David Lynch macht nicht nur unheimliche Filme, sondern auch Musik. Das Schöne ist, dass sich seine Musik sehen lassen kann. Die Gefahr bei profilierten Künstlern in profilierten Künsten liegt auf der Hand: Sie wollen sie an anderen Medien und Bereichen ausprobieren. Und meist gehen diese Ausflüge in die Hose, der so gefeierte Filmemacher z.B. wird zum blutigen Musik-Dilettanten. Plötzlich scheint sein ganzes Werk ein bisschen weniger toll. David Lynch gibt sich mit seinem Elektro-Album Crazy Clown Time aber keine Blöße. NBC gibt uns eine schöne Hörprobe.
I love making music. It’s a blast. Der Guardian hat schon letztes Jahr mit David Lynch über seine Musik und seine Meinung dazu gesprochen. Das ist interessant und zeigt, wie er an das Thema Liedermachen herangeht: nämlich wie ein kleiner Junge mit ganz viel Spaß und ganz kühler Berechnung. Weil er seiner Stimme nicht richtig traut, übersteuert er sie in seinem neuen Album Crazy Clown Time derart, dass er zum wahrhaftig lynchigen Techno-Prophet wird.
Mulholland Drive für die Ohren – für Lynchfans ist das Album natürlich ein Muss. Und keine Angst, es klingt nicht nach der Schrulle eines alten Mannes, sondern nach smoother, teils psychotischer Elektro-Musik. Konsequente Beats, absurde Sound-Ideen und Lynchs herrlich verfremdete Stimme. Ich höre gerade seinen Song Good Day Today, fühle mich an Moby erinnert und feiere den fröhlichen Musikanten David Lynch.
Hört euch seine neuen Songs an. Was haltet ihr vom Musiker David Lynch?