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Top 10 Animationsfilme, die mich verzaubert haben

31.12.2014 - 16:00 UhrVor 10 Jahren aktualisiert
Kleiner Roboter mit großem Herzen...
Disney/Pixar
Kleiner Roboter mit großem Herzen...
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Ein kleines Ranking zu den animierten Streifen, die mich zum Lachen, Weinen und Staunen gebracht haben

Nein, es gibt von mir keinen Jahresrückblick. Nur ein ganz normales Ranking, weil das ohnehin überfällig ist ;)

Animierte Figuren bieten einem ein sehr weites Spektrum zum Ausdruck von Emotionen, denn sie sind nach allen Vorstellungen und Fantasien formbar. Man kann überspitzen, überzeichnen, intensivieren und experimentieren. Kein Wunder also, dass Animationsfilme mit ihren Farben, Figuren und Bildern eine ganz eigene Magie entwickeln. Hier möchte ich euch ein paar vorstellen, die mich ganz besonders berührt oder in ihren Bann gezogen haben.
Gezeichnetes fällt für dieses Ranking raus, denn dann wäre die Liste ungefähr dreimal so lang, Stop-Motion habe ich aber mit aufgenommen.

Platz 10: Gnomeo und Julia

Dieser Film hat eine Leichtigkeit und einen ganz besonderen Humor, der mich von der ersten Minute an begeistert hat. Eine wunderschöne, niedliche und vor allem gut endende neue Version von Shakespeares Romeo und Julia – in bester britischer Vorgartenkonkurrenzatmosphäre. Die Witze rund um die tatsächlich authentische Liebesgeschichte der Kinder zweier im Clinch liegender Gartenzwerg-Imperien sind sowohl dezent als auch saukomisch und die Figuren liebevoll gestaltet. Alles, was mit Garten-, Park- und Tonfiguren zu tun hat, findet sich hier wieder und selbst der gute Shakespeare selbst erhält einen wirklich lustigen Auftritt.

Platz 9: Ratatouille

Jeder kann kochen. Das hat mir dieser Film auf eindrucksvolle Weise beigebracht. Ich war 12, als ich ihn gesehen habe, und bin, kaum aus dem Kino zurück, in die Küche gestürmt und habe gekocht. Spezial-Rührei. Nicht gerade großartig, ich weiß, doch seit ich in meiner Studenten-WG lebe, habe ich Gusteaus Botschaft so richtig verstanden und denke immer wieder daran zurück, wenn ich koche. In diesem Film ist der Hauptcharakter ein recht ungewöhnlicher, doch selten war die „Underdog schlägt sich nach oben durch und zeigt es allen“-Story angenehmer als in diesem Werk von Pixar.

Platz 8: Wall-E: der letzte räumt die Erde auf

Und wieder etwas von Pixar. Die sind in diesem Ranking etwas häufiger vertreten. Das liegt vor allem an ihrer Experimentierfreudigkeit. Schon in ihrem Logotrailer beweisen sie, wie sympathisch einem ein anorganischer, nicht lebendiger Gegenstand sein kann. Und mit Wall-E haben sie das perfektioniert. Dieser kleine Roboter, der nach Jahrtausenden auf der völlig zerstörten Erde so etwas wie ein Bewusstsein entwickelt hat und sich sogar verlieben kann, kann mit seinen zwei Sichtlinsen mehr ausdrücken, als so mancher Schauspieler. Seine Begeisterungsfähigkeit, Aufrichtigkeit und Entschlossenheit, für das zu kämpfen, was ihm wichtig ist, machen ihn umso liebenswürdiger, als dass sie genau die Eigenschaften sind, die der Menschheit abhanden gekommen sind. Und obwohl er klein und tollpatschig ist, kann er doch viel bewegen.

