Was sagen die moviepiloten zu... Nymphomaniac?

24.02.2014 - 09:30 UhrVor 10 Jahren aktualisiert
Nymphomaniac
Concorde Filmverleih
Nymphomaniac
Lars von Triers Sex-Biographie Nymphomaniac 1 zeigt Charlotte Gainsbourg als Frau in ihrer sexuellen Entwicklung von ihrer Geburt bis zu ihrem fünfzigsten Lebensjahr. Was haltet ihr vom neusten Werk des viel diskutierten Regisseurs?

Im neusten und im Vorfeld als Skandalwerk und Magnum Opus des Regisseurs Lars von Trier betitelte Werk Nymphomaniac 1 und Nymphomaniac 2 wird die selbsterklärte Nymphomanin Joe an einem kalten Winterabend von Seligman, einem alten Junggesellen, bewusstlos und zusammengeschlagen in einer Seitenstraße aufgefunden. Er bringt sie in seine Wohnung und versucht zu verstehen, was bei ihr schiefgelaufen ist. Er beschließt sich der fremden Dame anzunehmen und sie in seiner Wohnung gesund zu pflegen. Während des Heilungsprozesses erzählt ihm die 50-jährige Frau in acht Kapiteln äußerst detailgenau aus ihrem reichen Schatz an sexuellen Erfahrungen. Jetzt kam der erste Part des in zwei Teilen aufgespaltene Drama in die Kinos und wir haben uns einmal angesehen, was ihr moviepiloten vom neusten Lars von Trier-Streich haltet.

Hier die harten Fakten zu Nymphomaniac 1:
230 Community-Bewertungen mit einem Durchschnittswert von 7,9
26 Kritiker-Bewertungen mit einem Durchschnittswert von 7,1
50 Kommentare und 23 Kritiken
7 x Lieblingsfilm und 0 x Hassfilm
1257 haben den Film vorgemerkt und 43 sind uninteressiert

Hier könnt ihr drei positive Kommentare zu Nymphomaniac lesen:
BigDi ist absolut begeistert: “Die absolute filmische Selbstverwirklichung. Dieser Film überschreitet nicht einmal mehr Grenzen – er negiert Grenzen, Grenzen des Erzählens, Grenzen der filmischen Darstellung. Er ist ein Inbegriff von filmischer Freiheit, weil er die Stimmung, die er erzeugt, niemals aufrecht erhalten muss – genauso wenig, wie es das Leben muss.”

Auch MrKatsumi kann mit seiner Begeisterung schwer hinter dem Berg halten: "Mein Urteil zu Nymphomaniac ist schlichtweg ungetrübt jeglicher Vorurteile gegen LvT überwältigend. Wie kaum ein anderer zeitgenössischer Regisseur schafft er es Gefühle und Stimmung mit der Natur in Einklang zu bringen. Viel leichtfüßiger als ein Malick und dennoch kraftvoll und mit soviel Konnotationen. Antichrist, Melancholia, Nymphomaniac – alle Drei stehen zusammen für die Verbindung von Natur und Mensch. Alle Drei sind für sich gesehen mindestens genauso großartig wie als “Trilogie der Depressionen” zusammen."

Für Jenny von T ist es einer der besten von Trier-Filme: “Nie gab es bei von Trier so viele Referenzen auf Film (mitunter in recht ausladender Manier auf sich selbst, aber das darf er sich mittlerweile wohl erlauben), Literatur, Musik (auch Theorie), nie wurden die Bindungspunkte so sehr zum Inhalt, nie war von Trier spielfreudiger, nie war er – durchaus auch im Sinne von lustig – komischer.”

Hier könnt ihr zwei negativere Kommentare zu Nymphomaniac lesen:
LeMarin stößt sich an den Provokationen: "Auch ansonsten werden, wie nicht anders erwartet, so ziemlich alle moralischen Grenzen souverän über den Haufen geworfen, und am Ende kommt wieder in aller Schwere die Trier-These: Sexualität ist böse, vor allem weibliche Sexualität. Ein Werk, das sicher keinen kaltlässt und zumindest zum Nachdenken anregt, das ich aber trotzdem nicht empfehlen. 6 Punkte für technische und schauspielerische Brillanz in einem ekelhaften, monströsen, “bösen” Film, der sich zu ernst nimmt und meiner Meinung nach in manchen Bereichen zu weit geht."

Auch homeaffairs hat sich mehr erwartet: “Was ist Nymphomaniac? Wahrscheinlich das dänische Feuchtgebiete…Eine unglaublich billige und zutiefst triviale Auseinandersetzung mit dem Thema Sex und Liebe, klamottenartig, gefühlsduselig, pseudo bedeutungsschwanger und gewollt provokativ und aufreizend, um die Sabbernden, die noch keine Internetzugänge mit Free-porn-all-day-Zugängen in seinen Bann zu ziehen.”

Und für Telebaum ist es gar einer der schlechteren von Trier-Filme: “Nymphomaniac fehlt es an Rohheit, an Ungehobeltheit, an Schmutzigkeit, an Unberechenbarkeit, an Bildgewalt, ja, genaugenommen mangelt es dem Film an einem wesentlichen Stück Lars v. Trier.”

Community-Fazit zu Nymphomaniac:
Wie es zu erwarten war, teilt Nymphomaniac 1 die Fangemeinde. Die einen lieben den Film für seine ästhetische Bildgewalt, den so erfrischenden, kreativen Entscheidungen und dem Überschreiten von erzählerischen wie filmischen Grenzen und die anderen sehen in diesen Elementen Provokation, die nicht zündet und zu gewollt daherkommt. Nymphomaniac 1 kann der geneigte Filmfan wohl nur lieben oder hassen, ein dazwischen scheint etwas schwierig zu sein.

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