Vor Matrix fesselten uns die Wachowskis mit Bound

30.01.2015 - 17:00 UhrVor 9 Jahren aktualisiert
Jennifer Tilly und Gina Gershon in Bound - GefesseltParamount Pictures
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Die Matrix-Trilogie, Speed Racer, Cloud Atlas und bald Jupiter Ascending. Mit diesen Filmen verbinden wir das Werk der Wachowskis. Doch vor diesen Großprojekten drehten die Geschwister einen kleinen, aber ungemein feinen Thriller namens Bound.

Die amerikanischen Regie-Geschwister Andy und Lana Wachowski kennen wir vor allem als Schöpfer der Matrix-Trilogie. Kaum noch in Erinnerung geblieben ist, dass die beiden zuvor 1995 das Drehbuch für Richard Donners Action-Thriller Assassins - Die Killer (mit Sylvester Stallone und Antonio Banderas) lieferten und ein Jahr später mit dem erotischen Thriller Bound - Gefesselt ihre Premiere als Regisseure feierten. In diesem Film legten die zwei Filmemacher noch eine gänzlich andere Handschrift an den Tag als drei Jahre später mit dem Beginn der sehr viel größer angelegten Matrix-Trilogie. Statt in futuristischen Virtual-Reality-Panoptiken zu schwelgen, drehten sie mit Bound einen kleinen, aber feinen Thriller voller großartiger Filmzitate und mit einem Gangster-Pärchen, das wir so noch nicht kannten.

In Mafiakreisen ist es besser, wenn man seine Verbindlichkeiten auch bezahlt, andernfalls droht schwere Folter. Violets (Jennifer Tilly) Freund Caesar (Joe Pantoliano) kann davon ein Lied singen, weil er für das organisierte Verbrechen arbeitet. Eines Tages befinden sich in seiner Wohnung zwei Millionen US-Dollar der Mafia. Das viele Geld weckt Begehrlichkeiten bei Violet, die erst kurz zuvor Corky (Gina Gershon) kennen- und lieben gelernt hat. Die beiden Frauen verbindet der Plan, die Millionen einfach zu stehlen. Violet setzt darauf, dass sich die Mafia an Caesar für das verlorene Geld rächen wird und sie mit Corky verschwinden kann. Aber nur in der Theorie läuft das Unterfangen der beiden Frauen glatt ab, die Realität sieht ganz anders aus...

So anziehend und zugleich so kreuzgefährlich wie Gina Gershon und Jennifer Tilly in Bound entfachten nur die wenigsten Frauenpaare das erotische Feuer auf der Kinoleinwand. Bound ist todschickes Genre-Kino, das durch das Aufeinandertreffen von knisternder Erotik, exzessiven Gewaltausbrüchen und schwarzem Humor ebenso besticht wie durch eine kontinuierlich ansteigende Spannungskurve. Und dass die Wachowskis die männlichen Protagonisten in ihrem Film nicht selten wie eine fratzenhafte Freakshow vorführen, ist auch eine angenehme Abwechslung zu den meisten 08/15-Thrillern, die uns sonst so aufgetischt werden. Wer Ridley Scotts vergleichsweise zahmen, aber dennoch bedeutsamen und wegweisen Crime-Roadmovie Thelma & Louise mochte, wird Bound lieben.

Moviepilot Zitrone zeigte sich auch begeistert vom Regiedebüt der Wachowskis:

Klasse Film. Der Look, die Kameraführung und die Erzählweise lassen Bound aus der Masse der Thriller herausstechen. Auch die Schauspieler nimmt man ihre Charaktere voll und ganz ab. Hier wird eine spannende Story erzählt bei der man gebannt bis zum Ende mitfiebert.

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