An diesem Punkt besteht kein Zweifel mehr: Wenige Filmschaffende haben das Superhelden-Kino so sehr geprägt wie James Gunn. Mit seinem Superman-Film begründet er aktuell ein neues DC-Universum im Kino. Zuvor drehte er für den Comic-Giganten The Suicide Squad und die Spin-off-Serie Peacemaker.
Seinen Blockbuster-Einstieg absolvierte Gunn allerdings im Hause Marvel. Drei Kinofilme und ein Holiday-Special rund um die Guardians of the Galaxy hat er in der vergangenen Dekade auf den Weg gebracht. Darüber hinaus ist er für die Ausformulierung eines wichtigen Bestandteils der Marvel-Mythologie verantwortlich.
James Gunn verrät, wie er sich die Infinity-Steine bei Marvel in kürzester Zeit ausgedacht hat
Im ersten Guardians of the Galaxy-Film gibt es eine kurze Szene, in der von bunten Steinen die Rede ist. Was auf den ersten Blick völlig unspektakulär wirkte, entpuppte sich als einer der entscheidenden Bausteine des Marvel Cinematic Universe: Es handelte sich um die Infinity-Steine, die von Oberbösewicht Thanos gesucht werden.
Gunn hat bereits mehrfach erzählt, dass er beim Schreiben des Drehbuchs kaum Zeit investiert hatte, um sich die Geschichte der Infinity-Steine auszudenken. Im Interview mit GQ blickt er auf seine Zeit bei Marvel zurück und verrät, wie es zu der mehr oder weniger beilöufigen Definition der wohl mächtigsten Artefakte im MCU kam.
Marvel kam mit folgendem Anliegen zu ihm:
[Meine erste Begegnung mit Infinity-Steinen im MCU war], als sie sagten: 'Weißt du, wir haben uns überlegt, dass einige dieser Dinge vielleicht Infinity-Steine sind. Könntest du aufschreiben, was die Infinity-Steine bedeuten?' Als ich die Szene mit dem Collector geschrieben habe, in der er erklärt, dass es diese Explosion gab und dann die Infinity-Steine geboren wurden und was sie bedeuten und woher sie kamen, habe ich mich buchstäblich drei Minuten hingesetzt und das geschrieben. Und daraus wurde der Rest.
Weiter erklärt Gunn den Prozess:
Das Einzige, was jemals jemand sagte, war: 'Ich glaube, das rote Ding und das blaue Ding werden am Ende die Infinity-Steine sein.' Sonst war aber nichts geplant. Ich habe mir die Infinity-Steine in zwei Sekunden ausgedacht und hatte keine Ahnung, was daraus werden würde. Der lila Infinity-Stein war da ... nein, er war rot. Als wir [Guardians of the Galaxy] drehten, war er rot. Im Film habe ich mit einem roten Infinity-Stein gedreht, und hinterher hieß es: 'Ich glaube, wir werden das Ding in Thor 2 zu einem Infinity-Stein machen, und der ist rot. Also mussten wir unseren Stein in der Postproduktion von rot in lila ändern.
Nicht alles war von Anfang an geplant: Doch wie sieht das bei James Gunns DC-Universum aus?
Trotz der präzisen Einteilung in Phasen war im MCU offenbar doch nicht alles von Anfang an bis ins kleinste Detail geplant. Vielmehr offenbart Gunn in dem GQ-Interview, dass viele Elemente erst rückwirkend aus narrativer Perspektive zusammengeführt wurden, sodass sie jetzt eine große Geschichte erzählen: die Infinity-Saga.
Nun dürfen wir gespannt sein, wie Gunn bei solchen Fragen im neuen DC-Universum verfährt. Als Co-Chef von DC Studios ist er länger nicht nur ein Filmemacher, der eine Geschichte erzählt, sondern der Architekt hinter einem Zehnjahresplan an neuen DC-Filmen und -Serien. Sicherlich wird auch hier einiges improvisiert werden müssen.
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Die Guardians of the Galaxy-Trilogie und viele weitere Marvel-Filme könnt ihr aktuell bei Disney+ im Abo streamen. Superman fliegt derweil seit dem 10. Juli 2025 durchs Kino und legt dort den filmischen Grundstein für das DC Universe (DCU).