Videospieler werden immer älter & Entwickler müssen darauf reagieren

18.03.2016 - 11:45 Uhr
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Walt Disney
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"Ein Spiel für die ganze Familie" ist meistens schlichtweg gelogen. Denn ältere Menschen könnten zum Beispiel Probleme damit haben, einen Controller zu benutzen. Aber die Games-Industrie muss langfristig auch für sie attraktiver werden.

Wer heute 65 Jahre alt ist, hat in seiner Jugend mit Sicherheit keine PlayStation, keinen SNES, keinen Amiga, keinen Gameboy und auch keinen C64 gehabt. Aber in ein paar Jahren sieht die Sache schon ganz anders aus. Dann existiert eine ganze Generation älterer Menschen, die mit Gaming aufgewachsen ist. Das Spielen liegt in der Natur des Menschen, deswegen wird er es so schnell nicht einfach aufgeben. Aber die meisten Video- und Computerspiele sind schlicht und ergreifend nicht darauf ausgelegt, von Senioren gespielt zu werden und die Titel, die dafür gedacht sind, lassen oft zu wünschen übrig. Die Games-Industrie muss sich dieser Herausforderung stellen.

Es gibt die Notwendigkeit, Spiele zu kreieren, die von einer körperlich beeinträchtigten, alternden Schicht der Bevölkerung gespielt werden können. Ich habe keine Zweifel, dass kreative Designer bald darauf reagieren werden.

Ein Zitat, das von Ralph Baer stammt, dem Schöpfer der ersten Spielkonsole Magnavox Odyssey. Gamesindustry  bezeichnet ihn als Vater der Videospiele. Professor Bob De Schutter hat jetzt auf der GDC ebenfalls über das Alter gesprochen. Er gibt zu Bedenken, dass ältere Menschen in Zukunft die größte Gruppe der Gamer darstellen werden:

Ich werde über die 65 Jahre alte Version von mir sprechen. Er ist ernsthaft frustriert von den Spielen, die vermarktet werden. [...] Ich würde schätzen, dass jetzt schon um die 26 Millionen Gamer in den USA zwischen 50 und 64 Jahre alt sind und 11 Millionen älter als 65.

Um den in Zukunft deutlich steigenden Zahlen gerecht zu werden, müsse sich die Games-Industrie an der Geronto-Ästhetik orientieren, die sechs Kern-Punkte aufweist: Cultivation (Spiele zur persönlichen Weiterentwicklung spielen), Contribution (Spiele spielen, die etwas zur Gesellschaft beitragen), Connectedness, (Spiele spielen als gemeinsame Erfahrung mit Menschen, die wir mögen, zum Beispiel mit Enkelkindern), Compensation (Spiele, die unerreichbare Aktivitäten ersetzen, wie zum Beispiel Sport), Contemporaneity (Spiele am Puls der Zeit) und Nostalgia (Spiele als Verbindung zur Vergangenheit).

Am Besten sei es jedoch, Spiele zu entwickeln, die Generationen-übergreifend funktionieren.

Glaubt ihr, dass ihr mit 65 noch am PC oder der Konsole spielt?

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