pischti - Kommentare
Die 5 meist diskutierten Serien
der letzten 30 Tage
-
UntamedUntamed ist eine Thriller aus dem Jahr 2025 von Mark L. Smith und Elle Smith mit Eric Bana und Wilson Bethel.+35 Kommentare
-
Squid GameSquid Game ist eine Thriller aus dem Jahr 2021 von Dong-hyuk Hwang mit Jung-Jae Lee und Wi Ha-Joon.+15 Kommentare
-
MobLand - Familie bis aufs BlutMobLand - Familie bis aufs Blut ist eine Gangsterserie aus dem Jahr 2025 mit Helen Mirren und Pierce Brosnan.+12 Kommentare
Die 5 meist vorgemerkten Filme
-
Weapons - Die Stunde des Verschwindens140 Vormerkungen
-
One Battle After Another117 Vormerkungen
-
Bring Her Back95 Vormerkungen
-
The Long Walk - Todesmarsch81 Vormerkungen
-
In die Sonne schauen59 Vormerkungen
Alle Kommentare von pischti
Pischti guckt Filmtipps seiner MP-Buddies #189
THE LAIR (2023) von Der_Ryan_M und TschunaSan
Hat hier Ryan schon wieder mit ner Patrone einen Punkt bei seiner Wertung weggeschossen? Eigentlich hatte ich auch hier 6 Punkte deinerseits im Gedächtnis, aber jetzt werte ich diese B-Movie Sause trotzdem einfach mal als Tipp von dir. Tschuna hat sich dann immerhin nochmal im Anschluss für den Film stark gemacht.
Dass man mit B-Movie Filmen vielleicht nicht so hart ins Gericht geht, wie mit teuren A-Produktionen, liegt vielleicht auf der Hand und diese Monstersause ist, das muss ich zugeben, trotz begrenzter Mittel gar nicht mal so verkehrt.
Wenn eine Kampfpilotin in Afghanistan vom Feind abgeschossen wird und sie sich in einen unterirdischen Bunker zurückzieht, eiert der Film schon zu Beginn handlungstechnisch kaum rum und kommt relativ schnell zum Punkt. Wenn sich da unten dann auch noch eine Bedrohung zum Anfassen entwickelt, kann man den Machern zumindest keine zähen Nebenplots vorwerfen.
Sympathisch ist, dass vor allem die Kreaturen und die dazugehörigen, immer auch mal etwas härteren Splattereffekte aus meiner Sicht zum großen Teil handgemacht sind und sich unter den Viechern sichtbar echte Schauspieler befinden. Da kann man auch verschmerzen, dass in manchen Szenen, in denen eine handgemachte Umsetzung dann eher doch schwierig erscheint, auf relativ schlechtes CGI zurückgegriffen wird.
Obwohl man den Figuren auch heißen Kaffee ins Gesicht schütten könnte, weil sie vollkommen aus dem Klischeebeutel entspringen, mit ihrem gockelähnlichen Machogehabe immer auch mal richtig nerven und Protagonistin Sinclair (Charlotte Kirk) völlig blass bleibt, handelt es sich hier dennoch um einen einigermaßen gut unterhaltenden B-Movie Monsterfilm trotz seiner einfachen Kulisse, belangloser Schauspieler und eher wenig innovativen Ideen.
Wem es bei Tele 5 Filmniveau nicht unbedingt den Knopf von der Hose reisst, könnte hier durchaus mal einen Blick riskieren, alle anderen sollten allerdings den Bunker eher wieder zumachen. Ich hatte hier durchaus meinen begrenzten Spaß.
Danke euch beiden für die Empfehlung, hab schon viel Schlimmeres gesehen.
Ursprünglich mal als Filmtipp von Buddy Ryan auf die Spagatliste raufgeballert, aber der hatte sich anscheinend im Nachgang nochmal die Klöten beim Spagat gezerrt, sodass er noch um einen Punkt auf 5 abgewertet hatte. Sach ma, was is denn hier los! :D
Somit bleibt mir nichts anderes übrig, als euch diese ehrlicherweise recht angetrashte 90er Jahre Actionsause als Nicht-Buddy-Tipp anzudrehen.
Jean Claude ohne Spagat ist wie Seagal ohne Zopf, wie ein Kloster ohne Nonnen, oder wie Schalke in schwarzgelb. Und auch hier zieht es mir die Mundwinkel nach oben, wenn er am Türrahmen seine Dehnübungen macht. Auch wenn die Story teilweise gar nicht so richtig weiss, was sie eigentlich erzählen soll, findet man an dem ganzen Agentenmumpitz durchaus Gefallen und die handgemachte 90er Jahre Action, mit allem was dazu gehört, ist einfach immer richtig herrlich. Hier wird noch richtig was in die Luft gejagt und selbst Szenen mit einem Tiger werden ohne Computertechnik durchgezogen und hier musste sicherlich als "Opfer" immer mal der Tigerbändiger selbst ran.
Mit Dennis Rodman hat man zudem hier einen wirklich schrillen Vogel an Van Dammes Seite gepackt, bei dem aber durch Thorsten Michaelis´ wie immer herrliche Synchro gar nicht auffällt, dass er eigentlich nicht wirklich was in der Schauspielerei zu suchen hat. Diverse Basketballwitze zünden zwar nicht unbedingt wie die Furzerei nach nem Teller Bud Spencer Bohnen, wirken aber auch nicht deplatziert und geben dem Ganzen durchaus einen ganz sympathischen Unterton. Das Finale ist zwar etwas drüber, machte aber dennoch irgendwie Spaß.
Fazit: Trashiger 90er Jahre Actionfilm, den ich bis jetzt nie gesehen hatte, der heutzutage aber trotz diverser Schwächen ganz gut unterhält und vor allem mit typischen 90er Jahre Schießereien, Kloppereien und C4-Versuchen so richtig schön oldschool ist.
Klosterbuddies 4 Life - #2 Bruder Rob und Bruder Felix reisen nach Italien
Nachdem Bruder Rob und ich schon zusammen im wohl beschissensten Kloster Polens waren ("Ostatnia Wieczerza"), in dem uns Alfons Schuhbeck Essen servierte, von dem wir noch heute Flitzekacke Deluxe haben, ging es nun ins sommerliche Italien.
Am Flughafen eingecheckt, schnell den Italienerdiskus "Quattro Formaggi" inhaliert und mit nem Glas Barolo weggespült, bis der Vogel in die Luft ging.
Hach, herrlich! Sommer, Sonne, Nonne. Im Kloster angekommen, erstmal schön auf die Butze gebracht worden und mit den Damen im Anschluss diniert. Für Rob's Spruch, dass der Klosteroberhorst aussieht wie Udo Lattek, gab's erstmal 5 Euro ins Phrasenschwein. Doch schon nach mehreren Wochen war uns irgendwie mulmig in dem Laden - irgendwas stimmte hier überhaupt nicht und dann war noch jemand schwanger! War ich das etwa??! Großes Schulterzucken bei uns beiden, doch Udo schwoll der Kamm. Was hier letztendlich los ist, haben wir nicht so ganz herausgekommen. In der Nacht gab es aber immer mal seltsame Geräusche, fast so als ob da einer rumshyamalant.
