1. Krieg der Sterne:
Niemand muss erklären warum Star Wars sein Lieblingsfilm ist, sogar Personen die den Film nicht mögen sollten anerkennen was er ist. Wie ich schon in meinem Beitrag zur Aktion Lieblingsszene angerissen hatte, löst Star Wars Dinge aus, die sonst nur wenige Filme erzeugen können. Dazu zählen vor allem Gefühle welche auf Erinnerungen an die Kindheit basieren und obwohl ich 16 Jahre jünger bin als der Film kann ich mich an kein anderes Stück Bewegtbild erinnern, welches ähnlichen persönlichen Wert hat. Das liegt hauptsächlich an Luke Skywalker, Obi Wan Kenobi und der tollen Geschichte, die klassischer nicht sein könnte, erst später habe ich herausgefunden wie cool Han Solo und wie liebreizend Prinzessin Leia ist. Und währen diese Zeilen getippt werden erfasst mich die Lust diesen einen Film wieder zu sehen.
2. Indiana Jones und der letzte Kreuzzug:
Der vielleicht einzige Film der eine ähnliche emotionale Bindung zu mir hat (ja der Film zu mir) ist dieser: Der dritte Teil der Indiana Jones Filme ist für mich nicht nur der Beste der Reihe, sondern auch einer der besten Kinofilme aller Zeiten. Er vereint alles was man benötigt um mich zu unterhalten und zu berühren. Angefangen bei herausragend witzigen/coolen Charakteren mit herausragend witzigen Dialogen und enormem Identifikationspotential. Da wäre natürlich der Protagonist, sein mürrischer aber dennoch gewiefter (ein sehr gutes Wort) Vater, der immer gut gelaunte und Kamel-suchende Sallah bis hin zu Marcus Brody, der sich als perfekter Reiseveranstalter etablieren könnte. Ihnen gegenüber steht der einzig wahre Bösewicht Hollywoods: Die Nazis. Viele Menschen sagen es wäre einfallslos Nazis in Filmen zu verwenden; sie würden alle Deutschen gleich aussehen lassen sagen sie; man bräuchten keinerlei tiefere Beweggründe zu schafen sagen sie. Ich sage: genau deshalb passen sie ideal. Denn sie zeigen die Instrumentalisierung des Militärs in passender Weise, Walter Donovan ist es völlig egal wer ihn in die Schlucht des Sichelförmigen Mondes bringt, solange er ankommt. Nationalsozialisten müssen nicht eingeführt werden, sie gehören quasi zum Setting der 30er 40er Jahre und passen wie angegossen zur Story, wie auch schon in Teil 1. Weiterhin gibt es an jeder Ecke grandiose Zitate, sei es der bußfertige Mann, die schlechte Wahl des Kelches, die Uhrzeit des Maschinengewehrs, der Name eines Hundes oder das beste Filmzitat der Welt: "Kein Flugschein!". Zu diesen Aussagen gesellen sich geniale Szenen wie Hitlers Autogrammstunde, Der Atem Gottes, die Eröffnungssequenz, der sich drehende Kamin und verschiedene Verfolgungsjagden. Wer bis jetzt immer noch nicht versteht warum ich diesen Film so liebe, der lausche nun den zarten, verheißungsvollen und melancholischen Klängen des Gralsthemas und kehre dann zum Text zurück, denn als nächstes sinkt das Niveau merklich.
