Mein Piloten-Name mag
eher dröge daherkommen, aber muss es wirklich Tarantinos Braut oder Terrestrialgoesspielberg sein, um auszudrücken, wie
sehr mir Film am Herzen liegt?
Gerne beäuge ich Filme und Serien mit kritischem Blick. Mir fällt es schwer, einen Lieblingsschauspieler, oder noch schlimmer, -Regisseur zu benennen. Es gibt viele grandiose Köpfe, die mit Werken begeistern und dennoch ihren Namen bisher nicht zur Erfolgsmarke machen konnten. Andersherum gelingt es auch genau jenen vom Erfolg gekrönten Personen unterdurchschnittlich unterhaltsame Geschichten für die Kinoleinwand zu produzieren. In die Lichtspielhäuser locken mich die Namen Spielberg, Tarantino, del Toro etc. zwar schon, lassen mich aber nicht jedes noch so wilde Stück bedingungslos anhimmeln, ohne dessen Komposition in Frage zu stellen. Der Herr der Ringe - was ein grandioses Franchise. Die Trilogie des Hobbits hingegen - ein filmisches Missgeschick.
"Jetzt bin i
endlich a wunderschöner bunter Schmetterling"
Wie
viele Kinder wuchs auch ich dank meiner Eltern und älteren
Geschwister mit einer lückenlosen VHS-Sammlung von Disneyfilmen auf.
Die Leidenschaft für witzige, emotionale und optisch aufwendige
Werke des Hauses hat mich bis heute nicht verlassen, wahrscheinlich
hat sie sich sogar intensiviert. Mit meiner ersten eigenen
Videokassette Das große Krabbeln war es dann
endlich um mich geschehen. Die Heldentruppe um die im bayerischen Dialekt sprechende Raupe Gustav hatte es geschafft. Das
Bewegtbild, verpackt in tolle Geschichten, verschlang mich vollends.
Generell
ist mein Geschmack heute sehr genreunabhängig. Filme und Serien
müssen für mich schlichtweg nur das Kriterium der Unterhaltsamkeit
erfüllen. Ein sehr schwammiges Maß. Da das Medium in seiner Gestalt
jedoch nicht subjektiver sein könnte, ist diese einzige
Richtlinie der Meinungsbildung schon irgendwie angemessen. Dadurch
steht mir quasi jede Tür offen. Schluchzendes Tränenvergießen bei Die Farbe Lila,
panisches Augenzuhalten bei Conjuring - Die Heimsuchung,
Genuss des Effektspektakels bei X-Men: Zukunft ist Vergangenheit oder die Flucht in andere Welten bei Harry Potter und der Stein der Weisen bereiten mir gleichermaßen Freude.
Ein Werdegang mit offenem Ende
Aufgrund meiner Liebe zum Film habe ich im historischen Trier Medienwissenschaft und Englisch studiert. Zwischenzeitlich zog es mich als Austauschstudent in die schwedische Hauptstadt. Dort war ich, um Mensch und Kultur kennen zu lernen, und studierte die schwedische Film- und Fernsehkultur sowie die Darstellung von Sexualität und Gender im Film. Einen weiteren Zwischenstopp legte ich als Organisationsrunner beim Filmfest Hamburg ein, bei dem auch das Arthouse-Kino Begeisterung in mir zu wecken begann. Nun bin ich weiter auf diesem Pfad unterwegs und werde in den nächsten drei Monaten als Praktikant aus der moviepilot-Redaktion in Berlin für euch berichten. Ich freue mich darauf, als einer der Ersten von spannenden Casting-Meldungen und Film- und Serien-Realisierungen in Hollywood zu erfahren und sie zu verbreiten.
Den Rest werde ich auf mich zukommen lassen. Eines steht jedoch fest: Dem Film bleib' ich treu.