Am Ende waren wir froh, dass wir beiden wegen ein paar Bier, die wir heimlich ins Kloster schmuggelten, und zwei Packungen Pariser aus dem Kloster geschmissen wurden. Nicht so ne Kloake wie in Polen, aber auch kein Laden, in dem man sich fröhlich zusammen bei Käffchen n Stück Rhabarberkuchen reinpfeift.
Hab gelesen, dass man vom Anblick des Klosternachwuchses nicht so begeistert war. War ich das etwa doch? Egal.
Fazit:
Immerhin ganz atmosphärisches Klosterkammerspiel mit kleineren bedrohlichen Szenen, die wohl dosierten leichten Horror bieten und mit einem Ende, bei dem schon ein bisschen Shyamalan-Vibes aufkommen. Hab schon Schlechteres gesehen und Sydney Sweeney liefert in ihrer Hauptrolle ganz gut ab.
Falls dich wieder die Klosternostalgie packt, gib einfach Bescheid, Rob. Irgendwas mit gutem Essen wäre vielleicht ganz nett.
Richtig fieses dystopisches Endzeitwerk, dessen Thematik an reale Konflikte zwischen der Sowjetunion und den USA, wie z.B. die Kubakrise, erinnert, nur, dass es hier noch etwas weiter geht.
Das 80er Jahre Setting in Kansas City mit seiner urigen und charmanten Kleinstadtatmosphäre ist wie in vielen anderen Filmen aus der Zeit einfach toll und die Vorstellung verschiedener Figuren in ihren familiären Alltagssituationen ist geschickt gewählt, sodass man im Verlauf erstens auch einen Bezug zu ihnen hat und zweitens auch eine gewisse Empathie als Zuschauer entwickelt.
Visuelle Tricks, Maskenarbeit, Sets und Kulissen sind gerade im Endzeit-Genre für die 80er wieder hervorragend und geben dem Film die nötige bedrohliche Atmosphäre und auch diverse Nebenrollen (so eine richtige Hauptrolle lässt sich nicht definieren) sind u.a. mit dem immer wieder großartigen John Lithgow oder auch Steve Guttenberg (jedem wohl als Mahoney in Police Academy bekannt) besetzt.
Ein Film, der gerade in der aktuellen Zeit des Säbelrasselns eine wirklich verstörende Wirkung entfaltet und bei dem bei der Sichtung jedem bewusst sein sollte, was ein atomarer Krieg für die Menschheit bedeuten würde.
Sehenswerte Dystopie, aber nicht Utopie...
Der in den Vogesen gedrehte franzöische Thriller mit kleineren Mysteryelementen hat neben einem schönen und auch atmosphärischen Setting, eine Kriminalgeschichte, die durchaus immer mal die Spannungsschrauben anzieht, auch wenn die Story selbst oft genug etwas überkonstruiert wirkt. Hinzu gesellen sich zwei ungleiche Ermittler mit einer zurückliegenden Vergangenheit. Die Chemie zwischen den Figuren von Virginie Ledoyen, die ich das letzte mal vor knapp 25 Jahren an der Seite von Leonardo DiCaprio in THE BEACH gesehen habe, und Paul Hamy entwickelt sich positiv. Zudem machen auch die immer mal kleineren temporeicheren Geschehnisse zwischen den einzelnen Ermittlungen Spaß, der Härtegrad ist in einigen Szenen zudem nicht ohne.
Auch wenn man am Ende, wie so üblich, wieder ein bisschen die Twist-Kanone aus der Hose zieht, was mitunter einigen etwas drüber erscheinen könnte, bleibt der Gesamteindruck für mich bei diesem Genrevertreter durchaus positiv, da ich diese in ländlichen Regionen spielenden, düsteren Kriminalfälle einfach mag. Wer sich bei Prime seine Seele gern mal einfangen lassen möchte, könnte hier durchaus mal einen Blick riskieren.
Solider Thriller mit Sci-Fi Anleihen (gegenwärtiges Thema) und einem leicht komödiantischen Unterton. Das Setting eines abgelegenen schicken Ferienhauses eines Russen, in dem das Partyvolk zusammen kommt, ist gut gewählt und spätestens wenn mancher Partner sein wahres Ich zeigt, wird es auch durchaus blutig und temporeich.
Sophie Thatcher, die ich erst vor Kurzem in HERETIC an der Seite von Hugh Grant sah, und Jack Quaid, Sohn von Meg Ryan und Dennis Quaid, spielen ein ungleiches Paar, bei dem einer so ein bisschen aufs Abstellgleis gesetzt wird und minimal schlechte Laune kriegt. Das Pacing ist aufgrund kleinerer Wendungen ganz ok, die übrigen Figuren aber nicht der Rede wert, doch das ist auch nicht weiter wild, denn die beginnende Eskalation bietet die ein oder andere Gewaltspitze, bei der man dann doch dazu neigt, ein wenig zu grinsen.
Ganz gelungener Genremix, den man sich zwischendurch ganz gut einverleiben kann.
Pischti guckt Filmtipps seiner MP-Buddies #188
IN EINEM SATTEL MIT DEM TOD (1971) von kaiserofhorror und Der_Ryan_M
Schon seit längerer Zeit möchte ich im betagten Westerngenre rumwühlen und auf den Gaul steigen, meine Schießeisen ölen und den Revolvergürtel umschnallen. Nach den Kommis der beiden Ganoven hier oben hatte ich da auch in letzter Zeit richtig Bock drauf und bei guter Verfügbarkeit über Prime griff ich dann die Tage auch zum Colt.
Western waren in sehr jungen Jahren bei meinem Vater und mir, ich war damals höchstens 10 oder 11, schwer angesagt und ich kann mich noch dunkel dran erinnern, dass ich freitags immer etwas länger aufbleiben durfte und durchaus immer mal mit ihm einen Western sah.
Wenn das Intro mit seinem melodischen Western-Score beginnt, bin ich auch sofort drin, habe schöne Kindheitserinnerungen und auch ein bisschen Pipi in den Augen.
Das hier gewählte Rachethema ist in dieser oder ähnlicher Form sicherlich vor allem im Genre schon oft verfilmt worden, erzeugt aber immer viel Empathie für die "Guten" und viel Abneigung gegenüber den Bösewichten. Meine Güte war Raquel Welch eine hübsche Frau und so kann man die Figur des Kopfgeldjägers Thomas Luther Price (Robert Culp) auch verstehen, dass er Hannie Caulder irgendwann das Schießen beibringt.
