Oscar goes Internet - illegal

27.01.2009 - 08:30 Uhr
Raubkopien
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NEWS» Es gibt bereits alle Oscar-Kandidaten im Internet, hochwertig: US-Studie ist alarmierend.

Die amerikanische Filmindustrie schlägt Alarm: Alle Filme (genau 25 von 26), die für den diesjährigen Oscar nominiert sind, befinden sich bereits als hochwertige Raubkopien im Internet. Das hat der US-Journalist und IT-Experte Andy Baio herausgefunden. Auf waxy.org veröffentlicht er die Ergebnisse seiner ausführlichen und genauen Studie. Seit nunmehr sechs Jahr checkt er jedes Jahr, wann die Oscar-nominierten Filme im Internet auftauchen, welche Qualität sie haben, wie groß der Abstand zwischen der ersten Pressevorführung und dem Auftauchen im Internet ist usw. usf. Ein penible Auflistung ist zu finden und zeigt: Dieses Jahr ist es besonders schlimm, weil eben alle Filme (außer Rachels Hochzeit) bereits illegal zu sehen sind. Der Spiegel listet einige Werke auf, die besonders viel im Internet angeschaut werden. So ist The Wrestler an den Kinokassen eher ein Flop, aber im Internet ein absoluter Blockbuster.

Und auch ein andere Merkmal führt zu Sorgenfalten bei der Filmindustrie: Die Qualität der Kopien ist nicht mehr abschreckend schlecht, sondern in vielen Fällen in DVD-Qualität. Minderwertiges findet sich seltener, also ist nicht von Leinwänden abfotografiert worden. Die Kopien sind entweder von DVDs, die normal im Handel erhältlich sind, angefertigt worden, oder von Ansichtsscreenern, die Jurymitglieder zur Verfügung gestellt wurden oder der Filmvorführer hat gleich mitgefilmt. Wie auch immer: Die Raubkopien schrecken nicht mehr hinsichtlich ihrer Qualität ab.

Andy Baio hat auch festgestellt, wie lange es dauert, bis eine illegale Kopie im Internet landet: Vom Absender der Ansichtsscreenern für Jury-Mitglieder bis zum Erscheinen im Netz sind es gerade einmal sechs Tage. Ganze elf Tage dauert ist, bis nach einem US-Release der Film im Internet auftaucht. Letzteres ist wohl darauf zurückzuführen, dass es Kinobetreiber mittlerweile den Abfilmern erschweren, ihre illegalen Aufnahmen zu machen. Bei Test- und Pressevorführungen ist es ähnlich. In seiner Gänze ist dies ein überaus alarmierendes Ergebnis, denn es beweist einmal mehr, dass das Leck bei den Insidern der Branche sitzt.

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