daOnki - Kommentare

Alle Kommentare von daOnki

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    daOnki 01.10.2022, 21:11 Geändert 01.10.2022, 21:13
    über Blond

    Schwierig einzuordnen für mich. In Sachen Biopic bin ich wohl kein guter Berater. Ich mag sie nicht - meide sie bei Möglichkeit sogar. Für mich müssen Filme Geschichten und Fiktionen erzählen und nix abmalen oder nacherzählen. Von der nicht vorhandenen Spannung einer längst erzählten Geschichte ganz zu schweigen...
    'Blonde' geht hier zumindest einen anderen Weg bzw. versucht diesen zu gehen...
    Es wird technisch sehr verspielt und künstlerisch versucht out-of-the-box und fresh zu wirken. Die Wirklichkeit, die ich jedoch wahrnehme ist: Mit spektakulärer Verpackung soll ein einfallsloses Geschenk überreicht werden. Das ist mehr als ärgerlich. Denn die künstlerische Qualität der visuellen Arbeit und auch der schauspielerischen Performance (Ana de Armas erstaunlich souverän) sind lediglich die durchaus geile Hülle eines erbärmlichen Nichts...
    Drehbuch samt Kernaussage vergessen? Peinlich.

    Ich mochte die Monroe. Weniger wegen ihren notgedrungen mittelprächtigen Performances in den ausschließlich ulkigen Rollen, die man(n) ihr zugestanden hat...
    Ich mochte Sie als Charaktere, als tragische, nachdenkliche Person. Als Besitzer des Monroe Archiv-Buches (ihre Privat-Bilder, Briefe, Notizen etc.) geht mir hier in diesem "Biopic" schon einiges ab, was erwähnenswert gewesen wäre... da geht nix wirklich in die Tiefe. Und auch wenn die visuelle Umsetzung alles andere als glatt sein möchte... die inhaltliche ist es leider gnadenlos.

    Mann Leute, gebt bitte einfach mal ein paar Dollar aus und lasst Euch von ner coolen Filmstudentin ein ordentliches Drehbuch basteln. Ich bin nicht gerade der Biopic Checker, aber zumindest EINE Facette hätte hier vielleicht mal im Detail interessant ins Licht rücken können. Ein kleiner Aha-Effekt... ein erstauntes Stirnrunzeln... ein "aah, hätte ich nicht gedacht, cooler Film"... Manche versuchen sogar mit fiktiven Einschüben dem tristen Biopic-Brei Würze verleihen...
    Das alles sehe ich in 'Blonde' nicht. Gemeiner onki.
    Stattdessen gefällt sich der Film im stylischen Nichtstun...
    als hätte man Lynch engagiert im Suff einen Madonna-Clip zu drehen.

    Wird einigen Menschen durchaus gefallen.
    Mir nicht.
    Der Pet Shop Boys Effekt.

    5 / 10

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    • 5
      daOnki 24.09.2022, 23:21 Geändert 24.09.2022, 23:22

      Ein durchschnittlicher Beinahe-Haunted House Betrag. Ein paar gute Ansätze die jedoch storytechnisch im Sand verlaufen. Hätte mit etwas mehr Mut ein richtiger Alternative Hellraiser werden können. So blieb Bruckner jedoch auf gewohnten Schienen bekömmlicher Kost, was im Haunted House Metier soviel heißt wie viel Lärm um Nichts. Vieles bleibt wenig schlüssig und arg an den Haaren herbeigezogen. Im Vergleich zu frischen, neueren Haunted House Vertretern wie etwa 'Malignant' wirkt Bruckners Film fast schon ein wenig altbacken bzw. langweilig.
      Handwerklich aber ordentlich und gefällig. Inhaltlich jedoch für Mystery-Horror zu simpel gestrickt - für Haunted House Horror zu wenig Wumps! Das Drehbuch ist nicht raffiniert genug, das Böse nicht böse genug und der sichtlich unmotivierte Cast (allen voran Rebecca Hall) ging mir spätestens ab Mitte des Films auf die Nüsse.

      Vielleicht habe ich einen schlechten Tag erwischt, aber mehr als Durschnittsware und eine fatale Unentschlossenheit (welches Genre denn letztendlich bedient werden soll) kann ich in diesem Film leider nicht erkennen.

