Ziyi Zhang ist nicht nur eine der schönsten Frauen Chinas, sondern der ganzen Welt. In ihrer Heimat wird sie liebevoll ZZ genannt und ist mittlerweile nicht mehr der Newcomer unter den chinesischen Weltstars. Als Audrey Hepburn Asiens wird sie gern bezeichnet, ist wahrscheinlich neben ihren Landsmänninnen Li Gong und Maggie Cheung die bekannteste Darstellerin ihres Landes und hat weltweit Millionen Fans.
Der Regisseur Yimou Zhang, der schon Li Gong entdeckt, hat sie ebenfalls für die Kamera gefunden. 1998 dreht er erstmals mit ihr, da ist sie grade frisch mit der Schauspielschule fertig. Schon zwei Jahre später gelingt ihr der internationale Durchbruch mit dem Film Tiger & Dragon (2000) von Ang Lee. Hier spielt sie die stolze Jen Yu, Tochter eines Gouverneurs und überragende Schwertkämpferin. Kritiker wie Zuschauer sind begeistert von der jungen Darstellerin; sie überzeugt besonders durch ihre Geschicklichkeit in den zahlreichen Kung Fu-Kämpfen.
Obwohl sie nach eigenen Aussagen der Kampfkunst nicht viel abgewinnen kann, sind es gerade die klassischen Wuxia-Filme, die sie in der westlichen Welt bekannt machen, etwas Hero (2002) von Yimou Zhang. Hier spielt sie die Assistentin und Geliebte eines Schwertkämpfers, der gegen den künftigen Kaiser von China zu Felde zieht. Als der Meister durch eine eifersüchtige Kollegin tödlich verletzt wird, wirft sie sich für ihn in den aussichtslosen Kampf. Klein und zerbrechlich wirkt die junge Dame, so dass die Schlagkraft, die in ihren Armen und Beinen steckt um so überraschender ist. In House of the Flying Daggers (2004) gibt es eine Szene, in der die ausgebildete Ballerina tanzt. Das ist höchste Kunst, denn hier verschmilzt die Choreografie der Martial Arts mit der Peking-Oper.
Die Regisseure reißen sich um sie; eine Arbeit mit Kar Wai Wong schließt sich an, eine Gastrolle als Chefin eines chinesischen Gangstersyndikats macht sie zur Gegenspielerin von Jackie Chan in Rush Hour 2 (2001). Und dann folgt ihr erster englischsprachiger Film: Die Geisha (2005). Sie verkörpert Sayuri Nitta, eine Geisha, die aus ihrem Leben ausbrechen will. Dafür wird sie für den Golden Globe nominiert. Die Schauspielerin sowie das ganze Filmteam um Regisseur Rob Marshall muss sich aber auch viel Kritik anhören, da Chinesinnen Japanerinnen spielen. Landsleute warfen ihr vor, ihre Seele an den Feind verkauft zu haben; Japaner wiederum meinen, ihr Spiel wirke wie aus einem Striplokal in LA.
Der Karriere von Ziyi Zhang hat das nicht geschadet. Mittlerweile arbeitet sie auch in Hollywood, steht an der Seite von Dennis Quaid vor der Kamera und wird im neuen Film der Dänin Susanne Bier zu sehen sein. Nicht nur eine schöne, sondern auch interessante Frau!
