.
Erzählt wird in dem Film von der jungen, attraktiven Céléstine (Jeanne Moreau), die als Hausmädchen einer herrschaftlichen Familie auf dem Lande engagiert wird. Doch die aussichtsreiche Stelle entpuppt sich als Trugbild der Dekadenz: Die Hausherrin ist kleinlich und intrigant, ihr Gatte steigt Céléstine permanent nach, der Schwiegervater lebt seinen Fetisch aus und der Gärtner ist ein niederträchtiger Faschist. Schon bald entschließt sich Céléstine zu kündigen und nach Paris zurückzukehren, doch kurz vor ihrer Abreise erreicht sie eine schreckliche Nachricht. Claire, ein kleines Mädchen, zu dem sie eine Beziehung entwickelt hat, wurde vergewaltigt und ermordet. Céléstine bleibt und will den Mörder finden…
Luis Buñuel ist unbestritten einer der wichtigsten und einflussreichsten spanischsprachigen Regisseure des Kinos. Sich an seine Filme erinnern, heißt Bilder aus den Tiefen des Gedächtnisses hervorholen, die lieber weiter tief schlummern sollten: eine Rasierklinge vor dem Auge einer Frau, ein Esel auf dem Klavier oder Ameisen in einer Hand. Der Filmemacher gilt mit seinen frühen Film-Collagen als der surrealistische Regisseur par excellence, der mit seinen Filmen das Unbewusste und den Traum sichtbar werden lässt. In seinen Spätwerken, zu denen auch Tagebuch einer Kammerzofe gehört, hält er der Bourgeoisie den Spiegel vors Gesicht. Er inszeniert geistreiche und zugleich bitterböse Satiren über die bürgerliche Gesellschaft, religöse Scheinheiligkeit und genormte Verhaltensregeln.
Heute im TV: Tagebuch einer Kammerzofe
Wann: 20:15 Uhr
Wo: Arte
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