Platz 7: Jack und das Kuckucksuhrherz

Über den Trailer zu diesem kleinen Schatz bin ich zufällig durch eine Youtube-Werbung gestolpert, und war sofort fest entschlossen, mir die DVD zu holen. Während meine Mutter und ich ihn dann anschauten, wollten wir uns beide eigentlich nebenzu den absoluten Luxus gönnen und basteln und gleichzeitig gucken. Doch nach ungefähr 2 Minuten legten wir beide Strick- und Perlenzeug weg, denn bei diesem Film kann man nicht anders, als jedes Bild praktisch aufzusaugen. Die Bilder sind ausdrucksstart, surreal und so detailverliebt fantasievoll, dass man kein einziges verpassen will. Dazu kommt eine musikalische Untermalung, die perfekt zur traumartigen Atmosphäre passt und einem eine unglaubliche, schöne Liebesgeschichte zwischen einer Sängerin, die ihre Brille nicht tragen will und einem Jungen, der sich nicht verlieben darf, präsentiert. Denn Jacks Herz war gefroren, als er zur Welt kam, und so wurde es durch eine Kuckucksuhr ersetzt, die die Belastung eines verliebten Herzens nicht aushält. Auch wenn einen das Ende mit etwas schwerem Herzen zurücklässt, hat es doch einen bittersüßen Beigeschmack und das Schlusslied entschädigt einen noch zusätzlich.

Platz 6: Merida – Legende der Highlands

Was soll ich sagen. Ich liebe diesen Film nicht nur, weil ich mich in der Heldin ständig wiedererkenne, sondern wegen einfach allem. Die stimmungsvolle Musik, die herrlich umgesetzte Landschaft der Highlands, die liebevoll gestalteten Fantasiefiguren (von Irrlichtern über Monsterbären bis zu verrückten alten Hexen) und das, wovon der Film im Wesentlichen lebt: Starken Charakteren und besonders deren Beziehungen zueinander. In wenigen Filmen wurde die Problematik und Tiefe von Mutter-Tochter-Beziehungen so gut getroffen, und wirklich jede einzelne Figur in diesem Meisterwerk ist von vorne bis hinten durchgearbeitet, niemand wirkt wirklich platt. Und noch dazu ist Merida die erste weibliche Pixar-Hauptfigur, und sie rockt die Leinwand ganz schön. Und ihre weichgezeichnete, verhübschte Disney-Prinzessinnen-Version wird NICHT akzeptiert.

Platz 5: Ich- Einfach unverbesserlich

Dieser Film hat alles: Einen lieben Bösewicht, einen trotteligen Gegenspieler, drei süße kleine Mädchen, flauschige Einhörner, die Bank des Bösen (ehemals Lehman-Bros.) und Minions! Ich- Einfach unverbesserlich überbringt eine „Familie geht über alles“-Botschaft auf zuckersüße, urkomische und tatsächlich nicht kitschige Art. Der Film ist für mich so ziemlich der Inbegriff des Feelgood-Movies und baut mich immer wieder auf, wenn ich an der Menschheit verzweifle. Wenn Gru für diese drei kleinen Mädchen ein guter Vater werden und alles für sie aufs Spiel setzen kann – wie böse kann die Welt dann sein?

Platz 4: Oben

Oben packt einen schon in den allerersten Minuten mit dem schönsten, berührendsten und mit Sicherheit traurigsten Intro, das die Animationswelt je gesehen hat. Ich weine jedes Mal wieder. Der Film braucht keine großen Worde dazu, er lässt die Bilder für sich sprechen und zeigt eine ganz gewöhnliche, schlichte, aber unfassbar wundervolle Liebes- und Lebensgeschichte von zwei grundverschiedenen, aber einander gerade deswegen so sehr liebenden Menschen, die sich durch alle schweren Schicksalsschläge hindurch helfen und weitermachen, bis dass der Tod sie scheidet. Und selbst darüber hinaus hilft Carls Frau ihm wieder auf die Beine – mit einem Ziel und einem Traum, den es zu verwirklichen gilt. Und so beginnt eine ungewöhnliche Reise voll sprechender Hunde, liebenswerten, dicklichen Pfadfindern und bunten Luftballons, die einem zeigt, wie sehr jeder einen Freund braucht und wie stark man gemeinsam sein kann.

