Prison Break - Review der kompletten Serie

10.09.2014 - 20:00 UhrVor 9 Jahren aktualisiert
Prison Break
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Prison Break
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Mit einem Song von Azad und Adel Tawil wurde sie ‘geehrt’, aber an Preisen, vor allem für die grandiose schauspielerische Leistung von Wentworth Miller, gab es definitiv zu wenig. In Prison Break geht es um den Statiker Michael Scofield (Wentworth Miller), dessen Bruder Lincoln Burrows (Dominic Purcell) des Mordes an Terrence Steadman, dem Bruder der Vizepräsidentin, bezichtigt wurde und nun im Todestrakt des Fox River-Staatsgefängnisses sitzt - wie dieser aber immer wieder behauptet zu unrecht. Michael glaubt ihm als einziger und überfällt, nachdem alle legalen Wege nichts brachten, halbherzig eine Bank um sich in Fox River einzuschleusen, wo er mit Lincoln ausbrechen will. Dazu hat er sich seinen kompletten Plan verschlüsselt auf den Oberkörper tätowieren lassen. Eine prima Grundlage für eine spannende Serie. Und die Story spinnt sich sogar immer weiter, wird immer verstrickter. Immer wenn du denkst, jetzt weißt du alles, steckt noch mehr dahinter. Unglaublich gut gelungen sind die Plot-Twists, die sowohl unerwartet als auch überaus genial in Szene gesetzt sind, sodass es einen immer wieder, gerade wenn man sich am sichersten fühlt, kalt erwischt. Dies hat zur Folge, dass man sich niemals sicher sein kann welche Probleme letztendlich zu wirklich ernsthaften Problemen werden. Eine weitere Stärke der Serie ist, wie die Charaktere an immenser Tiefe gewinnen. Wo Michael zuerst etwas kalt und abgebrüht wirkt, kriegt man immer mehr Einblicke in die Komplexität seiner Gefühle. Oder, wer hätte gedacht, dass man die Motive schlimmer Häftlinge - zumindest etwas - nachvollziehen kann. Die generelle Charakterentwicklung führt sogar dazu, dass man seine Haltung zu bestimmten Charakteren immer und immer wieder ändert. Spaß macht die Serie vor allem dann, wenn Michael seine, fast schon Heisenbergisch-guten, Pläne umsetzt. Dazu kommt noch ein sehr gelungener Soundtrack und supergeile Atmosphäre, die einen wirklich packt. Genug geschwärmt, denn ganz ohne Make ist die Serie leider nicht. Ein leider relativer großer Schwachpunkt sind die in der Serie entstehenden Romanzen, die einfach nicht ganz nachvollziehbar sind und zu wenig und schlecht aufgegriffen werden, obwohl sie ein wichtiger Teil sind. Ich will um Gottes Willen kein “Verliebt im Gefängnis”, aber das ist einfach zu flach. Mit den ersten beiden Staffeln erschafft Paul Scheuring, der Schöpfer der Serie, ein Action-Thriller-Drama, das ich ohne Probleme zu meinen TOP 10 zählen möchte. Denn Spannung, Atmosphäre und Spaß bleiben trotz der relativ langen Staffeln (1.+2. = 44 Folgen) auf einem sehr hohen Niveau. Zu meinem großen Enttäuschen bricht das mit der 3. Staffel ziemlich ab und kann sich hier nur durch eine kurze Staffellänge und ein höheres Erzähltempo retten. Die letzte Staffel fängt sich dann zum Glück bis auf die etwas langatmige Staffelmitte wieder, kommt aber dennoch nicht an die Qualität der ersten beiden heran. Die 4. Staffel schließt die Story ab, wirft aber neue Fragen auf, die dann in dem Film “The Final Break”, der zu meiner Freude wieder in Richtung 1. Staffel geht, geklärt werden. Eine sehr gelungene Serie, die durch Spannung, Atmosphäre und perfekte Besetzung glänzt. Auf jeden Fall anschauen!

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