Die Bande der 3 Clemens-Brüder, angeführt durch Emmett (Ernest Borgnine), ist zwar überzeichnet und vor allem die anderen beiden Brüder wirken ziemlich trottelig, großartig gestört hat mich das aber nicht. Neben kleineren Albernheiten dreht der Film nämlich öfters recht schnell die Grundstimmung und feuert ein paar Gewaltspitzen zwischen Kakteen und Sand ins Geschehen. Etwas zum Schmunzeln ist die tief hellrote Farbe, die als Effekt bei den Schussverletzungen verwendet wird und aussieht, als ob meine beiden Kinder mit ihrem Malkasten rumsauen.
Stimmig sind für mich auch die kleineren Nebenrollen, in denen einzelnen Figuren immer mal eine wichtige Szene eingeräumt wird, wie einem in schwarz gekleideten anderen Kopfgeldjäger, und nebenbei ist mit Christopher Lee in jüngeren Jahren auch ein wirklich großer Name dabei.
Für mich ist IN EINEM SATTEL MIT DEM TOD ein wirklich guter und unterhaltsamer Rachewestern mit einer wunderschönen Raquel Welch, die ich bisher nur als übergroßes Poster in Andy Dufresne's Knastzelle kannte, der simple und mit seinen 85 Minuten auch schön kurzweilig gestrickt ist, wo die Colts aber dennoch genügend rauchen.
Ich danke euch beiden für die gelungene Western-Reise in meine Kindheit und, dass mir Prime im Nachgang gleich diverse Klassiker wie "ZWEI GLORREICHE HALUNKEN" empfiehlt, finde ich ganz sympathisch.
Die Milieustudie um die zwei Rettungssanitäter Cross (Tye Sheridan) und Rutkovksky (Sean Penn) im harten Arbeitsalltag mit verwesten Leichen, Junkies, Schießereien und persönlichen Schicksalen in New York City besticht vor allem durch eine triste, teilweise sogar recht schmierige und düstere Atmosphäre. Unterstützend ist dabei u.a., dass viele Einsätze vorwiegend nachts visualisiert werden.
Neben diversen sozialen Problemen, mit denen sich beide Hauptfiguren rumschlagen müssen, hat man mit dem von Michael Pitt gespielten Charakter Lafontaine zusätzlich noch so ein richtig schönes Arschgesicht in der Handlung, dem man am liebsten die Tür des Krankenwagens in die Visage schwingen möchte.
Schauspielerisch ist das bei solch einer guten Besetzung natürlich top vorgetragen und selbst Mike Tyson als Vorgesetzter macht eine gar nicht mal schlechte Figur. Letztendlich läuft das gesamte Geschehen dann am Ende auf ein emotionales Ereignis hinaus, welches diese Milieustudie aber auch zwingend benötigt, um eine gewisse Figurenentwicklung und Dramatik offenbaren zu können. Generell sind psychische Komponenten hier oft entscheidend.
Auch wenn Scorsese's vergleichbares 90er Jahre Werk BRINGING OUT THE DEAD wahrscheinlich die bessere Alternative ist, welches mich aber damals als Jugendlicher auf dem falschen Fuss erwischte, da ich bei dem Filmtitel ne Horrorsause mit Nic Cage erwartete und dann in Mitten irdischer Rettungssanitäter unterwegs war, hat ASPHALT CITY durchaus einige positive Elemente, die letztendlich dazu führen, dass ich guten Gewissens im Community-Schnitt lande.
Fazit:
Ganz gutes, prominent besetztes Milieudrama um zwei Rettungssanitäter, die neben dem harten Berufsalltag auch andere, private Probleme gebucht haben und bei dem es im Finale durchaus dramatisch wird.
Ruhigeres französisches Drama mit kleineren Thrillerelementen über eine Mutter, die nach dem Unfalltod ihres Sohnes den geflüchteten Fahrer sucht, nachdem ihr durch Zeugenaussagen lediglich eine auffallende Mokka-Farbe des Fahrzeuges bekannt ist.
Das Setting wird, trotz wunderbarer Landschaft im Grenzgebiet zwischen Frankreich, der Schweiz und Italien, gar nicht so sehr kameratechnisch eingefangen, vielmehr spielen Dialoge und die Darstellung der inneren Zerrissenheit, der Wut und des Schmerzes der Mutter eine tragende Rolle. Die Französin Emanuelle Devos überzeugt dabei mit einer durchaus ansprechenden Performance und verleiht ihrer Figur eine hohe Authentizität.
Vor allem die detektivartigen kleineren Szenen geben dem dann doch eher ruhigen Drama mit vielen Momentaufnahmen einzelner Figuren eine gesunde Portion Spannung und auch die Auflösung am Ende gefiel mir.
Fazit:
Wer es im Thrillerbereich auch mal weniger brachial mag und selbst mit leiseren Tönen etwas anfangen kann, ist hier ganz gut bedient. Figurenzeichnung und Schauspiel sind stimmig, der Spannungsbogen trotz ruhigerer Gangart ganz ordentlich.
Pischti guckt Filmtipps seiner MP-Buddies #187
BLEEDER (1999) von TschunaSan
Tschuna die Zweite und wieder ganz gut getroffen. Nach PUSHER war BLEEDER die zweite Regie von Nicolas Winding Refn und dieses skandinavische Drama mit Eskalationsbons ist durchaus nicht schlecht erzählt.
Die zwei Freunde Leo (Kim Bodnia) und Lenny (Mads Mikkelsen) hängen gern in ihrer Videothek ab und interessieren sich hauptsächlich für Filme. Als Leos Freundin ihm eröffnet, dass sie schwanger ist, kommt Leo mit der Situation nicht klar und die Zündschnur wird immer kürzer...
Schon allein die vielen Kameraschenker durch die Videothek lassen das Herz eines Filmfans, der in diesen Zeiten selbst durch die Regale nach Filmstoff suchte, höher schlagen und auch die verschiedenen, wenn auch überschaubaren Charaktere, haben alle ihre Ecken und Kanten. Aufgrund des besagen Ereignisses wachsen die Spannungen zwischen den Figuren schnell und hier versteht Refn einfach ganz gut, erzählerisch Öl ins Feuer zu gießen und den Zuschauer bei der Stange zu halten.
Refns Budget war hier sehr überschaubar und das sieht man dem Film optisch und handwerklich auch an, was allerdings nichts daran ändert, dass Refn hier schon früh sein Faible für konfliktreiche Beziehungen zwischen den Figuren und der obligatorischen Gewaltekstase im Schlussakt offenbart.
Unterm Strich ist BLEEDER ein gut gespieltes Drama mit interessanten Figuren, gefährlichen Konflikten und diversen Gewaltspitzen, bei denen das Blut in der Kühle der skandinavischen Luft hoffentlich schnell gerinnt. Kleiner, durchaus sehenswerter Streifen.
Lieber Tschuna, erneut vielen Dank für deinen Tipp. Vielleicht bin ich jetzt auch etwas offener für Refns andere Werke.
Pischti guckt Filmtipps seiner MP-Buddies #186
HERETIC (2024) von TschunaSan
Den Imagewandel von Hugh Grant vom damaligen Romanzenlappen zum heutigen zynischen, schmierigen und undurchschaubaren Antagonisten finde ich wirklich großartig und er zeigt, was der gute Hugh schauspielerisch eigentlich auf dem Kasten hat.
