Juliette sitzt in der Abfertigungshalle des Pariser Flughafens Orly und wartet auf ihren Heimflug nach Kanada, wo ihr Mann und ihr Kind bereits auf sie warten. Doch die gebürtige Französin ist unglücklich und würde am liebsten wieder nach Paris ziehen. Dies vertraut sie Vincent an. Dem Musikproduzenten begegnet sie zufällig am Check-In und erfährt, dass dieser wieder in die französische Hauptstadt ziehen wird. Es bauen sich Sympathien auf, mit denen beide Personen unterschiedlich umgehen. Währenddessen warten eine Mutter und ihr Sohn auf den Flug, der sie zur Beerdigung des Ex-Mannes beziehungsweise Vaters bringen soll. Sie verraten sich gegenseitig ein Geheimnis, von der die andere Person bis dato nichts gewusst hatte. Daneben gibt es noch ein junges Paar, dessen Gefühle füreinander schon längst erloschen sind, und eine junge Frau, die den Brief ihres ehemaligen Liebhabers mit sich trägt. Alle Figuren werden dabei vom allgegenwärtigen Handlungsort, dem Flughafen, umgeben.
Die Idee zu Orly kam der Regisseurin Angela Schanelec und ihrem Kameramann Reinhold Vorschneider, als sie sich selbst in dieser Situation am Flughafen Orly befanden und auf ihren Rückflug nach Berlin warteten. Die Regisseurin interessierte sich für die Geschichten der einzelnen Personen und beschloss, dieses Konzept in ihren nächsten Film einfließen zu lassen. Beim Dreh griff sie sehr oft auf Teleobjektive zurück, die es ihr ermöglichten, weit entfernt von der Handlungsposition zu sein. Dadurch konnten die dramatischen Szenen inmitten des regulären Flughafenpublikums stattfinden, ohne dass sich die Reisenden von der Kamera irritiert zeigten oder ihr Verhalten änderten.
Heute im TV: Orly
Wann: 21:35 Uhr
Wo: ZDFKultur