The Flash-Folge 19, Who Is Harrison Wells?, verfügt über fast so viele Zutaten, wie der Schurke der Woche Gesichter hat: Nachforschungen in der Vergangenheit, bewahrte und entdeckte Geheimnisse, ein Mini-Crossover, falsche Fährten, amouröse Verwicklungen und ein guter Schuss naive Dummheit.
Der Mann der 1000 Gesichter
Barry (Grant Gustin) und Co. müssen es in dieser Folge von The Flash mit einem diebischen Bösewicht aufnehmen, der über eine für Räuber ungemein praktische Fähigkeit verfügt: Sobald er jemanden berührt, kann er das Aussehen dieser Person annehmen. Diese Gabe nutzt er hingebungsvoll, um Verwirrung zu stiften: Als Bankangestellte räumt er die Schließfächer eines Geldinstituts aus, zum Mann geworden möchte er die Beute bei einem Juwelier verticken. Dieser schöpft aber Verdacht und alarmiert die Polizei, Eddie (Rick Cosnett) ruft wiederum Barry zu Hilfe. Bei der anschließenden Verfolgungsjagd wird der arme Eddie aber gehörig vermöbelt und auch der Flash kann den Tunichtgut nicht dingfest machen, bevor dieser abermals als Frau verschwindet.
Beim Durchforsten der Kriminalakten von Fällen, in denen die Angeklagten behaupten, ein Doppelgänger müsse die Taten vollbracht haben, kommen Barry und Co. schließlich einem gewissen Hannibal Bates auf die Spur, dessen Name auf große Vorbilder deutet. Aus Angst, er könne sich in den Flash samt seiner Kräfte verwandeln, begleitet Barry Eddie daraufhin in Zivil zu Hannibals Oma. Zwar bringt deren Sofa im Miniaturformat die beiden dazu, sich endlich einmal richtig näherzukommen, die Schmusestunde ist aber nicht von langer Dauer: Oma Bates entpuppt sich nämlich, oh Wunder, als ihr eigener Enkel und rennt den beiden als junge Frau davon. Zu allem Unglück verwandelt sich Bates dann auch noch in Eddie und schießt zwei als Verstärkung anrückende Polizisten vor laufender Videokamera nieder.
Reingelegt
Bei solch unwiderlegbaren Beweisen landet Eddie ruckzuck in Haft, aus der ihn Barry zwar flink herausflitzt, um gemeinsam zu ermitteln. Eddie besteht aber darauf, dass Barry seine Unschuld auf konventionelle Art und Weise beweist. Doch ob er da auf den Richtigen gesetzt hat? Kurz darauf klingelt Eddie nämlich an der Tür des überraschten Barry und unerklärlicherweise folgert Barry nicht sofort, dass es ja nur der Gestaltwandler sein kann, der ihn zur Belohnung postwendend bewusstlos schlägt. Kurz darauf taucht auch noch Caitlin (Danielle Panabaker) auf und berichtet dem falschen Barry von ihrer Idee, wie der Gestaltwandler gestoppt werden kann. Einen Namen für ihn hat sie auch noch mit im Gepäck: Everyman (dessen Comic-Vorbild gar Teile der Leute verspeisen muss, in die er sich verwandeln will und unter Impotenz leidet).
Beim gemeinsamen Mixen eines Serums gegen Gestaltwandlung in den S.T.A.R. Labs fackelt Bates nicht lange und drückt Caitlin einen herzhaften Schmatzer auf den Mund, den diese nach anfänglicher entgeisterter Verwunderung auch erwidert. Doch bevor die nächste Runde eingeläutet werden kann, kommt Iris (Candice Patton) mit einer bahnbrechenden Entdeckung vorbei: Auf dem Polizeivideo feuert Eddie mit links, und er ist doch Rechtshänder! Derart alarmiert, will Bates als Barry ebenfalls eine Waffe ziehen, wird aber von Dr. Wells (Tom Cavanagh) im letzten Moment zu Boden getasert.
Der Mann ohne Eigenschaften
Zwar wollen Iris und Caitlin den bewusstlosen Bates flugs zur Wache bringen, auf dem Weg dorthin verwandelt er sich jedoch in ein kleines Mädchen, schreit um Hilfe und flieht, nachdem ihn einige Bauarbeiter aus dem Auto befreit haben. Barry wiederum wird danach von Caitlin mit einer gepflegten Backpfeife wieder zu Bewusstsein gebracht und stellt Bates letztendlich am Flughafen. Der Everyman verwandelt sich während ihres Kampfes zunächst in Caitlin, wodurch er erst einmal die Oberhand gewinnt, denn Barry ist ob dieses Tricks erneut hochgradig verwirrt. Seine weiteren Transformationen in Iris, Eddie und zuletzt den Flash helfen ihm hingegen nichts mehr, und Barry kann ihm Caitlins Anti-Gestaltwandler-Serum injizieren. Bates bricht, unkontrolliert von einer Identität zur anderen wechselnd, zusammen. Im Geheimgefängnis der S.T.A.R. Labs enthüllt der Schurke schließlich auf die Frage nach seinem wahren Aussehen ein fast merkmalloses Gesicht, unbeschrieben wie ein weißes Blatt Papier. Wer er eigentlich sei, wisse er nicht mehr. Auch kein schönes Schicksal.