Die zwei jungen Mormonen, Schwester Barnes (Sophie Thatcher) und Schwester Paxton (Chloe East), klopfen an Türen, um Menschen zu missionieren. Als sie aber eines Tages am abgelegenen Haus von Mr. Reed anklopfen, hätten Sie vielleicht lieber die zwei Missionare Bud und Terrence schicken sollen, denn sie wissen noch nicht, auf welches gefährliche Katz- und Mausspiel sie sich hier eingelassen haben.
Schon mit Eintritt in das Innere des Hauses, welches unangenehm spartanisch erscheint und schon fast die Kulisse von Cluedo sein könnte, wird man in eine sehr unangenehme, dunkle Atmosphäre hineingesogen, in der Hugh Grant zwar keinen Rhabarberkuchen serviert, aber auch der Blaubeerkuchen so richtig schön im Halse steckenbleibt.
Grant mimt Mr. Reed gewohnt stark und verleiht seinem Charakter, der immer mal herrlich belehrende Randnotizen zu z.B. Monopoly loslässt, eine äußerst bedrohliche Aura und auch unsere zwei Damen zeigen schauspielerisch eine solide Performance. Vor allem ihr Unwohlsein und spätere Angst bringen sie glaubhaft rüber. Worauf das Kammerspiel später hinausläuft, erspare ich mir natürlich, um nichts zu verraten, viel Neues bringt die Auflösung allerdings nicht und gerade bei der habe ich mir unterm Strich etwas mehr erhofft. Die finale Metapher, die ich gelungen fand, lässt dem Zuschauer dann aber immerhin einen kleineren Interpretationsspielraum, ehe man durch Sophie Thatcher's selbstgesungene und wohlklingende Gesangsinterpretation von Bob Dylan's "Knocking on Heavens Door" sinnbildlich recht passend in den Abspann entlassen wird.
Fazit:
Schauspielerisch solide vorgetragenes Horrorthriller Kammerspiel mit Abzügen in der B-Note, welchem ein bisschen innovative Ideen fehlen, welches aber durch die dichte und bedrohliche Atmosphäre überzeugt. Wer mal ein Stück Blaubeerkuchen probieren möchte - einfach anklopfen.
Lieber Tschuna, danke für die Empfehlung, die sich gesamtbetrachtend für mich definitiv gelohnt hat.
Pischti guckt Filmtipps seiner MP-Buddies #185
EIN TOTER SPIELT KLAVIER (1961) von Der_Ryan_M und Kenduskeag
Nachdem Flo und Tim vor geraumer Zeit interessante Zeilen zu diesem britischen Mysterythriller schrieben, war mein Entschluss zur Sichtung schnell gefasst. Also Mottenkiste auf, bisschen drin rumgewühlt und den schwarz/weiß Schinken gegriffen.
Protagonistin Penny Appleby hat ihren Vater viele Jahre lang nicht gesehen und besucht ihn nach all der Zeit in Frankreich. Doch ihre ihr bisher unbekannte Stiefmutter erzählt, dass er sich auf einer Geschäftsreise befindet und bald zurückkehren wird. In der Villa mehren sich seltsame Ereignisse, die Penny an ihrem Verstand zweifeln lassen...
Die Côte d’Azur ist natürlich ein toll gewältes Setting und gibt dieser mysteriösen Familiengeschichte mit der Villa in Klippennähe plus schönem Ausblick aufs Mittelmeer das gewisse Etwas und auch die Story ist so schön simpel erzählt, dass man ihr jederzeit folgen kann. Die überschaubare Anzahl der Figuren entpuppt sich ebenfalls als totaler Glücksgriff, da dadurch das Spiel und die Interaktionen untereinander intensiver erscheinen und allen Figuren auch eine gewisse Präsenz geschenkt wird, da hier jeder einzelne eine wichtige Rolle innehat.
Handwerklich ist EIN TOTER SPIELT KLAVIER der damaligen Zeit entsprechend gut abgefilmt und bietet neben gelungenen Licht- und Schatteneffekten, kleineren Schockmomenten und einem Gespür für diverse Schnitte und Kameraperspektiven vor allem einen klasse Spannungsbogen, denn die mysteriösen Ereignisse spitzen sich immer weiter zu und enden in einem äußerst gelungenen Doppeltwist, der einfach Spaß macht. Rückblickend gibt der Plot immer mal kleinere Hinweise, die der Zuschauer, zumindest war das bei mir so, während der Sichtung aber gar nicht so sehr auf dem Teekessel hat.
Schauspielerisch ist alles solide vorgetragen und so ist es vor allem ein recht junger Christopher Lee, der dem Geschehen auch einen großen Namen verpasst, auch wenn seine Rolle eher kleiner, dennoch nicht unbedeutend ausfällt. Zusätzlich gibt sich der restliche Cast rund um Susan Strasberg (Penny), Ronald Lewis (Chauffeur Bob) und Ann Todd (Stiefmutter Jane) sichtlich Mühe.
Der einzige negative Kritikpunkt meinerseits ist, dass die Adaption der Charaktere an bestimmte Ereignisse zu schnell geht und somit auch ein emotionaler Umschwung innerhalb einer Szene manchmal etwas sprunghaft und nicht ganz authentisch wirkt.
Fazit:
Feiner, wenn auch in schwarz/weiss etwas angestaubter Mysterythriller mit gelungenen Twists und gutem Spannungsbogen unter malerischer Kulisse.
Lieber Flo und lieber Tim, hätte nicht gedacht, dass dieses betagte Werk so bei mir einschlägt, was mich natürlich sehr freut - danke für den tollen Tipp!
Die schrillen Vier (BenAffenleck, RolfMuller, Der_Ryan_M und pischti) wollen einen Cadillac Eldorado...
#8 GLENGARRY GLEN ROSS (1992)
Treffen sich ein paar Hollywoodlegenden und fackeln in einer Art Kammerspiel schauspielerisch mal so richtig einen ab. Bissige und zynische Dialoge, Emotionen, Beschimpfungen, ja, die verbalen Interaktionen zwischen den Parteien sind schon, rein von der Performance her, wirklich großes Kino und auch dieser 90er Jahre Charme ist einfach wieder großartig.
Der Cast is n Gedicht und wenn hier Jack Lemmon, Ed Harris, Al Pacino, Kevin Spacey , Alan Arkin oder auch Alec Baldwin in einem Raum sitzen und sich ordentlich anfauchen und jeder mit seiner eigenen Art und Weise hier ordentlich Pfeffer reinbringt und den anderen richtig vollkotzt, dann macht das schon irgendwie Spaß. Hier hat mir wahrscheinlich Lemmon sogar fast am besten gefallen, der z.B. in einer Szene subtil emotional wird (Tränen kullern) und diesen Moment wirklich erstklassig spielt. Spacey erinnerte mich vom Schauspiel etwas an Gandolfini. Ich mochte es.