      Hoffe nur, dass Bruckners neuer Hellraiser hier um einiges mehr liefert.

      Weg, Speck, Dreck.
      Raus aus der Mediathek.

      5 / 10

      10
      • 5

        hm, zwiespältig. Cinematografisch ansprechendes, buntes, auf Hochglanz getrimmtes, hektisch inszeniertes Nichts. Der Film posed derart nonstop auf nicht-langweilig, dass er eben gerade das wird, was er auf keinen Fall sein will: langweilig.
        Ich befürchte, dass ich wohl kaum die anvisierte Zielgruppe sein kann...
        und deshalb spare ich mir wohl besser weiteres Kommentarwerk zu diesem (für mich) oberflächlichen Kommerz-Entertainer.

        noch wohlwollend:
        5 / 10

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        • 7
          daOnki 15.09.2022, 23:31 Geändert 16.09.2022, 09:43

          Unterhaltsame Trash-Granate mit nicht immer guten aber gut gemeinten Splatter-Einlagen. Augenzwinkerndes Entertainment abseits jeglicher Ernsthaftigkeit. Ein schräger Spaß für die ganze Familie (nicht).
          Schwer einzusortieren in gängige Kategorien weil so ziemlich alles in den Fleischwolf gepackt wurde. Erinnert in seiner wilden Unberechenbarkeit dem Live-Trash-Spektakel "Tokyo Robot Restaurant" in Shinjuku, wer das vielleicht schon mal in Japan gesehen hat (für sortierte westliche Gemüter eher eine gewöhnungsbedürftige Explosion trashiger Übertreibungen)... hier noch um die deftigen Komponenten Blut und Flachwitz angereichert.

          Ich sag einfach mal: Empfehlung für diejenigen die sich locker machen können.

          7 / 10

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          • hm, da haben wir mal wieder einen knallhart neutralen Beitrag rausgehauen...
            Natürlich ist diese Serie ganz wunderbar und großartig, denn zufälligerweise ist ja Amazon der größte Werbe-Kuchen für diese Plattform. Jeder gedachte Satz muss nun gleich zum großen Beitrag aufgepumpt werden, der 6-7 mal in aufgeregter Clickbait-Euphorie mit der Kundschaft verlinkt wird wie ein Minenfeld.

            Auch hinter dem sorgfältig und bewusst gesetzten Cast schwang sicherlich ebenso kommerzielles Kalkül sowie die Hoffnung auf kontroverse Diskussionen mit... Aufregung schafft Aufmerksamkeit und Aufmerksamkeit ist gut für das Produkt. Und viele identitäre Spinner schnappen solche Köder dankbar auf wie Guppys in einem trüben Aquarium. Die Aufregung ist groß, die Kommentarspalten weltweit zum Bersten gefüllt und die Serie ist schon jetzt die meistgeschaute überhaupt im Amazon-Reportoire. Wut wird endlich als ertragreicher Business-Katysator erkannt und gezielt zu Geld gemacht. Danke für das Gespräch.

            Interessant ist dieser ganze Zirkus vor allem aus gesellschaftskritischer Perspektive. So wird doch recht deutlich aufgezeigt wo wir gegenwärtig stehen. Die Welt in der wir leben ist nicht so frei von rassistischen Denkmustern wie wir uns das gerne (als aufgeklärte Menschen) einreden möchten... und gesellschaftliche Kontroversen werden von Medien eher (gewinnbringend) geschürt als aus dem Weg geräumt.
            Cheers.

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            • daOnki 04.09.2022, 14:50 Geändert 06.09.2022, 10:42

              Mein erster Eindruck ist eher zwiespältig. Ich gehöre ohnehin zu den Leuten, die prinzipiell am Mehrwert von derartigen Serien-Aufgüssen und Franchise-Saftpressen zweifeln. Es pendelt sich meiner Meinung zwischen gut und schlecht ein. Ich sehe weder einen Total-Flopp der eine 1-Punkt-Bewertung (bereits jetzt!?) rechtfertigen würde - noch sehe ich auch nur ansatzweise ein "Meisterwerk".
              Abwarten.

