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Warum ich Berlinale-Blogger 2015 werden will?

22.01.2015 - 13:55 UhrVor 10 Jahren aktualisiert
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Ali Ghandtschi/Sandra Weller
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Ich blogge sonst mündlich ;-D

Hallo an alle!

Ich habe noch nie gebloggt, aber bei jeder Berlinale davon geträumt. Bisher habe ich mich nicht daran getraut, Filmkritiken zu verfassen und zu veröffentlichen. Dabei diskutiere ich liebend gerne über Filme, Kinofilme und die Previews, die ich häufig sehen darf.

Mittlerweile ist das meine neunte (!) Berlinale, bei der ich dabei bin. Am Anfang war es nur ein Film (nur meine 2. Wahl), an dessen Anschluss ich ein Freiticket von einem Journalisten erhielt für den Film, den ich eigentlich unbedingt sehen wollte =) Jedes Jahr ist die Berlinale ein ganz anderes und neues Erlebnis. Es sind nicht nur die Promis und Stars, die die Berlinale zu einem einzigartigen Erlebnis machen. Es ist magisch - nicht wegen des Glamours, dem Roten Teppich, nicht wegen der Stars. Es ist magisch, weil jeder in diesen 10 unvergleichlichen Tagen alle nur erdenklichen Menschen und Persönlichkeiten begegnen kann. Ich habe schon Freundschaften in der Warteschlange an den Kassen geschlossen. Dort kann man sich auch ideal bei allen erkundigen, welche Filme sie gesehen haben und empfehlen können. Im Kinosaal rutschen alle zusammen und gehen auf Tuchfühlung, da gibt es keine freien Plätze in der Mitte - jedenfalls nicht sehr lange ;-). Dabei hat mir einmal ein Pärchen einen Film empfohlen, den ich daraufhin in der Wiederholung gesehen habe. Das ist mein absolutes Festivalhighlight geworden. Der Panoramafilm "The Devil's Double" war sehr gut. Doch das beste daran war, dass es nach der Filmvorführung ein Q&A gab mit dem Produzent und Regisseur des Films. Normalerweise gehen viele Leute vorzeitig, aber dieses Mal blieben alle auf den Plätzen, obwohl es bereits nachts um halb eins war. Der ganze Kinosaal blieb für über eine weitere Stunde wie gebannt sitzen.

Hobbykinogänger, Journalisten, Regisseure, Schauspieler... auf der Berlinale treffen sich alle. Und die Distanz zwischen allen Beteiligten verschwindet. Die Magie ist die alle miteinander verbindende Leidenschaft für Filme, Kino und Geschichten. Geschichten, die bei der Berlinale das Leben schreibt. Ich saß bereits eine Reihe vor George Clooney und Matt Damon zu ihrer Premiere von "Monuments Men". Das ist ein Erlebnis, das ich hüte. Ich habe den Namen der Schauspielerin bereits vergessen, aber sie hatte bei der Premiere eines Bollywood-Roadmovies, eins der schönsten Kleider an, die ich bisher gesehen habe. Und meine Bekannte kletterte ganz aufgeregt über die Kinositze im Zoopalast, um sich schnell von ihr und ihren Schauspielkollegen ein Autogramm geben zu lassen - was alle liebenswürdig und gerührt taten. Beim Talente Campus trifft sich der Nachwuchs der Filmbranche, aber auch Interessierte sind zu den Vorlesungen, Diskussionen und Interviewrunden eingeladen. Ich habe bereits wundervolle Filme im Generation Programm gesehen, im Forum, im Panorama, im Special, im Wettbewerb. Nicht alle Filme waren gut, viele waren nur okay, einige sogar schlecht. Aber jeder Film ist ein Erlebnis. Jede Kinostätte hat ihren ganz eigenen Charm (und die besten Plätze).

Jedes Jahr entdecke ich wieder eine ganz neue Seite der Berlinale. Und am Schönsten ist überhaupt die Aufregung vor den Filmen: Welche Filme möchte ich sehen? Wähle ich die Filme nach Titel, Inhalt oder Schauspielern? Welche Filme sind gut? Wann kann ich die sehen? Ob da womöglich sogar die Schauspieler kommen? Welche Filme erhalten gute Kritiken? Was kann ich alles erleben? Wen werde ich wohl kennen lernen? Wie sehen die diesjährigen Berlinale-Poster aus? Welchen Schwerpunkt setzt die Berlinale in den einzelnen Kategorien? Welcher Film gewinnt den goldenen Bär? Welcher Panorama-Film erhält den Publikumspreis? Und jedes Jahr stellt sich wieder die spannende Frage - gibt es jemanden, der den Unterschied zwischen Panorama und Forum kennt? Ich habe bisher noch niemanden getroffen, aber es hat auch seine Vorteile, dass die Berlinale geheimnisvoll bleibt. Fast immer beginnt ein harmloses Gepräch in der Warteschlange mit einer Frage, zu dem verwirrenden und überwältigenden Programm. Meist endet es mit einem gemeinsamen Lachen über die Irrungen und Wirrungen der Berlinale, um sich dann schnell dem wichtigsten zu widmen - den Filmen.

Die meisten der Filme feiern nicht nur Deutschland- & Europa-Premieren sondern Weltpremieren. Die Filme laufen erst Monate später bei uns in den Kinos, die meisten nie! Der Reiz der Berlinale ist es, sich die besten Fillme herauszupicken. Oder die, die am nachhaltigsten im Gedächtnis bleiben - weil sie gut sind, oder schlecht. Diese Erfahrungen teilt man mit den anderen Berlinale-Gängern. Und mit den Blog-Lesern.

Ich möchte darüber bloggen, was für mich die diesjährige Berlinale einzigartig und besonders macht. Selbstverständlich gehören die detaillierten Filmkritiken dazu (denn viele Filme wird man nie wieder sehen können), aber ebenso die unscheinbaren Kleinigkeiten, die die Berlinale und die Berlinalegänger begleiten und beeindrucken. Dies macht die Berlinale einzigartig und großartig, jeder erlebt eine ganz andere Seite und seine ganz eigenen speziellen Momente - und wer das bereits erlebt hat, wird sagen - das ist der Grund, warum ich mich in sie verliebt habe!

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