Jason Bourne - Chinesische 3D-Version macht Zuschauer sehkrank

28.08.2016 - 12:25 UhrVor 7 Jahren aktualisiert
Hat Matt Damon gerade Jason Bourne in 3D gesehen?Universal
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Während 3D bei einigen Filmen absichtlich ein mulmiges Gefühl im Magen hervorruft, sollten andere besser nur zweidimensional gesehen werden. Unter anderem für China wurde allerdings eine 3D-Version von Jason Bourne erstellt, mit den erwartbaren Folgen.

Über Sinn und Unsinn von 3D im Kino wird ja spätestens seit James Camerons Avatar leidenschaftlich diskutiert. Worauf sich jedoch alle einigen können, dürfte die Feststellung sein, dass es einige Filme gibt, die sich partout nicht für eine 3D-Version eignen. So zum Beispiel die Bourne Reihe, die in ihrem jüngsten Teil abermals wackelige Handkamera-Einstellungen mit hektischem Schnitt kombiniert. Doch während Jason Bourne in westlichen Kinos dementsprechend in 2D läuft, ist China hauptsächlich eine extra angefertigte 3D-Variante zu sehen, mit der erwartbaren Folge, dass den Zuschauern nicht selten schlecht wurde, sie ihren Unmut in den sozialen Medien kundtaten und Proteste organisierten.

Wie der Hollywood Reporter  berichtet, hat Jason Bourne bei seinem China-Debüt mit 11,8 Millionen US-Dollar am vergangenen Dienstag zwar einen neuen Tages-Rekord für die Reihe aufgestellt, zahlreiche Zuschauer hätten sich jedoch über Übelkeit beklagt. Hintergrund des Ganzen ist, dass die meisten der 37.000 bis 39.000 chinesischen Kinosäle in den letzten zehn Jahren gebaut wurden und zu 80 Prozent 3D-fähig sind. Trotz des Aufpreises ist die 3D-Begeisterung in China ungebrochen, was wiederum dazu führt, dass auch Filme wie Jason Bourne in 3D zu sehen sind. Kinos, die die 3D-Version zeigen konnten, bekamen zunächst keinen Schlüssel für die 2D-Variante.

Der staatlich kontrollierten chinesischen Zeitung Global Times  zufolge lief vergangenen Donnerstag nur in 8 von 149 Pekinger Kinos die 2D-Version von Jason Bourne, in Shanghai nur in 9 von 174. Inzwischen hat das Studio Universal zumindest versprochen, sich um weitere 2D-Vorstellungen zu kümmern, um den "unterschiedlichen Bedürfnissen der Kinogänger" Rechnung zu tragen. Ein anonymer Filmindustrie-Experte beschrieb 3D-Konvertierungen gegenüber der Zeitung hingegen folgendermaßen:

Wenn man sich einen Film als Kuchen vorstellt, macht ihn die 3D-Version größer, wovon alle etwas haben sollten.

Woran er nicht gedacht haben dürfte: Wenn einem dieser Riesenkuchen nicht zum Verzehr serviert wird, sondern ins Gesicht geworfen, schwinden die Vorteile doch beträchtlich. Außer in China läuft die 3D-Version von Jason Bourne noch in Hong Kong, Indien, Vietnam und auf den Philippinen.

Könnt ihr euch vorstellen, Jason Bourne in 3D zu sehen?

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