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              • daOnki 27.08.2022, 12:05 Geändert 27.08.2022, 12:06

                Faschistoide Umtriebe in Kunst und Unterhaltung.
                Allein schon mit dem Grundgedanken kann ich mich nicht anfreunden: fiktionale Unterhaltung vergangener Jahrzehnte müsse plötzlich im Kontext der Realitätstreue und zur Schau gestellten Moral "angepasst" oder gar aus dem Verkehr gezogen werden. Kunst (auch triviale Unterhaltung) ist doch immer ein Spiegel seiner Zeit. Jeglicher Eingriff in der Nachbetrachtung (und sei er noch so moralisch motiviert) ist für mich als Manipulation an Zeitdokumenten zu werten und daher äußerst bedenklich.

                Zudem wehre ich mich generell gegen faschistoide Methoden und Maßnahmen Menschen systematisch nach einer Doktrin Zeitdokumente vorzuenthalten, zu entziehen oder entsprechend gefällig „anzupassen“.
                Erfundene fiktive Geschichten wie etwa ‚Winnetou‘ ‚‘Moby Dick’ etc. dokumentieren den Zeitgeist in dem sie entstanden sind.
                Kunst muss stets in diesem (Zeit-)Kontext gelesen werden.
                Mündige Menschen können und müssen das differenzieren können - ohne wenn und aber.

                Wo führt das sonst hin?
                Eine vom Mob übermalte Mona Lisa?
                Entfernung ägyptischer Steintafeln mit abgebildeter Sklaverei aus Museen?
                …damit jüngere Generationen „nicht irritiert und fehlgeleitet“ werden??

                Eine zur Schau getragene linke moralische Überlegenheit darf nicht zum Freischein werden, der manipulative Maßnahmen an Zeitdokumenten rechtfertigt. Da ist mehr Ideologie als Hausverstand im Spiel. Und die Einmischung vieler rechter Spinner in diese kontroverse Diskussion dokumentiert diese ideologische Sackgasse nur noch eindrucksvoller.

                Faschistoide Mechanismen setzen Unmündikeit voraus um Fremdbestimmung durchzudrücken.
                Das Volk soll gefälligst nur „Richtiges“ zu sehen bekommen, damit es nicht vom „Falschen“ verleitet wird…
                Hysterie, Shitstorms, Verbots- oder Zensur-Forderungen und entsprechende Rückzüge haben sich längst zu gängigen Manipulations-Szenarien etabliert, die eine graue Zukunftsvision vorzeichnen.

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                • 8
                  daOnki 25.08.2022, 08:04 Geändert 25.08.2022, 08:22

                  Interessante und wichtige Thematik, sehe ich ebenfalls so wie Amanda25. Unglaublich eigentlich, dass sich die Mär von Schmutz, Schande und Sünde in Bezug auf Menstruation auch im 21. Jahrhundert noch hartnäckig hält... schlimmer noch: gerade von Frauen an Frauen weiter überliefert wird.
                  Ein schönes Beispiel auch für einen praktischen feministischen Ansatz, der schleichend, aber bestimmt und kraftvoll patriarchale Denk- und Lebensmuster aufbricht.

                  Eine wichtige Doku und Empfehlung für jeden Menschen in westlichen Zivilisationen. In sehr vielen Teilen der Erde sind unsere gesellschaftlichen Selbstverständlichkeiten noch unerreichte Utopien.

                  https://www.youtube.com/watch?v=Lrm2pD0qofM
                  Durchschnittliche, eher subtile und (verständlicherweise) zurückhaltende Umsetzung.
                  Bonus-Punkte für den Inhalt.
                  8 / 10

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                  • 7 .5

                    Mal wieder ein richtig guter und lustiger Splatter-Beitrag. Eine Wohltat im Vergleich zum lausigen Medien-Hype ala 'The Sadness'. Der zweite Teil eines Originals das ich nicht kenne...
                    Dieser hier ist zumindest eine kurzweilige und gute Unterhaltung. Handwerklich und schauspielerisch überraschend gut. Einige gelungene witzige Szenen und Ideen und blutige Effekte gibts oben drauf auch. Letztere sind allerdings (wie der gesamte Look des Films) etwas zu offensichtlich digital - was jedoch aufgrund des Super-Low-Budgets absolut in nachvollziehbar ist.
                    Ein Mitternachts-Movie-Party-Paket, das mit seiner wilden Mischung aus MadMax, Tanz der Teufel, Re-Animator und Walking Dead für genügend Entertainment und Abwechslung sorgt um alles andere als Langeweile aufkommen zu lassen.

