X-Men: Dark Phoenix - Eine der besten Marvel-Geschichten ist schon zwei Mal gescheitert

10.05.2021 - 16:15 UhrVor 3 Jahren aktualisiert
X-Men: Dark Phoenix
20th Century Studios/Disney
X-Men: Dark Phoenix
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Dark Phoenix hätte ein phänomenaler Abschluss der X-Men-Reihe werden können. Doch Marvel scheiterte zum zweiten Mal an der Verfilmung einer seiner besten Geschichten.

Bevor das Marvel Cinematic Universe die Herrschaft im Blockbuster-Kino übernahm, entpuppte sich die X-Men-Reihe aus dem Hause Fox gemeinsam mit Sonys Spider-Man als Wegbereiter des aktuellen Superhelden-Booms. Zwei Dekaden lang konnten wir in die sich stets verändernde Welt der Mutant:innen eintauchen.

Drei X-Men-Generationen haben wir im Lauf der Jahre kennengelernt. Mit X-Men: Dark Phoenix endete die Hauptreihe des Franchise allerdings mit einer Niederlage. Dabei hätten die zugrundeliegenden Comics definitiv das Potential für ein mitreißendes Finale geboten. Es war nicht das erste Mal, dass die Verfilmung der Dark Phoenix-Saga scheiterte.

X-Men: Warum ist die Dark Phoenix-Saga so besonders?

Die Dark Phoenix-Saga, geschaffen von Chris Claremont und John Byrne, ist ein Meilenstein der Comic-Geschichte. Sie gehört zu einer der bekanntesten Storylines im gesamten Marvel-Universum und entpuppt sich als komplexe Verstrickung tragischer Ereignisse. Es geht um große Themen wie Gut und Böse, aber auch persönliche, intime Konflikte.

Hier könnt ihr den Trailer zu Dark Phoenix schauen:

Dark Phoenix - Trailer (Deutsch) HD
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Im Zentrum der Geschichte befindet sich die Mutantin Jean Grey, die mit einer kosmischen Entität, der Phoenix Force, in Kontakt gerät und daraufhin nahezu unbegrenzte Kräfte erhält. Beim nachfolgenden Tauchgang in Jeans Psyche spielen Verantwortung und Versuchung eine entscheidende Rolle. Ebenso werden existenzielle Fragen gestellt.

Die Dark Phoenix-Saga funktioniert als aufregendes Superheldenabenteuer, aber auch als Auseinandersetzung mit dem Superheldentum an sich. Darüber ist die Geschichte einer der ersten bedeutenden Comic-Arcs, der sich um eine weibliche Figur dreht und neue Perspektiven in ein von Männern dominierten Feld brachte.

Der Dark Phoenix-Arc wurde zwei Mal im Kino vergeigt

In der ursprünglichen X-Men-Trilogie verkörperte Famke Janssen Jean Grey. Bereits im ersten Teil hatte sie einen Auftritt. Die Vorbereitungen des Dark Phoenix-Arcs starteten jedoch erst in der Fortsetzung, um sich im dritten Teil richtig zu entfalten. X-Men: Der letzte Widerstand enttäuschte in dieser Hinsicht allerdings maßlos.

Famke Janssen als Jean Grey

Der Dark Phoenix-Arc wurde auf das Notwendigste reduziert und machte am Ende nur einen kleinen Teil des fertigen Films aus - viel zu wenig, um der Komplexität der Geschichte gerecht zu werden. Zumindest an diesem Punkt hat das Franchise aus seinen Fehlern gelernt. X-Men: Dark Phoenix widmet sich komplett der Comicvorlage.

Der Titel deutet es bereits an: Dieses Mal dreht sich alles um Jean Grey, die in dieser X-Men-Timeline von Sophie Turner verkörpert wird. Schlussendlich hinterlässt aber auch die neue Adaption des Dark Phoenix-Arcs ein unbefriedigendes Gefühl, was u.a. auf die holprige Produktionsgeschichte des Films zurückzuführen ist.

  • Ein gewaltiger Kinoflop: Dark Phoenix verschlang ein Budget von 200 Millionen US-Dollar, spielte in den USA aber nur 66 Millionen US-Dollar wieder ein. Weltweit kommt der Film auf 252 Millionen US-Dollar, was definitiv kein Erfolg ist. Laut Deadline  war Dark Phoenix der größte Flop 2019 und brachte 20th Century Fox 133 Millionen US-Dollar Verlust ein.

Dem Film selbst fehlt jegliches Gespür für die Tragweite der schicksalhaften Ereignisse. Hans Zimmers Musik versucht zwar, große Emotionen aufzubauen. Doch oft reiht sich bloß ein Moment ungelenk an den anderen. X-Men: Dark Phoenix ist ganz nett, aber das reicht für diesen Film nicht. Zwei Stunden lang schauen wir hier vertanen Chancen zu.

Erwartet uns im MCU ein Dark Phoenix-Reboot?

Zwei Mal hat Marvel bei der Verfilmung einer seiner bekanntesten und besten Geschichten im Kino versagt. Gerade in Anbetracht des Potentials, das in der Vorlage schlummert, ist dieses Fazit sehr ernüchternd. Die Hoffnung besteht dennoch, dass wir eines Tages eine würdige Dark Phoenix-Geschichte auf der Leinwand erleben werden.

Sophie Turner als Jean Grey

Durch die Übernahme von Fox sind auch sämtliche X-Men-Rechte in den Besitz von Disney gewandert. Das bedeutet, dass Figuren wie Professor X, Magneto und Wolverine in Zukunft in Marvel Cinematic Universe auftauchen können. Den Anfang hat bereits der von Evan Peters verkörperte Quicksilver in WandaVision gemacht.

Früher oder später dürfte sich auch Jean Grey in den Kreis der X-Men gesellen, die im MCU neue Abenteuer erleben. Spätestens dann dürfte die Dark Phoenix-Saga ein neues Thema werden. Bis es so weit ist, wird aber noch einige Zeit ins Land ziehen. Die vierte MCU-Phase ist bereits vollgestopft mit neuen Filmen und Serien.

Außerdem scheint die Einführung der Fantastic Four bei MCU-Chef Kevin Feige Priorität zu haben. Es ergibt durchaus Sinn, die X-Men erstmal eine Weile Ruhe zu lassen. Spätestens in der fünften MCU-Phase sollten wir aber davon ausgehen, dass ein oder andere vertraute Gesicht aus den Marvel-Comics wiederzusehen.

Podcast: Alle 17 neuen Marvel-Serien im Überblick

WandaVision und Falcon and the Winter Soldier haben eine neue Ära des Marvel Cinematic Universe bei Disney+ eingeläutet. In dieser Folge von Streamgestöber schauen wir auf die 17 Marvel-Serien, auf die ihr euch 2021 bis 2023 freuen könnt.

Max, Patrick und Matthias haben sich die 17 (!) Marvel-Serien näher angeschaut, die uns in nächster Zeit bei Disney+ erwarten. Im Podcast erfahrt ihr alles über unsere Highlights, von Ms. Marvel über Hawkeye bis hin zu Moon Knight.

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