Joker: Martin Scorsese hat DC-Erfolg aus gutem Grund abgelehnt

06.11.2019 - 09:00 UhrVor 4 Jahren aktualisiert
Joaquin Phoenix als JokerWarner Bros.
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Beinahe hätte Martin Scorsese den neuen Joker inszeniert. Warum der Posten doch an Todd Phillips ging, verriet der Regisseur in einem Interview.

Derzeit macht Martin Scorsese neben seinem neuen Film The Irishman vor allem mit seiner Marvel-Kritik auf sich aufmerksam. Nun verriet der Meisterregisseur, warum er auf den Regieposten für Joker verzichtete, der erst kürzlich den nächsten Meilenstein erreichte. Ursprünglich war er als Produzent für den DC-Film im Gespräch, bevor er das Drama sogar inszenieren sollte.

Letztlich nahm Scorsese jedoch Abstand von dem Projekt und überließ Todd Phillips den Regiestuhl. Im Interview mit der BBC  gab er nun an, vier Jahre über Joker nachgedacht zu haben, bevor er seine Entscheidung fällte. Das entsprechende Video zum Interview findet ihr weiter unten im Artikel.

Martin Scorsese hatte keine Zeit für Joker

Auf die Frage, ob er Joker wie die Marvel-Filme ebenfalls als Themenparks statt als Kino einstuft, sagte der Regisseur:

Ich kenne den Film und [Regisseur Todd Phillips] sehr gut. Meine Produzentin Emma Tillinger Koskoff hat ihn produziert. In den letzten vier Jahren hatte ich viel darüber nachgedacht und entschieden, dass ich keine Zeit dafür habe.
Es waren persönliche Gründe, warum ich nicht involviert war. Aber ich kenne das Drehbuch sehr gut. Es hat eine echte Energie und Joaquin [Phoenix]. Es ist bemerkenswerte Arbeit.

Martin Scorsese: "Superheldenfilme sind eine eigene Kunstform"

Scorsese führt weiter aus, dass er nicht wüsste, ober den nächsten Schritt in der Charakterentwicklung gehen könnte, den Joker zu einer Comicfigur zu machen:

Er entwickelt sich zu einer Abstraktion. Das heißt nicht, dass es schlechte Kunst ist. Es ist nur nichts für mich. Wie ich bereits sagte, die Superheldenfilme sind eine eigene Kunstform. Es ist nicht leicht, sie zu machen. Viele talentierte Leute sind daran beteiligt, die gute Arbeit leisten und viele junge Leute haben haben sehr viel Spaß damit.
Joaquin Phoenix als Joker

Entgegen früherer Interpretationen seiner Aussagen bezeichnet Scorsese Marvel-Filme nicht grundsätzlich als schlecht, sondern als eigene Kunstform, die ihm schlicht nicht zusagt.

Vielmehr prangert er große Konzerne wie Disney an, die mit ihrer Massenproduktion kaum Raum für Filme wie The Irishman lassen, sodass Filmemacher auf Ausweichmöglichkeiten wie Netflix angewiesen sind.

Martin Scorsese: Das ganze Interview im Video

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Martin Scorseses The Irishman ist ab dem 14. November 2019 in wenigen ausgewählten Kinos zu sehen. Auf Netflix startet der Mafia-Thriller dann am 27. November 2019.

Was denkt ihr über Martin Scorseses Aussagen zu Joker und Superheldenfilme?

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