                    Überraschung + Underdog-Bonus!
                    7.5 / 10

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                    • Sollen die mal ruhig machen...
                      wird in die Hose gehen, sobald sie Werbung mitten in Filmen platzieren.
                      Das könnte das Medium Disc sowie das "Medium" Raubkopie vor dem sicheren Tod bewahren...

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                      • 5 .5
                        daOnki 10.08.2022, 03:14 Geändert 10.08.2022, 03:21
                        über Prey

                        Hm, der Trailer war für mich irgendwie vielversprechender als das Endprodukt.
                        Schön fotografierte Aufnahmen - fast ein bisschen zu massiver Weitwinkel-Einsatz. Auch schauspielerisch (was das superdünne Skript hergibt) ansprechend. Das war es aber dann auch schon mit Lob und Begeisterung... Das CGI ist durch die Bank schlecht bis zur unfreiwilligen Komik.
                        Der Predator latscht unmotiviert (und mit spärlichem Billig-Kostüm) rum wie ein verirrter NBA-Spieler und kann nix. Am Ende wird der Disney-Predator dann *dumdidum* easyGoing-mäßig vom kleinen Pocahonta besiegt, weil das Disney Sales Department ein Happy-End bestellt hat.

                        Lasst das Franchise ruhen.

                        5.5 / 10

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                        • 4 .5

                          Billiger Amateur-Splatter-Trash in der Tradition der 90er (Ittenbach, Schnaas etc.)... Lustig sicherlich im kleinen lokalen Kreis der Mitwirkenden, doch ob dieses Prinzip (ich-dreh-jetzt-mal-mit-dem-Handy-nen-Splatter-in-meiner-Wohnung-und-alle-meine-Saufkumpels-dürfen-mitspielen) noch heute im Zeitalter hochklassiger Produktionen im Low-Budget Bereich noch irgend eine Filzlaus hinterm Ofen hervor lockt, halte ich für mindestens fragwürdig.
                          Die Effekte sind als sehr hart ausgelegt... doch das Können kommt dem Wollen oftmals nicht hinterher... so bleiben in der Hauptsache trashig schlecht Effekte, etwas Softporno-Nacktheit und maximal dümmliche Dialoge im Gedächtnis.
                          'Nackt unter Zombies' könnte jedoch mit 5 Promille in der Visage zumindest als Party-Schenkelklopfer herhalten.
                          Nicht zu viel erwarten. Für die Mediathek ist der (für mich) nix.
                          Weg, Speck, Dreck.

                          4.5 / 10

                          9
                          • 9
                            daOnki 25.07.2022, 20:16 Geändert 25.07.2022, 20:33

                            Völlige Überraschung für mich. Hatte den gestern fast schon wurschtig und ohne große Erwartungen bei (draussen) noch brodelnder Abendhitze eingelegt... aber 'The Hater' hat mal so richtig geliefert und geflasht!
                            Kamera, Cinematografie, Schauspiel(!) und Story... alles hat sehr ansprechend und ästhetisch stimmig gewirkt.
                            Inhaltlich wartet dieses polnische Werk mit einer brandaktuellem Thematik auf: Manipulation im Zeitalter maximaler digitaler Einflussnahme. Vom künstlichen Hype bis hin zur gnadenlosen Vernichtung ist alles (mit den richtigen Mitteln der Wahl) steuerbar.
                            Die zentrale Figur Tomasz (grandios: Maciej Musialowski) verkörpert fast schon bis zur Persiflage übersteuert die Welt der skrupellosen PR-Influencer. Ein nach Geltung, Kontrolle und Manipulation süchtiger Stalking-Nerd, der sich und sein komplettes Umfeld in einen wahren Rausch eskaliert... Er arbeitet für alle und gegen alle zugleich. Er lügt, betrügt, hintergeht, spioniert, intrigiert, manipuliert, fälscht und täuscht als allen Kanonen. Fake-Profile, Fake-Kampagnen, Fake-Shitstorms, Fake-Arbeitsverhältnisse, Fake-Skandale und Fake-Helden... Sein virtuelles Agieren schafft harte Tatsachen in der Realwelt. Tatsachen die den Tod bedeuten können.

