Swiss Army Man - Das sagen die Kritiker zur skurrilen Komödie

13.10.2016 - 09:30 UhrVor 7 Jahren aktualisiert
Swiss Army Man, mit Paul Dano und Daniel RadcliffCapelight / Koch Films / Central
1
0
Heute läuft auch endlich in Deutschland die abgedrehte Komödie Swiss Army Man mit Daniel Radcliffe und Paul Dano an. Wir haben für euch die Kritikerstimmen zu dem surrealen Filmerlebnis gesammelt.

Nach mehreren Vorführungen auf diversen Filmfestivals, kommt auch Dan Kwans und Daniel Scheinerts verrückte Komödie-Fantasy-Drama-Musical-Abenteuerfilm Swiss Army Man in die deutschen Kinos. Der ungewöhnlich Genre-Mix erzählt die Geschichte des verzweifelten Hank (Paul Dano), der auf einer einsamen Insel gestrandet ist. Als er sämtliche Hoffnungen auf Rettung aufgegeben hat, wird eine Leiche (Daniel Radcliffe) an den Strand gespült. Der leblose Körper, der scheinbar auch magische Kräfte besitzt, wird für Hank zum Freund und Gesprächspartner über alle möglichen Dinge. Schon bald bemerkt Hank, dass der Tote auch jede Menge Fürze ablässt, die ihm dabei helfen könnten, die Insel endlich zu verlassen.

Wie der doch etwas konfus klingende Swiss Army Man bei den Kritikern angekommen ist, könnt ihr nun etwas weiter unten erfahren.

Zunächst kommen aber erstmal die harten Fakten zu Swiss Army Man:

  • 21 Kritikerbewertungen mit einem Durchschnittswert von 6,9
  • 1 x Lieblingsfilm und 2 x Hassfilm
  • 695 Vormerkungen, 8 sind nicht interessiert

Das sagen die englischsprachigen Kritiker zu Swiss Army Man:

Für Richard Roeper von der Chicago Sun-Times  ist Swiss Army Man vor allem ein Film, den er erst mit der Zeit so richtig zu schätzen weiß:

Wenn man dran bleibt, dann gibt es die Chance, dass [Swiss Army Man] einem ans Herz wächst. Und dafür wird man letztendlich belohnt, mit dem vielleicht besten Ende in einem Film, das ich in diesem Jahr gesehen habe.

Matt Zoller Seitz zeigt sich in seiner Kritik auf der Webseite Roger Ebert  ebenfalls begeistert von dem ungewöhnlichen Streifen und hebt die Einzigartigkeit von Swiss Army Man hervor:

Swiss Army Man beeindruckt mit seiner Hingabe zu der Vision und seiner Verweigerung, sich selbst zu erklären. Die Daniels [Kwen und Scheinert] haben einen Film gemacht, der zum einen eine wirkliche Herzensangelegenheit und zugleich ein Produkt purer, arrogantem Mut ist. Swiss Army Man könnte vielleicht als ein moderner Klassiker beschrieben werden, oder als ein ambitionierter Fehlschlag, oder sogar als der schlechteste Film aller Zeiten. Aber welcher Filme heutzutage kann von sich behaupten, noch so unterschiedliche Reaktion hervorzurufen?

Weniger überzeugt ist Peter Travers, der in seiner Kritik im Rolling Stone  vor allem bemängelt, dass der Film ein wenig sein Potenzial verschwendet:

Dano als ein Typ, der auf einer einsamen Insel gestrandet ist und Radcliff als furzende Leiche gehen ihren durchgeknallten Weg. Der Film beweist eigentlich so viel Mut, dass man sich doch ständig wünscht, er wäre doch etwas besser geworden als er eigentlich ist.

Das sagen die deutschen Kritiker zu Swiss Army Man:

Alexandra Seits von epd Film  gibt Swiss Army Man 5 von 5 Sternen und hebt besonders die schauspielerischen Leistungen von Paul Dano und Daniel Radcliff hervor:

Den entscheidenden Beitrag zum Gelingen des insgesamt doch eher riskanten Unterfangens aber liefern Paul Dano und Daniel Radcliffe, die als Hank und Manny ein veritables Traumpaar abgeben. Nicht nur zeigt jeder für sich in seiner Rolle sein bekanntlich beträchtliches Können, der Spaß, den die beiden Schauspieler an der gemeinsamen Arbeit haben, ist gleichermaßen offensichtlich. Es herrscht zwischen Dano und Radcliffe auch auf körperlicher Ebene eine schöne Harmonie, eine respektvolle Zärtlichkeit. Und es ist ein Vergnügen, ihnen dabei zuzusehen, wie sie die Porträts zweier verlorener Seelen schaffen – und uns damit ins Herz treffen.

Andrey Arnold ist ebenfalls positiv überrascht von Swiss Army Man und schreibt in seiner Rezension in Die Presse , dass der teilweise doch etwas alberne Film hintergründig eine tiefere Botschaft über Freundschaft und Freiheit besitzt:

Parallel entblättert sich Hanks Vergangenheit, und bald ist klar, dass der Film bei aller Albernheit eine Parabel über Einsamkeit und Scham darstellt, die sich den Furz zum Freiheitssymbol erkoren hat. Mannys unverblümte Körperlichkeit wird zum Katalysator eines inneren Wandlungsprozesses, und gemeinsam pupsen sich die beiden unverhofften Freunde zurück in die Wirklichkeit. [...] Der Schluss scheut den bitteren Boden der Tatsachen nicht. Und seine Fürze hallen nach: Das nächste Mal, wenn ein schüchterner Bekannter einen verstohlenen Darmwind entlässt, wird man diesem womöglich statt eines bösen Blicks eine Umarmung schenken.

Kritischer hingegen äußert sich Oliver Kaever vom Spiegel , der besonders den infantilen Humor und die platten Ideen von den beiden Regisseure Daniel Kwen und Scheinert als größtes Problem des Films nennt:

Anstatt poetisch zu verdichten, stapeln sie Plattitüde auf Plattitüde. Keine der an Geschmacklosigkeiten nicht eben armen Geschichten ist auch nur ansatzweise so schwer zu ertragen, wie die ausgewalzte Banalität der zweiten Hälfte dieses Films, die auf ein simples "Hätte ich sie doch nur angesprochen" hinausläuft und in der das menschliche Verlangen nach Verbundenheit zum infantilen Gewäsch wird.

Fazit zu Swiss Army Man:

Swiss Army Man ist ein äußerst absurder Film, der trotz der vielleicht lächerlich klingenden Handlung seinen eigenen Weg geht. Der infantile Humor über Fürze ist absolut nicht jedermanns Sache und auch die anderen surrealen Momente von Swiss Army Man werden die Zuschauer spalten. Aber letztendlich kann der Film mit ungewöhnlichen Einfällen jeden unterhalten, der sich auf die Abenteuer von Hank und der Leiche Manny einlässt.

Werdet ihr euch Swiss Army Man anschauen?

Das könnte dich auch interessieren

Angebote zum Thema

Kommentare

Aktuelle News