Was sagen die Kritiker zu ... Venus im Pelz?

21.11.2013 - 08:50 UhrVor 11 Jahren aktualisiert
Venus im Pelz
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Venus im Pelz
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In Roman Polanskis Venus im Pelz verausgabt sich eine Schauspielerin vollkommen, um ihre Traumrolle zu bekommen, doch kann diese Ausnahmeleistung auch die Kritiker überzeugen?

Der neue Film von Roman Polanski mit dem vielversprechenden Titel Venus im Pelz setzt erneut auf Minimalismus. Die Schauspielerin Vanda geht mit hohen Erwartungen zu einem Vorsprechen und möchte den unbeherrschbaren Regisseur Thomas mit allen Mitteln der Kunst davon überzeugen, dass sie die perfekte Besetzung für die Rolle ist. Sie möchte eine aufreizende Adelige spielen, die im 19. Jahrhundert in Europa lebt, doch schon auf dem Weg zum Vorsprechen bemerkt sie, dass sie viel zu spät dran ist. Sie räumt sich kaum noch Chancen auf die Rolle ein. Doch auch wenn die Schauspielerin alles zu symbolisieren scheint, was Regisseur Thomas verabscheut, gewährt er Vanda das Vorsprechen. Venus im Pelz ist die Leinwandadaption des Bühnenstücks von Davis Ives, das wiederum eine Adaption der Kurzgeschichte Venus in Fur von dem Österreicher Leopold Sacher-Masoch ist. Doch was sagen die Kritiker zum neuen Kammerspiel von Roman Polanski?

Das sagen die deutschsprachigen Kritiker zu Venus im Pelz:
Oliver Kaever von Programmkino ist angenehm überrascht: “Venus im Pelz funktioniert als Allegorie auf die Konkurrenz der Geschlechter, als Kommentar zum Machtverhältnis zwischen Schauspielerinnen und Regisseuren – vor allem aber als ungemein witzige, turbulente und intelligente Komödie.”

Auch Matthias Hopf von das film feuilleton konnte der Film begeistern: “Sobald sich die Tore des schicksalhaften Ortes geöffnet haben, gibt es kein Zurück mehr und aus geradlinigen Strukturen formt sich ein verschwommenes Opus, das spätestens im finalen Akt zum grenzenlosen Spiel zwischen dargestellter und tatsächlicher Wirklichkeit vor den Überresten der Musical-Version von John Fords bahnbrechendem Stagecoach avanciert […] Roman Polanski hat erneut ein starkes Stück Schauspielkino geschaffen, dessen brisante Thematik schockierenderweise in manchen Teilen dieser Welt noch nicht einmal die heute wie damals visionäre Entwicklungsstufe von John Fords Stagecoach erreicht hat.”

Katrin von filmosophie findet es erstaunlich, wie Roman Polanski “es schafft, einen anderthalbstündigen Film mit nur zwei Figuren in einem einzigen Gebäude spielen zu lassen, ohne dass dabei auch nur eine einzige Minute Langeweile aufkommt. Ganz im Gegenteil: mit VENUS IM PELZ liefert der Filmemacher ein Alterswerk ab, das aktueller kaum sein könnte.”

Alexandra Zawia von Filmering: “Polanski inszeniert bewährt dynamisch in beschränkten Räumen, wie zuletzt auch in ”Der Gott des Gemetzels (Der Gott des Gemetzels)“:/movies/der-gott-des-gemetzels in schnellen Gegenschüssen und rhythmischen Dialogen, […] Dennoch erschöpft sich sowohl der Wortwitz als auch das Interpretationspotenzial relativ schnell, hat sich das Set-up einmal etabliert.”

Das sagen die englischsprachigen Kritiker zu Venus im Pelz:
Scott Foundas von Variety ist von der Umsetzung beeindruckt: “Mit Venus im Pelz transferiert Roman Polanski mit größtmöglicher Treue und Gewandheit, sowie einem Minimum an Aufregung, einen New Yorker Bühnenhit auf die große Leinwand.”

Auch David Rooney vom Hollywood Reporter ist angetan vom neuen Werk des Roman Polanski: “Roman Polanski adaptiert den Bühnenhit von David Ives und ist mit diesem wendigen Duett in einer bestechenden Form.”

Keith Uhlich von TimeOut NY schaut hinter die Kulisse: “Wie immer bei Polanski, sind die erzählerischen Verschrobenheiten getarnt in einem klassischen Anstrich.”

Das Kritiker-Fazit zu Venus im Pelz:
Die Kritiker scheinen von Venus im Pelz begeistert zu sein und loben vor allem die schauspielerische Leistung sowie die die Handlung, die an einem einzigen Ort angesiedelt ist und das ohne, dass sich beim Zuschauer Langeweile einstellt. Roman Polanski beweist mit Venus im Pelz erneut sein Talent für intensive Kammerspiele, die durch innovative Kniffs und mitreißende Dialoge glänzen können. Laut den Kritikern liefert er mit seinem neusten Werk eine seiner besten Arbeiten seit langer Zeit ab.

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