                            Top Schauspiel, authentisch wirkende Einblicke, die bitterkalte intensive Farbgebung, die zum Ende hin immer fahleren (zu leeren Hüllen verkommenen) Gesichter der Akteure und vor allem aber der brachial eskalierende Höhepunkt machen den Film zu einem sehenswerten Erlebnis und zur Top-Empfehlung obendrauf.
                            9 Points to Poland!

                            9 / 10

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                            • ?

                              ...sehr geile Dashboard-Drehtür-Aktion heute.
                              "EudoraFletcher68 ingoriert jetzt 'Guglhupfgeschwader'"
                              "DaOnki hat sich 'Guglhupfgeschwader' vorgemerkt."
                              :-)

                              8
                              • 5
                                daOnki 24.07.2022, 20:05 Geändert 24.07.2022, 20:08

                                Hat mir leider nicht ganz so gut gefallen wie einigen meiner Buddies. Technisch zwar durchaus gelungen, hat 'The Sea Beast' jedoch erzählerisch und auch in Sachen Witz für mich wenig Überzeugendes zu bieten. Uninspiriert und inhaltsleer wird drauf los animiert und so ziemlich nichts erreicht, was hätte kopiert werden sollen... Als hätte ein Algorithmus versucht Sequenzen nach gängigen Erfolgs-Mustern zu einem Film zusammenzufügen.
                                Da empfehlen sich die originelleren, kreativen Stoffe ala 'How to Train Your Dragon' anstatt sich mit glattgebügelten Lidl-Kopien im Fastfood-Stil zu begnügen...
                                Zeitverschwendung. Trallala.

                                5 / 10

                                9
                                • Bakshis Interpretation hat für mich noch immer Kult-Status, obwohl sie, weil unvollständig und mit Mini-Budget produziert, schlecht vergleichbar ist mit den bombastischen Blockbuster-Produktionen eines Jackson...

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                                  • 6

                                    Einer der blutigeren Troma-Beiträge... Die belgisch-französische Trash-Splatter-Co-Produktion ist nach 'Bad Taste' aber noch vor 'Braindead' entstanden. Aber er wirkt fast wie der (dümmere, weniger witzige) Bruder des Letzteren...

                                    Filmtechnisch für eine derartige Billig-Nummer gar nicht mal so übel und besser als vieles andere aus der Troma Schmiede. Die Effekte jedoch und auch der Spaßgehalt enttäuschen dann doch etwas. Da hat halt 4 Jahre später 'Braindead' dem kompletten Genre ganz schön nachhaltig eingeschenkt!

                                    Für Trash-Fans einen Blick wert... alle anderen: eine großen Bogen drum rum.
                                    Auf die Uncut-Fassung achten (sollte in etwa über 84 min laufen...)
                                    6 / 10

                                    9
                                    • 9
                                      daOnki 08.07.2022, 11:07 Geändert 08.07.2022, 11:31
                                      über Crash

                                      Cronenberg hat 1996 mit 'Crash' ein weiteres Werk mit Alleinstellungsmerkmal auf das Publikum hernieder prasseln lassen... In Cannes uraufgeführt hat es nicht nur für Begeisterung sondern ebenso für einiges an künstlicher Aufregung, Unmut und Verstörung gesorgt. Allen voran der Jury Präsident, ein Würstchen namens Francis Ford Coppola, hat sich ganz besonders gegen 'Crash' und dessen Inhalt echauffiert und offen interveniert. So hatte er sich gar geweigert den letztlich (trotz Coppolas Empörung) vergebenen Special Price der Jury an Cronenberg zu überreichen... Auch auf anderen Film-Festivals sorgte 'Crash' für gespielte Aufregung.