Was nicht Spaß macht, ist die dann doch leider recht zähe und mitunter auch langweilige Handlung, in der sich irgendwelche Immobilienverkäufer streiten, es zu inneren Konflikten kommt und in einer Art Pistole-auf-die-Brust Wettbewerb der beste Verkäufer einen Cadillac Eldorado gewinnt, wohingegen die 2 schlechtesten entlassen werden.
Während ein Quentin Tarantino in solch dynamischen und intensiven Kammerspielen irgendwann die Ketchupflaschen öffnet, jedem seines Casts ne Wumme in die Hand drückt und ne riesen Sauerei veranstaltet, verlässt sich James Foley auf die Leistungen seiner Darsteller und die intensiven, aber auch endlos wirkenden Debatten. Der große Knall fehlt und die Story versifft irgendwann in den Verkaufsprospekten irgendwelcher Schrottimmobilien.
Zum Schluss sei noch die gewohnt großartige Synchro erwähnt, bei der man unter anderem Klaus Kindler (Clint Eastwood, oder hier Pacino), Wolfgang Condrus (Ed Harris, Sam Neill) oder auch Detlef Bierstedt (Clooney, John C. Reilly) lauschen darf.
Fazit:
Bombastischer Cast, tolles Schauspiel, schöner 90er Jahre Anstrich, storytechnisch mir aber einfach zu dünne, zu zäh und ohne das gewisse Etwas. Hier gibts von mir kein neues Auto, sondern lediglich n paar Steakmesser, die keiner haben will.
Ich habe ja immer mal ein Herz für kleinere Produktionen, vor allem wenn sie ein paar innovative Ideen zeigen. Ein Verbrechen, ein anscheinend zeitlicher Cut mit Ortswechsel und zwei Personen (ein Mann, eine Frau), die sich nicht kennen und sich in einer verlassenen Hütte im Wald begegnen.
Wer kein Problem damit hat, dass man im Cast bis auf Clint Eastwoods Sohn Scott keine Sau kennt, das Ganze auch handwerklich eher an eine Folge X-Factor erinnert und die wenigen Special Effects ein bisschen scheisse aussehen, dafür aber dem Mystery-Genre nicht abgeneigt ist und vielleicht auch eine immer mal verwendete Grundthematik, die ich nicht spoilern möchte, mag, der könnte hier durchaus eine gewisse Freude dran haben.
Der Twist, der etwa im zweiten Drittel kommt und den Spannungsbogen ordentlich spannt, zündete bei mir und somit war ich storytechnisch interessiert, wie die Sache ausgeht. So ein bisschen "Shyamalaaaaaaaaaaan" flüstert es aus dem Wald und auch wenn sich natürlich gewisse Logikfehler gerade hier nicht vermeiden lassen, ist das durchaus ne solide Low Budget Nummer, die mir gefiel.
Fazit: Interessante, altbekannte Thematik mit wenigen Mitteln ganz gut umgesetzt.
Ein für die IRA arbeitender Auftragskiller (Mickey Rourke) jagt versehentlich einen mit Kindern besetzten Kleinbus in die Luft und steigt aus den Aufträgen der IRA aus. Um in London unterzutauchen, erledigt er für einen Mafiosi einen letzten Auftrag. Dafür erhält er Geld und einen gefälschten Pass. Bei seinem vorerst letzten Auftragsmord wird ein Pfarrer (Bob Hoskins) Zeuge. Nun jagen nicht nur die Polizei und die IRA ihn, sondern auch für den Mafiosi werden sowohl er als auch der Pfarrer gefährlich..
Der im Stil einer Killer-Ballade verfilmte Thriller aus den 80er Jahren mit Mickey Rourke in der Hauptrolle erzählt mit einem Killer, der durch verschiedene Umstände durch engen Kontakt mit liebenswerten Menschen fast resozialisiert wird und diese irgendwann verteidigen muss, gesamtbetrachtend nichts Neues. Der Cast, den u.a. noch ein junger Liam Neeson oder die ebenso damals junge Irin Alison Doody, die vielen sicherlich als Dr. Elsa Schneider aus dem dritten Teil der alten Indy-Trilogie bekannt sein dürfte, komplettieren, ist aber recht ordentlich. Zusätzlich sind diverse Stilmittel der 80er Jahre Filme nicht zu übersehen.
Was "Auf den Schwingen des Todes" aber leider fehlt, sind die Stärken eines atmosphärischen Settings, denn London wird kameratechnisch kaum eingefangen, vielmehr bildet die Kirche mit diversen anderen Gebäuden den Hauptschauplatz, nur ohne John Woo'sche Tauben. Dadurch wirkt einiges recht monoton, zudem hapert es an richtigen Spannungsmomenten und auch die richtige emptionale Wucht fehlt, wie sie z.B. LEON DER PROFI präsentiert. Generell wirken die Figuren hier zu oberflächlich.
Dennoch leisten Hoskins und vor allem Rourke als wortkarger Killer mit Orgelspiel-Skills recht solide schauspielerische Leistungen. Beide sind zudem mit Joachim Tennstedt (Rourke, Jeff Bridges, John Malkovich, seit dem Tod von Arne Elsholtz auch Tom Hanks) und Joachim Kerzel (u.a. Nicholson, Hopkins und Dustin Hoffman) synchrontechnisch wunderbar besetzt.
Ein Film, der durch andere, wesentlich stärkere Genrevertreter, wie genannter LEON DER PROFI oder auch MANN UNTER FEUER, wahrscheinlich etwas in den Hintergrund gerückt wird, den man sich aber, sofern man Abstriche machen kann, durchaus ansehen kann.
Pischti guckt Filmtipps seiner MP-Buddies #184
DIE ZEITMASCHINE (1960) von Heiko70
Die Zeitreisethematik finde ich in Filmen immer wahnsinnig spannend und auch hier ist die Idee eines Mannes, der mit seiner selbstgebauten Apparatur durch die Zeit reisen kann, zwar simple, aber dennoch effektiv.
Die als deutliche Gesellschaftskritik zu verstehene literarische Vorlage von H.G. Wells stammt aus dem Jahr 1895 und legte schon damals eine äußerst besorgniserregende Sicht in die Zukunft offen. Hauptcharakter George (Rod Taylor) durchkreuzt dabei bedrohliche Ereignisse der Geschichte und selbst die große Gefahr eines atomaren Krieges wird im Film thematisiert.
Trotz uriger, der damaligen Zeit geschuldeter Umsetzung und interessanter Grundthematik hat der Film auch seine Schwächen. Die kammerspielartige Debatte in den ersten 20-25 Minuten ist für mein Empfinden zu lang und auch die in weiter Zukunft dargestellte Zivilisation wirkt mit ihren Nebencharakteren recht hölzern, die Bedrohung manchmal sogar etwas unfreiwillig komisch. Generell hätte ich mir noch etwas mehr Aufenthalt in anderen Jahrhunderten oder Jahrtausenden gewünscht, denn das Hauptsetting bildet die Zeit etwa um 800.000 n. Chr. in der dann auch gar nicht mal so viel passiert.
