Seit der Ankündigung vor fünf Monaten hat die zunächst nur vage Vision von Total War: Warhammer an Fleisch und Farbe gewonnen: Die größten bekannten Änderungen, die einschneidende Reformen am traditionellen Total War-Franchise vornehmen, will ich hier für euch kurz zusammenfassen und eure Vorfreude auf den neusten Stand bringen.
Vergesst alles, was ihr über Formationen und Angriffsmuster gelernt habt
Wer bisher fleißig in der Total War-Welt unterwegs war, wird eine der Grundregeln zum Erfolg tief verinnerlicht haben: Die Formationen eurer Einheiten sind von entscheidender Bedeutung. Nur wenn eure Phalanx rechtzeitig neu ausgerichtet wurde, ist sie für die heranbrausende Kavallerie eine echte Bedrohung, nur wenn euer General die Keilformation vor dem Sturmangriff bilden konnte, erhaltet ihr die wertvollen Schadensboni. Total War: Warhammer scheint mit dieser Tradition nun zu brechen.
Rich Aldridge, leitender Designer des Entwicklerteams, gab hierzu kürzlich Einblicke :
Dort, wo es vereinbar mit der Hintergrundgeschichte ist, wird es auch Formationen geben. Ihr werdet Standardbewegungen wie das Marschieren in Gruppen nach wie vor ausführen können und auch simple Armee-Formationen sind vorgesehen. Solche Dinge wie Keilformationen oder ähnliches müsst ihr allerdings aus eurem Kopf streichen, solche Dinge sind ganz einfach kein Teil des Warhammer-Franchises. Dort aber, wo es durchaus Sinn ergibt, werden wir es auch als Möglichkeit im Spiel einbauen.
Diese Entscheidung erscheint radikal, ist aber nur konsequent. Orks und Menschenratten formieren sich traditionell nicht in komplexen Angriffsfiguren, daher ist dieses Vorgehen der Entwickler nur sinnvoll und stimmig.
Die Schlachtfelder sind lebendiger als jemals zuvor
Spätestens seit Napoleon: Total War waren die Schlachtfelder der gigantischen Franchise-Armeen nicht mehr ein ständiges Abspulen immer gleichbleibender Animationen, bis schließlich eine Figur umfällt: Die Engine ermöglichte erstmals spannende, choreographierte Duelle zwischen zwei Soldaten. Warhammer hingegen will darauf nun aufbauen und auch Gruppenkämpfe im Gemenge ermöglichen: Zwei Zwerge stürzen sich auf einen dicken Ork, oder eine Gruppe Menschen formiert sich gegen einen Troll, während die große Schlacht weitertobt. Wenn das alles so funktioniert, wie vom Team erhofft, dann könnte Total War: Warhammer in dieser Beziehung einen neuen Meilenstein in den Boden rammen.
Charaktere mit Hintergrundgeschichte werden euch Quest-Aufgaben anbieten
Während der Kampagne an der Seite eures gewählten Volkes werdet ihr regelmäßig auf Quest-Schlachten stoßen, die mit jeweils eigenen Zwischensequenzen die Hintergrundgeschichte erzählen, die zu diesem Konflikt nun geführt haben. Wenn ihr die Kämpfe gewinnt, erhaltet ihr als Belohnung wertvolle Waffen und Ausrüstungsgegenstände für eure Fraktionshelden, die in Total War: Warhammer eine noch wichtigere Rolle als die Familienmitglieder der älteren Titel spielen sollen. Das dürfte der traditionellen Kampagnen-Karte eine ordentliche Portion Würze verleihen.
Neben diesen großen Brüchen mit der Franchise-Tradition gibt es natürlich noch einige Änderungen im Detail, die das Spielgefühl schlussendlich ebenfalls mitprägen werden. Total War: Warhammer erscheint nächstes Jahr und wir dürfen mächtig gespannt sein, wie alle diese neuen Ansätze und Ideen schließlich zu einem großen Ganzen zusammenfinden werden.
Freut ihr euch auf das Warhammer-Spiel oder hättet ihr euch lieber eine traditionelle Fortsetzung gewünscht?