                                      Vor allem nach der Aufführung des Films auf dem Londoner Film Festival liefen britische Kritiker und auch Medien nahezu Amok. Zwei große Zeitungen starteten sogar eine aggressive Kampagne gegen 'Crash' um dessen Absetzung und Verbot zu erwirken und schrieben sich regelrecht in Rage. Selbstverständlich ausschließlich zum Wohle der Allgemeinheit, um das brave aber unmündige Bürgerlein davor zu bewahren von Cronenbergs unheiligen Fantasien inspiriert zu werden und wilden Sex zu haben, während es sein Auto zu Schrott fährt.
                                      Von "perversesten Handlungen und Theorien sexueller Abweichung" oder "jenseits der Grenzen der Verdorbenheit!" und allen voran die dauerempörte Daily Mail: "Crash, ist der Punkt, an dem eine liberale Gesellschaft die Grenze ziehen muss"...
                                      Und im Land der Freien und Gläubigen gab es lange Zeit nur die um 10 Minuten bravere R-Rated Fassung zu sehen... auch der wohl aufregendste Dirty Talk der Filmgeschichte (von Kara Unger) fiel der frommen Schere zum Opfer...
                                      Kurzum, 'Crash' hatte seinerzeit durchaus Kontroversen und Unmut ausgelöst.
                                      Und wie immer gilt: Diejenigen sich angesprochen fühlen sind auch garantiert gemeint! :-)

                                      Wie so oft bei Cronenberg befinden wir uns auch in 'Crash' in einer nicht näher definierbaren unmittelbaren (gesellschaftlichen) Zukunft... Menschen finden nur mehr sexuelle Befriedigung und Euphorie in einer perversen Verschmelzung von Fleisch und Metall, Unfall und Verletzung, initiierter und glorifizierter Körperverformung und -entstellung.

                                      Inhaltlich grandios und eigenwillig wie vom Meister gewohnt. Visuell in der Umsetzung nicht mehr ganz auf der Höhe der Zeit... da zeigt Cronenberg vor allem mit dem aktuellen 'Crimes of the Future' was die Kombination von Inhalt und Form in höchster Qualität imstande ist abzuliefern...
                                      Wohlgemerkt, 'Crash' hat nun mittlerweile 26 Jahre auf dem Buckel und schafft es noch heute (Cronenberg-typisch) in Anbetracht aktueller Sehgewohnheiten und Schmerzgrenzen noch immer für ungläubig fasziniert hochgezogene Augenbrauen zu sorgen...
                                      Insgeheim hoffe ich für die nächsten Jahren auf ein bizarres 'Crash' Remake seines Sohnes Brandon Cronenberg.

                                      Mit Bonus für Wagemut und Eigenständigkeit:
                                      9 / 10

                                      18
                                      • 6

                                        Wer die beiden Metal-Dumpfbacken von aus der MTV-Zeit noch nicht oder mochte, wird auch mit der Neuauflage keine Freude haben. Der Humor ist flach und bewusst primitiv gehalten. Ein paar neue Ideen eingestreut - aber eben nicht zu viele (um womöglich alte Fans nicht zu vergraulen). Für meinen Geschmack viel zu wenig Metal-Einlagen...
                                        Dafür hier mal eine Riff-Compilation der Orignale:
                                        https://www.youtube.com/watch?v=UDldJx-Txsw

                                        Insgesamt was zu Lachen, für Eingeweihte. Allen anderen wage ich keine Empfehlung auszusprechen. Die Chance dem Format einen nachhaltigen Next-Generation-Anstrich zu verleihen wurde meiner Meinung nach jedoch nicht genutzt.

                                        6 / 10

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                                        • 7

                                          "The Wizard of Gore ist ein Mysterythriller"... Moviepilot wieder mal hackedicht.
                                          Das ist nichts anderes als der erste richtige Splatterfilm der Filmgeschichte.
                                          Wer ihn noch nicht gesehen hat... Wissenslücke!

                                          8
                                          • Das letzte Aufbäumen vor dem Fall in die Bedeutungslosigkeit.
                                            zumindest freut mich das langsame aber sichere Ableben von dümmlichen Klischee-Spielzeug, das den Menschen bereits im Kindesalter Benchmarks von Schönheit, Makellosgkeit, Perfektion, Wohlstand und Glück eintrichtert...
                                            R. I. P. Plastik-Kröte.