3. Werner - Gekotzt wird später:
Möglicherweise befindet sich der Leser nach dem Blick auf die eben erfasst Überschrift im Badezimmer um eine Rasieklinge oder in der Küche um einen Toaster oder im Hornbach um einen Strick zu suchen, also überbrückt der Autor die Zeit mit einigen Urlaubsnotizen:
- Bölkstoff x300 Kasten
- Würfel x2 alternativ: per LkW Würfeln
- Würfelbecher x1 alternativ: siehe oben
- Straßenkarte x0
- gute Ideen für unterwegs xkann man sich dann überlegen
- Fußball xauf dem Campingplatz vergessen
- Krone x1
- Auto xGTA Style alternativ: freundlich fragen
- Antiquietschmittel xe ganz klää Deesje defun, bidde
- Tannennadeln x100000000000000000000000000000 nachdem es kurz laut Röör getan hat sind im Ruhrpott sämtliche Nadeln von den Bäumen gefahren
Zu diesem Film möchte ich nur sagen, dass es wohl derjenige ist, welchen ich am häufigsten in meiner Lebenszeit gesehen habe und für welchen der Ausdruck Guilty Pleasure erfunden wurde.
4. School of Rock:
Wem die Musik gefällt, gefällt vermutlich auch der Großteil des Film, Jack Black ist einfach ein Sympathieträger vor dem Teufel. Er, als gutmütiger, arbeitsloser, etwas fauler aber begabter Looser und Gittarist, kann den Film ganz alleine tragen, was er allerdings gar nicht muss, denn die Kinderdarsteller machen ihre Sache solide und Joan Cusack oder Mike White (der mit dem fetten Grinsen) finden sich in netten, teils schrulligen Nebenrollen wieder. Warum er zu meinen Lieblingsfilmen zählt weis ich auch nicht so recht, vermutlich wegen der Anzahl der Sichtungen, der guten Laune die er verursacht, der genialen Musik und der Augenbrauenrolle Jack Blacks.
P.S.: Solche Hausaufgaben hätte ich auch mal gerne gehabt.
5. Brügge sehen... und sterben?
Warum plötzlich nochmal so ein Umschwung am Ende? Naja, ich wollte dass ihr nochmal ein schönes Erlebnis habt, bevor ihr... naja... wie soll ich es bloß ausdrücken... geht bloß nicht zu den Alkoven im Königin Astrid Park, es sei denn ihr seid Priester oder ein Kind. Ich habe euch gewarnt.
Also: Ihr wisst schon, die zwei Killer werden in das Scheißkaff Brügge geschickt, weil Ray den Auftrag in der Kirche vermasselt hat. Dort treffen sie auf einen Gnom...oder wollten sie jetzt doch Zwerge genannt werden? Tut mir leid ich hab zu viel Pferdeberuhigungsmittel intus, auf jeden Fall war der eine Kleine ein scheiß Rassist, der Junge ein Depressiver unfähiger Kindermörder, der Mittelalte ein cholerischer Arsch (und ausdrücklich keine Gangster-Rapper), der allerdings faire Chancen vergibt, auch beim Showdown, und der Alte, naja der war eigentlich ziemlich vernünftig wenn man mal drüber nachdenkt, aber der schaut sich auch irgendwelche Phiolen mit Blut drin und Bilder von irgendwelchen Leuten an, also ist er auch eher wie Tottenham. So mittel gut. (Bitte mit der Stimme des Erzählers von The Big Lebowski laut vorlesen).
Wer irgendetwas verstanden hat weiß, dass ich von Martin McDonaghs genial zynischem Erstlingsspielfilm spreche. Dieser macht vor keiner Minderheit halt und kritisiert/beleidigt jeden der ihm in die quere kommt, dabei meint der das nicht einmal böse, sondern baut es so perfekt in die Geschichte ein, dass man es erst nach ein paar weiteren Sichtungen richtig merkt. Die Witze kommen nicht wie in amerikanischen Komödien im Sekundentakt und sind riesen Lacher, sie sind eher subtil und zünden etwas später, vor allem die Situationskomik und Rays leicht simple aber sehr ehrliche Art machen den Film so unterhaltsam und sympathisch. Also wie gesagt: nicht die Alkoven und keine Uzis.
Teil zwei Folgt vielleicht in nächster Zeit, aber Versprechungen sind nicht gewährleistet, wie man an meinen bisherigen Double Features erkennen kann.
From Bruges with Love,
Mr.English