Es gibt ein viel besseres DC-Film-Universum

31.08.2018 - 11:30 UhrVor 5 Jahren aktualisiert
Die Justice LeagueWarner Bros.
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Das DCEU weiß derzeit noch nicht so recht, wohin es möchte. Wird der MCU-Weg verfolgt? Wagen sie etwas Neues? Dabei liegt eine wunderbare Vorlage doch direkt vor Dir, nämlich die Zeichentrickfilme.

Seit gestern steht der neueste Ableger des DCU (DC Universe), The Death of Superman, in den Läden. Basierend auf dem gleichnamigen Comic-Klassiker erzählt der Zeichentrickfilm die Geschichte, wie Superman im Kampf gegen das Monster Doomsday das ultimative Opfer bringen muss, um seine Stadt zu retten. In den vergangenen Jahren beschlich mich bereits mehrfach das Gefühl, DC und Warner Bros. sollten sich für ihre Realfilme viel mehr an ihren vermeintlich kleinen Film-Auskopplungen orientieren, schließlich gelingt ihnen im DCU das, woran sie beim DCEU bisher größtenteils scheiterten: Ein großes, variantenreiches Universum zu schaffen, in welchem sowohl große Namen wie Superman und Batman als auch kleinere oder obskure Charaktere wie John Constantine sowie Etrigan ihren Platz haben.

Das DCU durfte sich Zeit lassen, um zu wachsen

In den vergangenen Jahren veröffentlichten DC Comics und Warner Bros. diverse Zeichentrickfilme basierend auf den großen Charakteren des Comic-Hauses. Vor fünf Jahren entschieden sich die Verantwortlichen jedoch dafür, einen ähnlichen Weg wie die Comics einzuschlagen: Mit dem Film Justice League: The Flashpoint Paradox wurde der Reset-Knopf gedrückt - alles zurück auf Anfang. Die Geschichte, in der Flash durch eine Zeitreise eine komplett neue Zeitlinie sowie Realität erschafft, markiert den Beginn des gegenwärtigen DCU. Mit Justice League: War und Justice League: Throne of Atlantis wurde die Geschichte des neuen DCU fortgeführt und stetig erweitert.

Wonder Woman und Superman

Dabei ist besonders auffällig: Die Verantwortlichen hinter den Kulissen ließen sich Zeit, dieses neue Film-Universum langsam wachsen zu lassen. Nach und nach wurden neue Charaktere eingeführt, und die Welt wurde somit immer ein Stückchen größer. Es gab sogar Platz für weitere Teams neben der Justice League, die ebenfalls mit ihren eigenen Filmen bedacht wurden, beispielsweise die Teen Titans, das Suicide Squad oder die Justice League Dark. Im Animated-Bereich scheuten sich DC und Warner Bros. nicht davor, auch Charakteren abseits der Aushängeschilder von DC Comics das Rampenlicht zu überlassen. In diesem Sinne, liebes DCEU, lass dir ruhig Zeit, um groß zu werden.

Coming of Age, Fantasy und Horror - Das DCU darf vielfältig sein

Die Filme des DCU sind, genauso wie die vorangegangenen Animated Series, ebenso vielfältig wie ihre Helden und dürfen zudem gerne in unterschiedliche Genres abdriften - DC experimentiert hier mehr, was die Fans mit positivem Feedback honorieren. In Justice League Dark wagten sich die Macher ins Horror-Genre, wo uns Dämonen, Geister und Monster erwarteten sowie natürlich jede Menge Magie. Mit Batman wählten die Verantwortlichen darüber hinaus einen tollen Bezugspunkt für uns Zuschauer, wobei wir uns sicherlich schneller auf Übernatürliches einlassen als Mr. Skepsis höchstselbst. John Constantine (übrigens wieder gesprochen vom grandiosen Matt Ryan), Zatanna und Swamp Thing gehören ebenfalls zum illustren Ensemble des Films und helfen uns, tiefer in die obskuren, magischen Ecken des DCU einzutauchen.

Constantine und seine Verbündeten

Doch auch für die etwas jüngeren Zuschauer ist gesorgt, die sicherlich schnell bei den Teen Titans einen persönlichen Liebling gefunden haben dürften. Nachdem die jungen Titanen zunächst in einem Crossover gegen die Justice League angetreten waren, erlebten sie später auch ihr eigenes Abenteuer. Hierbei standen Themen wie das Erwachsenwerden oder auch die erste Liebe im Mittelpunkt und wurden auf eine charmante, sympathische Art und Weise unaufdringlich vermittelt. Das DCEU sollte sich gleichsam nicht scheuen, in unterschiedliche Genres einzutauchen und dabei Mut zum Experimentieren beweisen. Die Geschichten des DC-Universums geben so viel her, doch im Kino kratzten die Verantwortlichen bei Warner Bros. bisher lediglich an der Oberfläche.

Mehr als Solo- und Team-Up-Filme - Das DCU darf ein Multiversum sein

Das im Finale von The Flashpoint Paradox geborene neue DCU umfasst derzeit elf Filme (Death of Superman inklusive) und wird im kommenden Jahr um zwei weitere Einträge erweitert. Diese Filme zeigen Geschichten, in deren Zentrum sowohl Teams als auch einzelne Charaktere stehen, wobei bis jetzt hauptsächlich Batman mit Solo-Filmen bedacht wurde. Diese Storys bilden den Kern des DCU und erzählen eine zusammenhängende, fortlaufende Geschichte. Darüber hinaus spendieren DC Comics und Warner jedoch ebenfalls kleineren Handlungssträngen sowie dem einen oder anderen Klassiker des Verlags immer wieder einen eigenen Film, deren Storys außerhalb des DCU angesiedelt sind, womit das Animated Universe gewissermaßen zu einem Multiversum wird.

Der Joker

Abseits des großen DCU finden somit auch kleine Filme ihren Platz, die teilweise auf wahren DC-Klassikern basieren. Batman: The Killing Joke wurde dabei ebenso adaptiert wie Batman: Gotham by Gaslight, und mit Batman: Hush befindet sich bereits ein weiterer moderner Klassiker in den Startlöchern. Einen ganz ähnlichen Ansatz scheint Warner Bros. in Zukunft ebenfalls mit dem DCEU zu verfolgen, will das Unternehmen nun doch ebenfalls kleineren Produktionen, die außerhalb des Blockbuster-Universums angesiedelt sind, ihren eigenen Raum zugestehen. Bleibt zu hoffen, dass sich diese Entscheidung auszahlt und ähnlich positiv aufgenommen wird beim kleinen Cartoon-Bruder.

Supermans Cape

In diesem Sinne, liebes DCEU, nimm dir ruhig ein Beispiel an deinem kleinen Bruder. Das DCU mag nicht ähnlich viel Aufmerksamkeit bekommen wie du, doch das muss seine Qualitäten in keinster Weise schmälern. Es nimmt sich die nötige Zeit, seine Welt zu erweitern und uns immer neue Facetten zu zeigen. Dabei werden die kleineren Charaktere zum Glück nicht außer Acht gelassen und sogar eigenständige Filme haben ihren Platz. Nimm du dir in Zukunft bitte ähnlich viel Zeit, und hoffentlich kommen dabei am Ende ähnlich tolle Filme heraus wie beim DCU.

Findet ihr ebenfalls, das DCEU sollte sich mehr am DCU orientieren?

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