                                            6
                                            • 6 .5
                                              daOnki 04.07.2022, 22:11 Geändert 04.07.2022, 22:12

                                              Hm, ein (für mich) schwierig zu bewertender Film. Nicht Fleisch nicht Fisch. Irgendwie schien Szumowska ein Arthouse Brett abliefern zu wollen und hat mal einfach lustig drauf los gedreht. Abfärbungen von 'Dogtooth', 'The Lobster' oder 'Midsommar' sind durchaus vorstellbar, ohne jedoch nur im Ansatz die erzählerische Klasse wie auch den WTF Level dieser Werke zu erreichen. Sehr schade.
                                              Denn mit Ausnahme handwerklich exzellenten Umsetz und des durchweg stark spielenden Casts, kann der Film nicht wirklich was. Die Story ist ein dünnes und unglaubwürdiges Nichts, das Drehbuch ist nicht mehr als ein aufgeblähter 3-Zeiler. Spannung wird lediglich nur vorgetäuscht wo ein ratloses und unbeholfen wirkendes Skript nicht weiter weiß...
                                              Horror sehe ich keinen. Nur Abscheu und Wut gegenüber dieser dominanten inzestiösen Macho-Farce.
                                              Was möchte Szumowska hiermit (auf den letzten 3 Minuten um die Ecke gebogen kommend) ihrem Publikum als Botschaft mitgeben? Doch hoffentlich nicht "Frauenpower" oder Emanzipation?!
                                              Eine Enttäuschung.
                                              Punkte für die Crew und die schönen Bilder...

                                              6.5 / 10

                                              7
                                              • Sehr schön! Dann spendiere ich auch mal ein paar dazu...

                                                Snatch - Another Brick In The Wall (Pink Floyd) = Party Killer!
                                                https://www.youtube.com/watch?v=1jpw0oCAcXs

                                                Björn Diewald - Captain Future Soundtrack (Christian Bruhn)
                                                https://www.youtube.com/watch?v=IQ4AH6lOInw&list=PL_PxcM63Xt-I9voDmYbQ4QaMTvUTg5kYJ&index=2

                                                Sisters of Mercy "Gimme Shelter" (The Rolling Stones)
                                                https://www.youtube.com/watch?v=F7KCSycnQ3Q

                                                Helge Schneider "Hey Joe" (Jimmy Hendrix)
                                                https://www.youtube.com/watch?v=F2r7IIWPFFU

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                                                • ?
                                                  daOnki 29.06.2022, 18:18 Geändert 29.06.2022, 18:18
                                                  über Nope

                                                  OMG. Welcher Clown in welcher Marketing-Abteilung gibt einen solch geschwätzigen Trailer (Nr.3) frei? Das ist mindestens künstlerisches Harakiri.
                                                  Aber jede Generation von Filmfans bekommt wohl die Trailer die sie verdient...

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                                                    daOnki 28.06.2022, 23:08 Geändert 28.06.2022, 23:11

                                                    "Creation of art is often associated with pain."

                                                    Der neue Film des Meisters ist ein Fest für die Sinne - zumindest für Cronenberg-Fans der Body-Abteilung.
                                                    Alle anderen werden auch weiterhin nichts mit dieser Materie anfangen können. Da gibt es keine neuen Fans zu gewinnen. Insbesondere Filmfans die sichtlich Probleme mit Videodrome, eXistenZ oder Naked Lunch hatten, befinden sich hier definitiv im falschen Kinosaal bzw. möchten ggf. ihrem Drang zu jämmerlichen Masochismus und Opfer-Fetisch nachgeben...
                                                    Der WTF-Level hält sich im Cronenbergschen, bekannten Rahmen - immerhin stammt das komplette Drehbuch aus den 90er Jahren. Erstaunlich in welcher Qualität, Wucht und Brillanz Cronenberg seine alte Story förmlich auf die Leinwand malt... und wie selbstverständlich hat der alte Fuchs bereits viele Entwicklungen (an deren Schwelle wir erst heute stehen) bereits vor Jahrzehnten vorweggenommen.

                                                    Das was Argento verwehrt blieb ist Cronenberg Senior gelungen.
                                                    Der jungen Generation noch einmal zeigen wo der Bartl den Most holt...
                                                    Wer der Schmied ist, und wer nur der Schmiedl!
                                                    Der Meister ist zurück! Stärker denn je. Aus Body Horror wird Body Art!
                                                    ...mit einer visuellen Umsetzung, die endlich nun auch in der Form dem Inhalt gerecht wird!
                                                    ...mit einem starken Soundtrack!
                                                    ...mit einem sensationellen Cast!

