Für manche Serien lohnt sich das Einschalten alleine wegen ihrer Eröffnungssequenz. Sie führt uns mal minimalistisch, mal stilistisch wertvoll oder einfach total abgefahren in die Stimmung der Serie ein. Heute wollen wir uns den kurzen Filmchen widmen, die unserer Meinung nach oft nicht die Aufmerksamkeit bekommen, die sie eigentlich verdient haben. Denn hinter dem oft nur 60-sekündigem Werk steckt jede Menge Arbeit.

Um es milde auszudrücken: Die Wahl fiel uns verdammt schwer. Denn in den letzten Jahren wurden viele sehr gute Titelsequenzen für Serien produziert. Um den Kandidatenkreis etwas einzugrenzen, haben wir uns heute auf die sprichwörtlich coolen Intros spezialisiert. Kultfilmchen wie von Tatort, Baywatch – Die Rettungsschwimmer von Malibu und Knight Rider oder nostalgische Glanzstücke wie die Zeichentrick-Intros der 80er und 90er Jahre seien hier auch erwähnt, mussten aufgrund der unüberschaubaren Masse allerdings zurück stecken.

7. Luther – Melancholie einer Metropole
Die beliebte englische Thrillerserie hat es mit ihrer stilvollen Einführung in die ambivalente Welt des Londoner Cop John Luther unter die coolsten sieben geschafft. Stimmung, Stil und Musik der Credits passen wie die Faust aufs Auge. BBC kann wirklich stolz auf ihr kleines Meisterwerk sein. Das Intro von Luther hat seinen Platz in der Liste auf jeden Fall verdient und ruft in uns allen den Wunsch hervor, nochmal einen After-Effects-Workshop zu belegen.

6. The L Word – Wenn Frauen Frauen lieben – Pimp my Titles
Talking, laughing, loving, breathing, fighting, fucking, crying, drinking, riding, winning, losing, cheating, kissing, thinking, dreaming. Anders gesagt: Schöne Frauen, viel Haut, schnelle Schnitte und Sex. Das alles gibts in den Credits von der Drama-Serie The L Word. Auch wenn der Vorspann für manche jetzt eher unspektakulär daher kommt, den polaroid-artigen Stil und die rasante und intensive Montage der Bilder werten die einfache Idee des Intros – einfach paar schöne Bilder der Darstellerinnen zu zeigen – ungemein auf. Und wenn Frauen rumknutschen, ist das eh immer verdammt cool.

5. Mad Men – Auf den Punkt gebracht
Kurz und knackig. Stilvoll und effizient. Kreativ und minimalistisch. Das ist die Eröffnungssequenz von Mad Men. Der Silhoutten-artige Stil, den wir ähnlich auch in der Eröffnungsszene zu Catch Me If You Can gesehen haben, verhilft der kurzen Sequenz zu einer schlichten Coolnes. So eingängig und kultig, dass sich selbst Die Simpsons eine Parodie nicht verkneifen konnten. Jetzt schon ein Klassiker und deswegen auch in unserer Liste der sieben coolsten Serien-Intros.

4. American Horror Story – Bitte einmal den Keller aufräumen
Selten hat ein Vorspann den Nagel einer Serie so auf den Kopf getroffen, wie der von American Horror Story. Die unheimliche Kelleratmosphäre und die schauderhaften Aufnahmen von Babyleichenteilen und verbrenndenden Fotos von behinderten Kindern führt manch einen Zuschauer an den Rand des Erträglichen. Dazu noch die verstörende Musik von Ceasar Davila, und das Grauen ist perfekt. Wir konnten uns zwar schwer entscheiden, ob diese Einführung nun cool oder schlichtweg abstoßend ist, aber wegen dem Gänsehaut-Faktor hat das Intro einen Platz in der Liste verdient.

3. The Walking Dead – Gekonnt im Comiclook
Walking Dead stammt von AMC und kommt aus der gleichen Schmiede wie das hier ebenfalls vertretende Mad Men. Wir können also sehen, wie sehr die Macher wert auf einen gelungenen Einstieg in die Serie legen. Menschenleere Straßen, tote Tiere, leergefegte Gebäude, die wirken wie ausgestorben – eine Geistertadt. Bei dieser wird Eröffnungssequenz Endzeitstimmung der Serie optimal eingeführt. An dieser Stelle sei auch noch das selbst-gebastelte Intro eines eingefleischten Fans erwähnt, dass dem Original in Sachen Coolness in nichts nachsteht. Bei der Darstellungsweise der Sequenz hat er sich von der Comicvorlage inspirieren lassen und einen malerischen und zugleich blutgigen Einsteg in die Serie geschaffen. Solche Fans muss man haben!

2. Dexter – Schatz, machst du mir mal Frühstück?
Ein Mann bei der täglichen Morgenroutine: rasieren, anziehen, Kaffee kochen. Klingt jetzt erstmal nicht nach einem Anwärter auf einen Platz in der Liste der coolsten Serien-Intros. Doch wenn wir schon zu Anfang das spitzbübische Grinsen von Dexter sehen, nachdem er eine Mücke zerquetscht hat, ist klar: Normal ist dieser Typ, und vor allem dieser Vorspann, nicht. Durch intensive Nahaufnahmen, die eindringlichen Zeitlupensequenzen und die dominierende Farbe Rot wird in unserem Kopf aus dem morgendlichen Ritual schnell ein schönes Gemetzel, auch wenn Dexter hier nur dem Schinken zusätzt. Die süffisante Melodie verleiht der abstrakten Szenerie ihren zusätzlichen Charme.

1. True Blood – Abscheulichkeiten einer Kleinstadt
Ihr mögt von der Fantasy-Serie halten, was ihr wollt, aber der Vorspann von True Blood ist einfach mal unvergleichbar genial. Die Abgründe der angeblich so heilen Südstaatenwelt werden ungeschönt und zugleich scheußlich dargestellt. Verwesende Fuchsleichen und tote Oppossums haben hier genauso ihren Auftritt wie Kleinstadtfarmer und Gottesdienste. All diese auf den ersten Blick ganz normalen Dinge und Situationen bekommen durch den schnellen Schnitt und der Kombination mit dem Jace Everett-Song Bad Things einen unheimlichen und geradezu makabren Charakter. Die lasterhafte Welt von Bon Temps und ihren Bürgern wird gekonnt eingeführt. Da kann sich so mancher selbst nach der dritten Staffel nicht dran satt sehen, geschweigedenn das Lied aus den Kopf bekommen.

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Top 7 der verdammt coolen Serien-Intros

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