Wir schauen Two and a Half Men - Episode 8

22.02.2012 - 08:50 UhrVor 12 Jahren aktualisiert
Alan und Walden singen Charlies Jingles in Folge 8 von Two and Half Men
Warner Bros. Television
Alan und Walden singen Charlies Jingles in Folge 8 von Two and Half Men
Der dahingeschiedene Playboy Charlie Harper dominiert trotz Abwesenheit weiter das Leben der Two and a Half Men. In Episode 8 treibt die Erinnerung an seinen Bruder den trauernden Alan sogar in den Wahnsinn.

Weiter geht unser erster Versuch, eine der großen aktuell im deutschen Fernsehen laufenden Serien parallel mit euch zu begleiten. Two and a Half Men hat mit dem Ausstieg von Charlie Sheen zur nunmehr neunten Staffel einen großen Umbruch erfahren. Ersetzt wird er vom jüngeren, aber nicht weniger Sitcom-erfahrenen Ashton Kutcher. Ob der Wechsel der Hauptdarsteller hilft, die Serie noch einmal zu spätem Glanz zu führen, wird sich am besten am Ende der aktuellen Staffel bewerten lassen. Aber eins ist klar: trotz Charlie Harpers Tod, schwebt sein Geist doch weiter über jeder Folge der beliebten Sitcom.

“Das is super hammer Maaaaaaaaaaaaple lecker!”
Die gestern bei Pro7 augestrahlte Folge trägt den Titel Danke für den Geschlechtsverkehr, was eigentlich erwarten lässt, dass die Geschichte rund um Walden und Evelyns Bettgeschichte wieder aufgenommen wird. Dies ist leider nicht der Fall, denn Evelyn kommt in der aktuellen Folge überhaupt nicht vor. Schade, ein wenig Kontinuität und Charakterentwicklung würde den Figuren, allen voran Neugzugang Walden, sicherlich gut tun. Stattdessen steigen wir mit Alan und Walden am Frühstückstisch ein, die sich über Charlies Beruf als Werbesong-Komponist unterhalten. Walden stellt sich als großer Fan von Charlies Jingles heraus und trällert einen Song nach dem anderen runter. Dass Alan die Erinnerung an seinen toten Bruder zu schaffen macht, merkt der neue Hausbesitzer ein wenig spät. Definitv eine Vorzeigeszene für Kutcher, der, wie wir ja wissen, gerne das Kind im Manne spielt und dies auch durchaus amüsant. Leider beschreibt die erste Szene auch beinahe schon den Höhepunkt der gesamten Folge.

“Und wenn’s brennt, blutet oder sifft, renn zum Doktor, aber flott!”
Nachdem Walden Charlies Flügel an eine wohltätige Organisation spendet, verstärkt sich Alans Trauerphase erneut. Ein nächtliches Gespräch mit Jake, in dem sich die beiden zu ihren Gefühlen gegenüber Charlie äußern, driftet allerdings in nur wenig amüsante Zweideutigkeiten ab. Nach einem Barbesuch, bei dem natürlich Walden und nicht Alan die schöne Blonde abschleppt, überkommt dem Trauernden scheinbar der Geist seines verstorbenen Bruders, woraufhin er ohne Probleme eine ihm zufällig über den Weg laufende Nachbarin in die Kiste kriegt. Wow, selten eine weniger einfallsreiche Figureneinführung, wie die von Melanie Laughlin (!) gesehen. Und dass Alan sie nach nur 2-3 taffen Sätzen abschleppt, mag auch irgendwie nicht so richtig zur Story passen, stellte Alan doch noch kurz zuvor Charlies gutes Aussehen als wichtigsten Faktor für dessen Erfolg beim weiblichen Geschlecht heraus. Hätte es da nicht mehr Sinn gemacht, zu zeigen, dass eben mehr dazu gehört, als nur dreiste Sprüche, um ein Charlie Harper zu sein?

“Das war weder Katze- noch Hundehaar!”
Wenn Alan in der restlichen Folge als Klon seines Bruders mit Whiskey, Bowlinghemd und Zigarre durch die Gegend läuft, wirkt dies nicht nur so als hätte dessen Figur den Verstand verloren, sondern auch, als hätten die Drehbuchautoren endgültig aufgegeben, neue eigenständige Geschichten für die restlichen Figuren in Two and a Half Men zu finden. Ob die Macher sich mit Alans Einlieferung in die Klinik deswegen nicht ins eigene Fleisch schneiden, bleibt abzuwarten. Es wird sicher nicht dabei helfen, sich endgültig vom Mythos Charlie Sheen zu lösen.

Alte Leier statt neuer Geist
Viel zu präsent schwebt der Geist der Figur des Charlie Harper über den Geschichten, die die Drehbuchautoren in der aktuellen Staffel von Two and a Half Men erzählen. Warum sie die neue Figur des geschiedenen Walden Schmidt nicht nutzen, um der Serie einen neuen Blickwinkel zu verleihen, ist mir nicht ganz klar. Schließlich haben sich die Macher rund um Chuck Lorre nach acht Staffeln doch duchaus einen Versuch verdient, mit ihrer Sitcom einen neuen Weg einzuschlagen. Es ist vielleicht sogar dringend notwendig, will man den Abwärtstrend, der sich aktuell bei den Zuschauerzahlen in den USA entwickelt hat, in naher Zukunft aufhalten. Charlies alte Witze noch einmal zu erzählen, wird dafür sicherlich nicht genügen.

Zitat der Folge
Walden: Wer war das?
Alan: War nur ne kleine Vögelei letzte Nacht.
Berta: Mit dem Hund oder mit ihr?
Alan: Ich geb ihnen einen Tipp: Ich hab’s nicht dem Hund auf menschart besorgt.

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