Stilles Chaos bei Nanni Moretti

29.01.2009 - 08:30 UhrVor 12 Jahren aktualisiert
Stilles Chaos
Portobello Pictures
Stilles Chaos
0
0
NEWS» Nanni Moretti verweigert sich und sitzt den ganzen Tag auf einer Bank: Er schaut seiner Tochter zu.

Ein melancholisches Märchen aus Italien kommt mit Stilles Chaos in unsere Kinos. Erzählt wird von Pietro (Nanni Moretti), der eine Frau aus der Flut rettet. Als er nach Hause kommt, ist seine Ehefrau tot, aus heiterem Himmel gestorben. Als es Herbst wird, muss seine kleine Tochter wieder zur Schule. Der vielbeschäftigte Pay-TV-Manager Pietro bringt sie selbst bis zum Schultor … und dann bleibt er enfach auf einer Bank im Park sitzen und passt auf. Tag für Tag… Kollegen, seine Schwägerin, sein Bruder kommen vorbei und schütten ihm ihr Herz aus. Wildfremde lächeln ihm zu. Und ganz langsam verwandelt sich der verborgene Schmerz des nur scheinbar Gefassten in Zuwendung zu allen anderen und endlich: sich selbst…

Für Regisseur Antonio Luigi Grimaldi war die Realisation dieses Films eine Herausforderung, weil "die Hauptfigur sehr viel Zeit am selben Ort verbringt und doch nicht immobil und festgefahren wirken soll. Pietro, dessen Frau ums Leben gekommen ist, hält sich vor der Schule seiner Tochter auf – nicht nur, weil er für sie präsent sein und sie nicht aus den Augen lassen will. Sondern vor allem auch, weil ihm das Gelegenheit gibt, über sein Leben nachzudenken …

… Der Film, der auf Sandro Veronesis gleichnamigem Roman beruht, ist fast ständig bei Pietro. Er ist fast immer im Bild. Ist er es einmal nicht, ist er doch Auslöser für die entsprechende Szene. Die Geschichte ist von seinem Blickwinkel aus erzählt. Vor allem mittels Kamerabewegungen suchte ich seine Emotionen spürbar zu machen, das In-Schach-Halten seiner Trauer über den Tod seiner Frau. Ich wollte die Konfusion zeigen, die sich aus den Schwierigkeiten ergibt, sich auf einen Trauerprozess einzulassen, gerade wenn entsprechende Riten – beispielsweise religiöser Art – fehlen."
Stilles Chaos kommt am 29. Januar 2009 in unsere Kinos. Er wurde mit dem Publikumspreis auf der 8. Filmkunstmesse in Leipzig ausgezeichnet.

Quellen: Mit Material von KOOL Filmdistribution

Das könnte dich auch interessieren

Angebote zum Thema

Kommentare

Aktuelle News