Platz 3: Corpse Bride

Der einzige Stop-Motion-Film in dieser Liste (Nightmare before Christmas habe ich immer noch nicht gesehen, ich weiß, hängt mich), der schon allein durch seine Machart ein einziges Kunstwerk geworden ist. Dann ist da die Musik. Danny Elfman hat wieder alles nach vorn geworfen, was er hat, und es ist fantastisch! Die krasse Überzeichnung der einzelnen Figuren verleiht ihnen Charakter und Originalität, wie auch ihre speziellen Lieder und Themen. Dadurch, dass der junge Viktor versehentlich eine Leiche heiratet, als er sein Ehegelübde übt, findet er sich plötzlich in der Welt der Toten wieder. Und hier erkennt man plötzlich etwas, was in diesem Film hervorragend herausgearbeitet wurde: Dass die alltagsversessene, uhrwerksgenau funktionierende und distanzierte Welt der Lebenden oben von einer grauen, kalten Monotonie beherrscht wird, während im Totenreich der Punk abgeht: Hier ist alles schrägbunt, laut, wuselig und lässig-locker-leicht. Während man in der Welt der Toten normal Dunkelheit und Kälte erwartet und in der der Lebenden Farbe und Wärme, ist es hier genau umgekehrt, denn die Toten wissen im Gegensatz zu den Lebenden wirklich zu leben und zu genießen. Tim Burton hat mit diesem Film meiner Meinung nach einen absoluten Volltreffer gelandet.

Platz 2: Drachenzähmen leicht gemacht (1&2)

Hier weiß ich gar nicht, wo ich anfangen soll: Bei der Musik von John Powell, die mir jedes einzelne Mal wieder eine Gänsehaut verpasst? Beim Charakter- und Drachendesign, das absolut sympathisch und cool ist? Beim Pacing, das auf die Sekunde perfekt abgestimmt ist? Bei den Sprechern wie Gerard Butler, Jay Baruchel oder America Ferrera, die dem Ganzen die Krone aufsetzen? Oder bei der Geschichte, die einen irgendwo ganz tief drinnen berührt und mitreißt? Ich kann an keiner speziellen Ecke ansetzen, denn der Film ist ein großes Ganzes, das einen auf ein ganz besonders Abenteuer mitnimmt und einen träumen und mitfiebern lässt.

Platz 1: Die Hüter des Lichts

Für mich ist dieser Film die unangefochtene Nummer eins. Ich liebe alles an ihm. Das Design. Jeder Hüter hat einen eigenen Stil, der so detailreich, liebenswert und besonders ist, dass ich immer wieder neue Kleinigkeiten entdecke und jedes Mal über die Charaktere staune. Ich liebe die Sprecher. Sowohl die deutschen (unter anderem mit Florian David Fitz und Klaus-Dieter Klebsch) als auch die englischen (Chris Pine, Alec Baldwin, Hugh Jackman und Jude Law als fantastischer Pitch). Und ich liebe den Zauber, der diesem Film innewohnt. Er spricht den Teil in mir an, der einige wichtige Dinge nie verlernt hat:
1 - Weihnachtsmann: Staune über alles faszinierende, finde die Magie in allem, und lass dich davon begeistern.
2 - Zahnfee: Bewahre dir deine schönen Erinnerungen gut, denn sie wärmen dich und machen dich stark.
3 - Sandmann: Hör nie auf, zu träumen, denn Träume haben mehr Macht und Kraft, als du vielleicht denkst.
4 - Osterhase: Verlier niemals die Hoffnung, denn selbst wenn es schlimm aussieht, es gibt immer einen Neuanfang.
5 - Jack Frost: Vergiss nie, dass du nicht alles nur ernst sehen darfst und bewahre dir stets dein Lachen.
6 - Pitch: Angst und Hoffnungslosigkeit bleiben immer irgendwo da, doch sie können dir nichts anhaben, solange du ihnen keine Macht gibst.

Was sagt ihr? Welche animierten Filme haben euch bezaubern und begeistern können? Und mit diesem Ranking verabschiede ich 2014 und wünsche euch einen guten Rutsch ins nächste Jahr ;)

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