Requisiten, Setting, Effekte , vor allem die des Krieges oder irgendwelcher Vulkanausbrüche, wirken, ob mit Miniaturen oder im Studio gedreht, irgendwie charmant und eben handgemacht. Schauspielerisch ist es ok, die Theatralik mancher Szenen der damaligen Zeit muss man aber mögen.
Aus heutiger Sicht, vor allem wenn man keine Kindheitserinnerungen oder nostalgische Gefühle mit dem Film verbindet, sicherlich nicht die große Nummer, dennoch aber ein Werk der Filmgeschichte, welches seinen Platz in dieser verdient.
Das im Jahr 2002 aufgelegte Remake mit Guy Pearce habe ich damals sogar im Kino gesehen, begeistert war ich allerdings nicht. Dass dieses aber Simon Wells, der tatsächlich ein Urenkel von H.G. Wells ist, von dem die literarische Vorlage stammt, inszenierte, ist doch ein irgendwie herrlicher Funfact, den ich allerdings auch nur durch den Kommi von Buddy Cine wusste.
Fazit: Interessante, kritisch betrachtete Thematik, der so ein bisschen eine technisch bessere Umsetzung fehlt. Ich kann aber jeden verstehen, der dem Film Höchstnoten vergibt und wahrscheinlich auch die ein oder andere Sicht schon in der Kindheit hatte.
Lieber Heiko, danke für den dennoch urigen Tipp, auch wenn er nicht so eingeschlagen hat wie erhofft. Immerhin kann ich einen Haken an den Film machen. 😁
Pischti guckt Filmtipps seiner MP-Buddies #183
FAST CHARLIE (2023) von Jelli
Brosnan wird seine Bond-Aura wahrscheinlich nie ablegen können, was mich allerdings auch kaum stört, vielmehr ist es hier die für ihn untypische Synchronstimme, die mir mehr zu schaffen macht. Ich habe fast die Befürchtung, dass Frank Glaubrecht (Costner, Pacino, Brosnan) sich altersbedingt komplett aus dem Synchronbusiness verabschiedet hat - tolle Stimme, die uns auf Ewigkeit erhalten bleiben wird.
Brosnan's Figur, ein Auftragskiller in gehobenem Alter, ist auch hier mit seinen Eigenschaften so gezeichnet, wie es in unzähligen anderen Filmen ebenfalls zu sehen ist. Mit ein bisschen Wehmut verfolgt man hier zudem James Caan's letzten Auftritt - ein toller Schauspieler, den ich damals erst durch seine Rolle in MISERY geschätzt habe und der hier irgendwie schon extrem klapprig und auch krank wirkt.
Die Story selbst, verwoben in eine Art Rachethema, ist sicherlich kein großer Wurf, im Genre aber immer gern gesehen. Ankreiden kann man dem Film aber leider sein immer mal inkonsequentes Rumgestammel in der Handlung, denn die überschaubare Laufzeit von 90 Minuten fühlt sich manchmal etwas länger an als sie ist und auch bei den Bösewichten fehlt mir in heutigen Produktionen einfach ordentlich Profil. Gestorben wird dabei auch nicht mehr so schön. Auch atmosphärisch kann mich der Film nicht so richtig abholen. Die vielen Drohnenaufnahmen der Szenerie, z.B. bei Autofahrten, wirken routiniert, mehr leider auch nicht.
Dennoch kann Brosnan den Film gut buckeln und diverse Schalldämpfer lastige Schießereien fühlen sich auch nicht verkehrt an. Der kleinere Twist am Ende ist ganz nett.
Fazit:
Unaufgeregter, etwas generischer Auftragskiller-Streifen, der mit Brosnan und Caan aber einen tollen Cast hat, der allerdings nicht dem Einheitsbrei entfliehen kann, den man heutzutage zu sehen bekommt. Dennoch eine einigermaßen solide Nummer, die zumindest nicht wehtut.
Lieber Jelli, danke für den Genre-Tipp, habe mir jedoch leider etwas mehr erhofft.
Der in CinemaScope gedrehte Abenteuerfilm aus den 50er Jahren ist zwar mit wunderschönen Landschaften kanadischer Nationalparks bestückt, enttäuscht aber auf erzählerischer Ebene und hat zudem zwar einen Robert Mitchum und eine Marylin Monroe in den Hauptrollen, vor allem mit Mitchum's Figur wurde ich aber nicht warm. Sein Charakter wirkt wie der totale Antiheld mit überwiegend grenzwertigen Eigenschaften.
Neben der sehr oberflächlichen und recht emotionslosen Vater-Sohn Beziehung darf Monroe zwar immer mal ziemlich überzeugend ein Gute-Nacht-Lied für den kleinen Rotzlöffel auf der Gitarre zupfen und auch ihre Gesangseinlagen sind ganz sympathisch, bei der spannungs- und ereignisarmen Abenteuersause ist das "Abenteuer" aber irgendwo zwischen Gitarrensaite und Floß eingeklemmt worden.
Außer einer attraktiv aussehenden Marylin Monroe, die hier sogar mal lange Haare hat, und genannten malerischen Kulissen fällt mir allerdings gar nicht mal so viel ein, was mir gefiel. Selbst das bisschen Dramatik, welches lediglich aus kurzen Schlägereien, ein paar abgefeuerten Kugeln und im Studio vor einer Leinwand gedrehten Floßfahrten besteht, kann nur wenig zu einem gelungenen Spannungsbogen beitragen. Das Ende hat dann zwar noch einen kleinen Paukenschlag parat, bei all den gemächlichen Szenen im Rest des Filmes ist das Floß bis dahin aber auch schon längst abgesoffen.
Eine Wertung fällt mir gar nicht leicht. Mit beiden angeknacksten Paddeln in der Hand reicht das Tape nur noch für maximal fünf Umdrehungen.
Auf einer bewohnten abgelegenen irischen Insel meldet die Frau eines Landwirtes ihren Mann plötzlich als vermisst. Wenig später findet man ihn in einer Art Höhle völlig knochenlos und in einem optisch eher suboptimalen Zustand. Der renommierte Pathologe Dr. Stanley (Peter Cushing) und Knochenexperte Dr. West (Edward Judd) werden daraufhin hinzugezogen, sind aber ratlos.
Der Mitte der 60er Jahre in den Pinewood Studios in Wexham gedrehte Sci-Fi Horror hat schon einen herrlich urigen Charme. Neben kleineren Szenen in der Natur, sind es vor allem die kreativen, wenn auch immer mal mit einem Schmunzeln verbundenen Filmsets, wie einem medizinischen Forschungslabor, die trotz simpler Visualisierung irgendwie charmant in Szene gesetzt sind und in der damaligen Zeit mit Sicherheit viel Handwerksarbeit erforderten.
Zusätzlich bietet der Film die für diese Zeit typischen Filmelemente, wie den teilweise etwas penetranten Soundtrack, bei dem das Orchester in Spannungsszenen immer ordentlich Gas gibt, oder auch eine gewisse Theatralik beim ins Gras beißen.