                                                    In dieser düsteren und zugleich wunderschönen Komposition aus Bildern und schneidenden, fast poetischen Dialogen, geht es um nichts weniger als den nächsten Schritt in der Evolution des menschlichen Körpers. Ein gewaltiger Schritt von der Klippe einer alten Welt, der definitiv Konsequenzen fordert, individuell wie gesellschaftlich. Alte Selbstwahrnehmung, Alter Sex, Altes Fleisch. In dieser nicht allzufernen Zukunft ist die stetige Bewegung und Veränderung Trumpf. Selbstwahrnehmung, Gefühle oder gar Schmerz sind ein einer Welt völliger Abgestumpftheit nur mehr durch Extreme erreichbar.
                                                    Beinahe ist man versucht Einflüsse aus einem Bruce Dickinsons Roman aus 1990 zu erkennen, wo Menschen einer reizgesättigten, abgestumpften Gesellschaft nur mehr einen Kick verspüren, wenn sie sich lebendige Mäuse in den Arsch schieben. Aber lassen wir das ;-)
                                                    Die Cronenberg-Ideen sind eigenständig genug um über jeden Verdacht erhaben zu sein...
                                                    Synthetic-Food-Mutanten, Organ-produzierende Performance-Freaks, Fetish-Device-Lobbyistinnen, modifiziertes Chirurgie-Spielzeug oder lebendige Möbelstücke und ein kurzer aber erhellender Tauchgang in die Welt der bildenden Künste ...

                                                    Nach der Zweitsichtung ist es schwer spoilerfrei zu bleiben.
                                                    Deshalb mehr zu Umsetzung selbst:
                                                    Ich halte 'Crimes' tatsächlich für das visuell gelungenste und atmosphärisch dichteste Werk von Mr. Cronenberg Senior. Eine wilde Mischung aus 'eXistenZ', 'Naked Lunch' und der Noir-Stimmung eines 'Dark City'...
                                                    Das Trio des Mein Casts stellt für mich aktuell das Beste dar, was unsere Gegenwart aktuell darstellerisch aufzubieten hat. Viggo Mortensen, Léa Seydoux und Kristen Stewart spielen auf als ginge es um Kopf und Kragen. Vor allem Stewart zeigt eine neue erstaunliche Facette als abgedrehtes Nerd-Mauerblümchen einer dubiosen Organ-Registratur... Ihr verwirrt abgehackter Redestil mit halbvollständigen Sätzen die sich die Wörter gegenseitig klauen und überlagern, ist mindestens genial. Da bin ich mal gespannt auf den mit Sicherheit grandios scheiternden Synchro-Versuch einer deutschen Fassung...
                                                    Insgesamt wird allgemein stark genuschelt, geraunt und geächzt wie in einer Spelunke voller Drogisten...
                                                    Hier kömnen beim ersten mal zumindest englische Untertitel hilfreich sein.

                                                    Bin gespannt, was hier einige Cronenberg Spezialistinnen und Spezialisten zu 'Crimes' schreiben werden.

                                                    Meine Einschätzung:
                                                    Von der ersten Minute bis zur Schlussszene ein Genuss.
                                                    Fragwürdig finde ich (wie so oft bei Cronenberg-Filmen) das reisserische Marketing.
                                                    Der Trailer ist mir etwas zu geschwätzig und suggeriert einen kurzweiligen Entertainment-Reisser. Das ist der Film definitiv nicht. Er wird langsamer erzählt als einem die Partytime Vorschau vorgaukeln möchte. Und auch diese marktschreierischen Werbe-Floskeln, ala "massenweise Leute" die das Kino verlassen haben oder werden, sind völlig überzogen. Hier wird nix ekliger als etwa in einem banalen 'The Fly' und nix bizarrer oder skandalöser als ohnehin schon im Cronenberg Portfolio gesehen...
                                                    Aber wir kennen das ja von den vorgetäuschten Moviepilot Orgasmen... "der beste", "der größte", "das brutalste".

                                                    Tätowierst Du noch oder operierst Du schon?
                                                    Die Film-Empfehlung des Jahres!
                                                    Der Meister hat sich zu Wort gemeldet und das Skalpell in den Tisch gerammt.

                                                    Fullhouse...
                                                    10 / 10

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