Heute verkündeten die Leiter des Festival Cannes Gilles Jacob und Thierry Fremaux, dass Tim Burton zum diesjährigen Jurypräsidenten ernannt wurde. Damit lässt Cannes die Berlinale alt aussehen: Zwar ist der Berliner Jurypräsident Werner Herzog auch ein filmisches Schwergewicht, aber von einer Popularität wie Tim Burton kann dieser nur träumen. Schließlich beherrscht Tim Burton eine Kunst, die in der Branche selten ist: Er weiß, sowohl ein Arthouse- als auch das Mainstreampublikum für seine Filme zu begeistern.
Damit ist er ein würdiger Repräsentant für das französische Filmfestival, dessen Preisträger-Filme auch oft verstehen, Anspruch mit Unterhaltung zu verbinden. Dies spiegelt auch die Liste der bisherigen Jurypräsidenten wieder, zu denen neben Stephen Frears (High Fidelity) auch Kar Wai Wong (2046) und Sean Penn (Into the Wild) gehören.
Tim Burton ist kein unbekanntes Gesicht in Cannes. Bereits 1995 lief sei Film Ed Wood auf dem Festival. 1997 nahm er sogar als Jurymitglied unter Isabelle Adjani am Festival teil.
Tim Burton zeigte sich begeistert von der Ernennung zum Jurypräsidenten: “Nachdem ich meine Jugend mit Dreifach-Vorstellungen und 48-Stunden Horror-Film-Marathons verbracht habe, bin ich endlich bereit hierfür. Es ist eine große Ehre und ich freue mich darauf, mit meinen Jurykollegen großartige Filme aus aller Welt zu schauen. Wenn man an Cannes denkt, dann hat man Weltkino vor Augen. Und da Filme für mich stets wie Träume waren, ist dies ein Traum, der wahr wird.”
Der Sprecher des Festivals Gilles Jacob nannte als Begründung der Wahl von Tim Burton: “Es ist das erste Mal, dass ein Künstler Jurypräsident des Filmfestivals von Cannes wird, der seine Ursprünge in der Animation hat. Als Filmschaffender mit goldenem Herzen und silbernen Händen ist Tim Burton hauptsächlich Poet. Er ist ein Magier des visuellen Genusses, der den Bildschirm in einen Märchenzauber verwandelt. Wir hoffen sein milder Wahnsinn und sein düsterer Humor werden die Croisette erfüllen und Weihnachten für alle bringen. Weihnachten und Halloween.” Naja, lieber fremde Lorbeeren als gar keine. Schließlich stammt ledifglich die Geschichte zu Nightmare Before Christmas, auf den er hier offensichtlich anspielt, von Tim Burton. Den Film verdanken wir allerdings Henry Selick, dem Regisseur von Coraline.
Der nächste Film von Tim Burton ist übrigens das 3D-Märchen Alice im Wunderland, die am 4. März 2010 in die deutschen Kinos kommt.
Wählt euer Lieblingskino und gewinnt zwei Kinofreikarten! Moviepilot sucht die beliebtesten Kinos im Lande – die Top 200 findet ihr hier.