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The Curse of Monkey Island

18.11.2014 - 23:07 UhrVor 10 Jahren aktualisiert
Monkey Island 3
LucasArts
Monkey Island 3
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Ich bin ein riesen Fan der Monkey Island Serie und ganz besonders vom dritten Teil. Hier ein paar Zeilen und Gedanken, zu einen meiner Lieblingsspiele.

Monkey IslandTM ist vielleicht die beliebteste und bekannteste Viedospieleserie von LucasArts. 1990 erschien der erste Teil und gilt als eine der besten und wegweisendes Vertreter des Grafikadventures und wurde 1991 mit LeChuck’s Revenge sogar erfolgreich fortgesetzt.
Die Fans hatten lange Zeit, um darüber zu streiten, welcher der beiden Teile besser ist, denn das zweite Sequel sollte bis 1997 auf sich warten lassen.
Als dann The Curse of Monkey IslandTM am Horizont erschien und im fiktiven karibischen Drei-Insel-Reich vor Anker ging, wurde es nicht von allen Fans herzlich begrüßt.

Viele Anhänger der Serie waren vom Anfang an skeptisch gegenüber dem dritten Teil. Grund dafür war, dass Ron Gilbert, der maßgeblich an der Entwicklung der ersten beiden Teile beteiligt war, an diesem Projekt nicht mitwirkte. Mit den fertige Produkt, fühlten sich einige Zweifler dann auch bestätig, so fühlte sich der dritte Teil doch deutlich anders an, als die schon damals kultigen Vorgänger.
Ob und wie viel davon, wirklich auf das Fehlen von Ron Gilbert zurückzuführen ist, lässt sich freilich nicht wirklich bestimmen, wahr ist aber, dass sich der dritte Teil schwer damit tut, das überraschende Ende von zweiten Teil aufzulösen. Ob Gilbert wirklich meisterhafte Antworten auf die offene Fragen parat hatte und die Fans damit weniger enttäuscht gewesen wären? Wer weiß? So wie die Auflösung gestaltet wurde, hat es jedenfalls vielen Fans nicht gefallen. Aber das war nicht das einzige Problem mit dieser Fortsetzung.



Mit dem dritten Teil vollzieht die Serie einen enormen technischen Sprung, fast so, als wären einem roten Hering Beine gewachsen. Waren die Vorgänger noch pixelig und ohne Sprachausgabe, wurde The Curse of Monkey IslandTM so opulent eingeleitet, dass der Spieler glauben könnte, einen hochwertigen Zeichentrickfilm zu sehen.

Schöne Hintergründe, große animierte Figuren, ein toller Soundtrack und vertonte Dialoge lassen dann auch das gesamte Spiel, wie ein Zeichentrick zum selber entdecken anfühlen. Die Präsentation ist zeitlos und ist heute wie damals ein Hingucker.
Apropos vertonte Dialoge: Hier sei auch erwähnt, dass ich die deutsch Synchronisation insgesamt sehr gelungen finde.
Die Übersetzung bei Lucasarts Adventures ist aber eigentlich ein Thema für sich. Ich finde das sind sehr amerikanische Spiele und trotz Übersetzung, sind einige Rätsel und natürlich Gags für „Ausländer“ schwer nachzuvollziehen (als Beispiel fällt mir das monkey wrench Rätsel aus Monkey IslandTM 2 ein).

So schön und erfreulich diese technischen Verbesserungen waren, sie sorgten allerdings dafür, dass die Hauptperson Guybrush Threepwood zum ersten Mal richtig definiert wurde. In den vorigen Spielen, war er die meiste Zeit, eine kleine pixlige Figur ohne Stimme. Hier konnte die eigene Fantasie relativ viel selber ausfüllen. Dazu gab es in den Vorgängern auch eigentlich gar nicht so viele Dialoge, die Rückschlüsse auf seinen Charakter zuließen. Guybrush hat mal hier, mal da einen lustigen Spruch abgelassen aber eigentlich, war er mehr ein Avatar für den Spieler, um in der Karibik ein verrücktes Abenteuer zu erleben.
In The Curse of Monkey IslandTM bekommt er einen Charakter und vor allem, eine genau definierte Erscheinung. Er ist ein trotteliges und schlaksiges Jungchen, welcher sogar Orlando Bloom in „Fluch der Karibik“, hart aussehen lässt. Hinzu kommt der Comicstil, in dem das gesamte Spiel gehalten ist.
Die Vorgänger waren zwar auch sehr comicmäßig, sie präsentierten sich aber dank der Pixelgrafik deutlich abstrakter, und zwar nicht aus stilistischen Gründen, sondern einfach wegen der technischen Limitierung.
Das machte alles weniger zu einer Geschmacksfrage und ich denke das ist es am Ende. Es ist eine Geschmacksfrage ob man Teil 3 mag oder nicht.

Technisch ist dem dritten Teil der Monkey IslandTM Serie nämlich kaum etwas vorzuwerfen (einziger Schönheitsfehler: Guybrushs Sprite passt nicht immer 100% perspektivisch zum Hintergrund, weshalb er dann wie aufgeklebt wirkt (was er ja irgendwie ja auch tatsächlich ist)).
Für mich der beste Teil der Serie und eines meiner liebsten Spiele überhaupt. Ich liebe den trotteligen Comic Guybrush, ich liebe die schrulligen Bewohner der Inseln und ich liebe die karibischen Klänge. Wenn ich einen Monkey IslandTM Teil spiele, sehne ich mich manchmal nach der Karibik, und das obwohl ich eher der Wintertyp bin.

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