In Deutschland erschien INSEL DES SCHRECKENS unter anderem auch unter dem Titel DIE TODESMONSTER GREIFEN AN. Bezogen auf die Optik hätte man aber auch zum Titel OMMAS BADVORLEGER HAT SCHLECHTE LAUNE greifen können.
Schauspielerisch ist das alles gut vorgetragen und zusätzlich ist die Synchronisation mit den Stimmen einiger Synchronlegenden wie Friedrich Schoenfelder (u.a. auch Paul Newman), Christian Rode (unzählige Bösewichte, hier mal nicht) oder auch Christian Brückner (De Niro) in einer kleinen Nebenrolle wirklich toll umgesetzt.
Am Ende bleibt ein sympathischer Horror-Sci-Fi Beitrag aus alten Zeiten mit den jeweiligen Eigenarten, kreativen handwerklichen Umsetzungen und einem vernünftigen Cast. Die Horrorelemente laden allerdings mehr zum Grinsen als zum Fürchten ein, das stört mich hier allerdings recht wenig, hier wiegen das eingesetzte Herzblut bei der Umsetzung und die charmante/urige Atmosphäre einfach mehr.
Ich bin echt immer wieder erstaunt, auf was für Filme man sich in Cannes einen von der Palme wedelt. Eine finnische Tragikkomödie über zwei Menschen aus der untereren sozialen Schicht, deren Wege sich kreuzen, gepaart mit ein paar tragischen Ereignissen und einer beginnenden Liebe.
FALLENDE BLÄTTER wirkt als hätte der Karnevalsverein Lüdenscheid zur Weinachtsfeier ein Theaterstück geprobt. Gerade diese furchtbar hölzernen Figuren und die damit verbundenen stilistisch absichtlich steif gehaltenen Dialoge wirken so dermaßen theatralisch, dass ich zu keinem Zeitpunkt Zugang zu den Figuren oder der Handlung bekomme. Zudem ist das Pacing komplett aus der Hölle.
Was sich die ganzen Kritiker so täglich reinpfeifen, hätte ich mal gern gewusst, denn 98% positive Kritiken auf Rotten Tomatoes lassen mich die Augen reiben. Am Ende war ich froh, als das letzte Blatt vom Baum fiel. Furchtbar.
Fazit:
Laubsauger Stufe 3
Wenn so ein Dulli durch einen ungünstigen Zufall einfach mal in der Selbsthilfegruppe für Serienkiller sitzt, klingt das zunächst einmal nach einem Mordsspaß, gerade wenn jeder der anwesenden schrägen und überzeichneten Damen und Herren kurz aus dem Nähkästchen plaudert.
Dass hier viel Potenzial vorhanden ist, möchte ich nicht bezweifeln, aber meiner Meinung nach legt man hier einfach viel zu viel Wert auf die eigentlich recht witzige Grundidee, führt sie aber nicht vernünftig aus, denn so richtig aus dem Tee kommt VICIOUS FUN nie. Da fühlen sich dann manche Dialoge wie Füllstoff an, bzw. haben kaum einen Mehrwert. Die paar dann aber doch ganz gelungenen Splatterszenen machen zwar kurzzeitig Laune, aber irgendwie ist hier leider einfach zu wenig los. Da kann selbst die wirklich hübsche Alexa Rose Steele in einer kleineren Nebenrolle durch vollsten Busen- und Poeinsatz nicht mehr viel rausholen.
Handwerklich ist der Film ok und auch die Splattereffekte sind durchaus ansehnlich. Mehr als ein müdes Lächeln kann mir diese Schlachteplatte mit angezogener Handbremse aber nicht entlocken.
Genrefreunde können durchaus mal einen Blick riskieren, denn generell kommt der Streifen doch ziemlich gut weg, mir fehlen dann aber dennoch viele lustige Ideen und auch irgendwie eine Handlung, die mehr bietet als nur schräge Typen, viel Geschwafel und ein bisschen rote Pampe.
Anfang der 2000er Jahre hatten so einige Filme noch den Inszenierungsstil und Charme der für mich wahrscheinlich besten Filmdekade und somit konnte man noch in den kommenden Jahren immer mal ein wenig die 90er riechen. SAG KEIN WORT habe ich damals kurz nach Videothekenrelease gesehen, konnte mich aber nicht mehr an viel erinnern. Als er die Tage bei Prime reinschneite, drückte ich spontan den Startknopf.
Gary Fleder's Thriller (hat unter anderem "Denn zum Küssen sind sie da" und "Das Urteil gedreht) von 2001 mit Michael Douglas, Sean Bean, Brittany Murphy und Famke Janssen zeigt die Geschichte eines Psychologen (Douglas) dessen Familie bedroht wird, weil Informationen, die eine seiner traumatisierten Patienteninnen in sich trägt (Brittany Murphy) für den Antagonisten Sean Bean von wichtiger Bedeutung sind.
Das belebte New Yorker Setting ist gut gewählt, vernünftig in Szene gesetzt, die Darsteller machen solide Arbeit und der Plot ist zwar simple, aber eben schön geradlinig. Durch die immer mal kleineren Rückblenden kann man der Story gut folgen. Die Figuren sind mit Sicherheit recht oberflächlich, erfüllen aber ihren Zweck. Zwischendurch steckt die Handlung zwar immer mal etwas fest, dafür ist das Finale so richtig schön 90er Style, hat ordentlich Thrill und kann folglich gut unterhalten. Und Sean Bean macht am Ende das, was Sean Bean eigentlich immer macht. Zusätzlich ist die Synchronisation mit den Stimmen von Volker Brandt (Douglas), Torsten Michaelis (Wesley Snipes, Martin Lawrence, Sean Bean), Charles Rettinghaus (Robert Downey Jr. , van Damme) oder auch der mittlerweile leider schon verstorbenen Franziska Pigulla (Dana Scully!! und sie sprach eine Zeit gefüht 80% der Crime Dokus, tolle Stimme) einfach top.
Wer 90er Thriller mag, wird hier kaum enttäuscht werden, zudem ist der Cast vor allem mit Douglas recht ordentlich. Tragisch ist allerdings die Tatsache, dass sowohl Douglas' Filmpatientin (Brittany Murphy) als auch Filmtochter (Skye McCole Bartusiak) schon in sehr frühen Jahren verstorben sind. Murphy starb 2009 mit nur 32 Jahren an Komplikationen einer Lungenentzündung, Bartusiak, die unter anderem auch mit Mel Gibson in DER PATRIOT zusammenspielte, 2014 mit 21 an einer Opiatüberdosis.
Fazit: Guter, einfacher Thriller seiner Zeit, eingebettet in ein stimmiges New Yorker Setting.
