Geena Davis stand SO kurz davor, DIE Actionheldin der 90er zu werden... wären ihre Filme nicht so schrecklich erfolglos gewesen. Zugegeben, ein Piratenfilm wie Cutthroat Island war damals nicht jedermanns Sache, aber The Long Kiss Goodnight ist ein waschechter Actionkracher - und hätte definitiv mehr Erfolg verdient gehabt. Nicht umsonst hat er es in moviepilots Top 100 Actionfilme der 90er geschafft (auf Platz 100, aber immerhin...). Ihr seid immer noch skeptisch? Dann lasst euch von RockyRambo überzeugen, denn euch könnte da was entgangen sein... Und wenn es nur Samuel L. Jackson ein weiteres Mal als Sidekick ist...
Der Kommentar der Woche von RockyRambo zu Tödliche Weihnachten
Verdammte Scheiße, war das ein
wilder Ritt. Nach ca. 15 Jahren nun erstmals wieder gesehen, nachdem er
mir damals als eher durchschnittlich in Erinnerung geblieben ist. Klar, das Drehbuch ist eigentlich absoluter Mist, mit seiner Killeragentin, die
ihr Gedächtnis verliert und nun in der Rolle ihrer Tarnungsexistenz mit
vollkommen anderer Persönlichkeit weiterlebt. Auch manche Logiklöcher
sind so groß, dass man ohne Probleme den Grand Canyon darin unterbringen
kann, aber dank der Regie von Renny Harlin, der freilich weiß, wie ein
Actionfilm der 90er Jahre auszusehen hat ( Stirb langsam 2 , Cliffhanger - Nur die Starken überleben, Ford Fairlane - Rock'n' Roll Detective und Deep Blue Sea), macht das
hier überraschend wenig aus. Da allerdings Tödliche Weihnachten und Die Piratenbraut beide mit seiner Frau Geena Davis in der Hauptrolle
finanzielle Desaster an der Kinokasse waren, konnte er später leider nicht
mehr glänzen.
Bei der Piratenbraut ist diese Miese für mich durchaus nachvollziebar: 1995 wurde dieser Piratenfilm halt aufgrund der Thematik einfach am damaligem Interesse des Publikums vorbei produziert. Tödliche Weihnachten jedoch ist ein Actionmeisterwerk der Güteklasse 1A, dessen Scheitern ich mir eigentlich nicht wirklich erklären kann. Sowohl Geena Davis, als auch Samuel L. Jackson versprühen in ihren beiden, etwas durchgeknallten, anderen Rollen eine deratige Spielstärke, dass es einfach nur Spaß macht, den beiden dabei zuzuschauen.
Die Action an sich ist zwar meist nur relativ kurz, dafür aber ziemlich knackig und sehr effektiv in Szene gesetzt - und hat durchaus den ein oder anderen blutigen Kill zu bieten. Der Film braucht zwar Anfangs ca. 25 Minuten, um in die Actiongänge zu schalten. Langeweile verspürt man während dieser Friede, Freude Eierkuchenzeit aufgrund der Leistung von Geena Davis als Mutter aber ebensowenig, wie später während der Actioneinlagen. Auch die Schurken des Films als Regierungsagenten, welche einen Anschlag mit mehreren Tausenden von Toten planen um es den Moslems in die Schuhe zu schieben, und sich somit ihre nächste Finanzspritze von der Regierung für ihre weitere Arbeit zu sichern, ist so ein perverser Grundgedanke, dass man ihn wohl erst nach dem 11. September 2001 nicht mehr für allzu abwegig halten kann.
Tödliche Weihnachten ist
einfach nur ein klasse, sehenswertes Actionhighlight, das - trotz kleinerer
Schwächen - aufgrund der Figuren, sowie der Action einfach nur so
richtig reinhaut. Auch der Wortwitz des Buddy Movie Gespanns Davis &
Jackson stimmt einfach perfekt.
Den Originalkommentar findet ihr hier.