Birdman - Video enthüllt unverhoffte Macht des Schnitts

26.10.2015 - 17:30 Uhr
Birdman oder die unverhoffte Macht der Ahnungslosigkeit20th Century Fox
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Birdman ein einziger Take? Von wegen! Dieses Video-Essay enthüllt die Geheimnisse hinter der ausgeklügelten Schnitttechnik von Birdman und lässt uns Alejandro González Iñárritus Werk noch viel mehr schätzen.

2014 beherrschte Birdman oder die unverhoffte Macht der Ahnungslosigkeit die Award-Saison wie kein anderer Film in diesem Jahr. Das Drama um Existenzangst, schwindenden Ruhm und Michael Keaton, der in weißem Schlüpfer über den Times Square rennt, ist nicht zuletzt wegen seiner ambitionierten Kamera- und Schnitttechnik so erfolgreich gewesen. Die knapp zwei Stunden erscheinen dem Zuschauer als durchgängiger One-Shot. Denn die Schnitte sind so perfekt versteckt, dass sie nicht auffallen. Das oben verlinkte Video von The Film Theorists verrät euch, wie ihr die Schnitte dennoch erkennen könnt und welche Tricks Alejandro González Iñárritu und sein Team anwendeten, um den nahtlosen Effekt zu erzielen.

Iñárritu und sein ebenfalls Oscar-prämierter Kameramann Emmanuel Lubezki haben sich von einem wahren Regie-Meister inspirieren lassen. Alfred Hitchcocks erster Technicolor-Film Cocktail für eine Leiche von 1948 erscheint ebenfalls als wäre er in einem Take gedreht. Die Filmtechnik damals erlaubte es ihm aber nur, 10 minütige Aufnahmen zu drehen. Er versteckte die Schnitte, indem er die Übergänge durch einen Zoom auf dunkle Flächen wie Jacketts und Tische versteckte. Iñárritu adaptierte eine ähnliche Technik und verbarg die Schnitte in unscharfen Texturen, schnellen Schwenks und anderen Filmtricks.

Ausgestattet mit dem neuen Wissen könnt ihr nun Birdman noch einmal schauen, alle Schnitte zählen und vielleicht gleich ein Trinkspiel für den kultivierten Cineasten daraus machen. Graf Zahl gefällt das.

Hattet ihr die Schnitte bereits zuvor entdeckt?

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