Pischti guckt Filmtipps seiner MP-Buddies #182
EIN KÖDER FÜR DIE BESTIE (1962) von Ygdrasoul
In regelmäßigen Abständen versuche ich mich immer mal an Filmen aus lang vergangenen Dekaden, mal mit mehr, mal mit weniger Erfolg, und orientiere mich dabei meist an Filmtipps aus der Buddyliste. Als Souli vor geraumer Zeit diesem Klassiker sogar sein Herz gab, war mein Interesse geweckt. Dass es sich hierbei sogar um das Original von KAP DER ANGST handelt, war ein interessanter Sachverhalt, der mir nie so richtig bewusst war, obwohl ich den Filmtitel immer mal gehört hatte. Auch das Remake mit Nick Nolte und Robert De Niro habe ich nie am Stück gesehen, kenne aber Teile des Finales, die ich mal irgendwann beim Durchzappen gesehen habe.
John Lee Thompson, der schon ein Jahr zuvor mit Gregory Peck DIE KANONEN VON NAVARONE drehte, der sich ebenso auf meiner Liste befindet, verpasst seinem Psychothriller vor allem zwei interessante Gegenspieler (Peck vs. Robert Mitchum), zwischen denen sich schon zu Beginn so einiges aufheizt. Schauspielerisch ist das aufgrund der großen Namen, vor allem Mitchum sehe ich wahnsinnig gern, sehr solide vorgetragen. Beide geben ihren Figuren markante Charaktereigenschaften und gerade die Dialoge zwischen den Kontrahenten mit dem sich immer weiter zuspitzenden Konflikt tragen positiv zum Pacing bei. Auch Peck's Filmtochter Lori Martin wirkt authentisch.
Im Verlauf wechselt der Schauplatz, was der Spannungskurve gut tut, das Finale ist zudem gut umgesetzt und sorgt für ein bisschen Thrill. Stören tut leider ein wenig das abrupte Ende, das für Filme aus dieser Zeit aber typisch ist und dennoch ist EIN KÖDER FÜR DIE BESTIE gesamtbetrachtet gut inszeniert.
Ohne das Remake zu kennen bin ich mir relativ sicher, dass mir dieses besser liegen wird, einfach weil ich den Stil und Charme der 90er liebe - ich bin gespannt.
Lieber Souli, danke für den Tipp dieses Klassikers, der doch ganz gut bei mir funktioniert hat.
Pischti guckt Filmtipps seiner MP-Buddies #181
HYPNOTIC (2023) von Der_Ryan_M
Das war doch aus dem lockeren Action/Sci-Fi Bereich ein gar nicht mal so verkehrter Vertreter. Positiv überraschen tut die hochwertige Optik, saß auch kein geringerer als Robert Rodriguez, in dessen Titty Twister ich auch heute noch unheimlich gerne gehe, hinter der Kamera.
Mit Ben Affleck hat man zudem ein bekanntes Gesicht in der Rolle des Protagonisten. Generell wirkt er in seinen Rollen zwar immer mal etwas monoton, ich sehe ihn aber ganz gern, schätze ihn jedoch vor allem hinter der Kamera. Die an seiner Seite agierende Brasilianerin Alice Braga kennt man vermutlich noch aus CITY OF GOD, um den man Anfang der 2000er gar nicht herum kam. Als stärksten im Cast würde ich William Fichtner nennen, der seiner undurchsichtigen Figur die nötigen Ecken und Kanten verpasst.
Die zunächst simple aussehende Story wird im Verlauf aufgrund mehrerer kleinerer Twists immer mal dynamisch und somit wird dafür gesorgt, dass zumindest immer mal irgendwas los ist. Dennoch ist der Grat zwischen einer Wendung, der man noch folgen kann, und etwas verwirrenden Elementen manchmal schmal. Logik sollte man hier nicht immer auf die Goldwaage legen.
Unterm Strich aber ein wirklich straighter Sci-Fi Actionfilm, mit dem man wenig falsch machen kann, sofern man einfache Unterhaltung mag.
Lieber Ryan, danke für den Tipp, bei dem ich zur identischen Wertung wie du komme.
Wie ich in letzter Zeit im für mich eigentlich interessanten Endzeit/Survival-Genre ins Klo greife, ist schon legendär. Sinnbildlich springe ich immer als letzter Überlebender nochmal mit Sauerstoffzelt per Kopfsprung in die Güllegrube. Nach LAST BOY ON EARTH und CORA, die mir beide nicht mal einen Kommi aus den Ärmeln ziehen konnten, nun also der nächste Kandidat, für den das Wort "Spannungskurve" wie Fischdosen mit kyrillischen Buchstaben ist.
Dass hier immerhin Margaret Qualley, deren Performance in THE SUBSTANCE wirklich hervorragend war, die Hauptrolle inne hat, ist zwar ganz nett, so richtig wuppen kann sie diese bei ereignislosem Drehbuch aber nicht, sie wirkt sogar austauschbar. Und dass Antony Mackie mittlerweile im Bunker wohnt und bei jedem Endzeit-Drehbuch die Gabel aus der Hand fliegt, ist jetzt auch wenig überraschend. Junge, dreht der auch noch was anderes?
Die Grundstory, in der eine der letzten Überlebenden der Erde mit sich hadert, ob sie sich den in Raumschiffen zahlreich Fliehenden anschließen soll, oder der Erde noch eine Chance gibt, ist zwar ganz nett, doch wenn man sich dabei nur auf melancholische Momentaufnahmen, diverses Gesabbel und Bebilderung des alltäglichen Lebens beschränkt, wachsen dem Zuschauer Haare aus der Nase. Ich habe mich vor allem in diesem Genre selten so gelangweilt wie hier. Hinzu kommen diverse einfach zu plump umgesetzte Logikfehler, z.B. dass man sich ausschließlich von Gemüse aus dem eigenen Gewächshaus ernährt, denn wenn Mackie hier voller Genuss seinen 50 kcal Salat frisst und sich anschließend fühlt, als könne er gleich die Lego-Axt schwingen, fragt man sich einfach, ob die Damen und Herren sich zwischendurch an der Steckdose anschließen um sich aufzuladen. Christian Bale, der für seine 53 Kilo Rolle in THE MACHINIST massiv abnahm, ernährte sich damals über viele Wochen ausschließlich von Salat und ein paar Äpfeln und sah danach aus wie Skeletor auf Diät. Da ein Großteil der biochemischen Vorgänge im menschlichen Körper durch Proteine und deren einzelne Aminosäuren reguliert werden (die regulatorischen Enzyme jedes Stoffwechselvorganges sind Proteine...), wäre bei so einem massiven Proteinmangel ein längeres Überleben nahezu unmöglich.
Die Atmosphäre stimmt, wie immer in solchen Filmen, und auch handwerklich gibt es wenig zu meckern, warum man es aber versäumt, hier ein bisschen Dramatik und auch Spannung durch z.B. verschiedene Bedrohungen mit einzubauen, ist für mich nicht nachvollziehbar.
Was bleibt ist ein saulangweiliges, ereignisloses, philosophisches Survival-Romanzengedöns, bei dem man den Salat am liebsten kompostieren und sich n saftiges Rindersteak auf den Grill packen möchte.
3/10 Salatdressings