Die besten Filme aus Brasilien
- Fernando Who Received A Bird From TheSea?Drama von Felipe Bragança und Helvécio Marins Jr. mit Fernando Bigodes und Ash Ashaninka.
Ein kleines portugiesisch-brasilianisches Lied. Fernando verbringt seine Zeit in Porto im Viertel Fontainhas zwischen einem kleinen Haus und einem in der Nähe gelegenen Café. Aus Brasilien erreicht ihn ein Papagei, der in seiner Fantasie das Paradies hervorruft. Es entsteht eine portugiesisch-brasilianiche Korrespondez. In dem Briefwechsel zwischen den beiden Freunden entwickelt sich ein Spiel der Spiegelungen, in dem die Vorstellungen des jeweils anderen Landes reflektiert werden.
Felipe Bragança, geboren 1980 in Rio de Janeiro, und Helvécio Marins Jr., geboren 1973 in Belo Horizonte, leben und arbeiten in Brasilien.
(Berlinale)
- AvantiPopolo?1Drama von Michael Wahrmann mit Michael Wahrmann und André Gatti.
André zieht nach der Scheidung von seiner Frau in die Wohnung seines Vaters, der dort nur mit seinem Hund lebt und das Haus kaum verlässt. Er konfrontiert ihn mit der Vergangenheit.
- Once Upon A Time Was I,Verônica?3Drama von Marcelo Gomes mit Hermila Guedes und João Miguel.
Once Upon A Time Was I, Verônica erzählt von der Sinn- und Selbstsuche der titelgebenden Verônica, die mehr Verantwortung für ihren Vater übernimmt als für sich selbst und darüber hinaus zu keiner Verbindung fähig ist.
- Castanha5.44.542Dokumentarfilm von Davi Pretto mit João Carlos Castanha und Celina Castanha.
Castanha ist eine teilweise fiktionale Doku über den gleichnamigen Schauspieler und Transvestiten, der treuherzig mit seiner Mutter zusammenlebt.
- The Man of theCrowd?2Drama von Marcelo Gomes und Cao Guimarães mit Paulo André und Silvia Lourenço.
Juvenal ist Straßenbahnfahrer in Belo Horizonte, einer der größten Städte Brasiliens. Den Feierabend verbringt der stille Mann in seiner Wohnung. Wenn er Durst hat, trinkt er Wasser aus seinem einzigen Wasserglas. Seine Kollegin Margô bittet ihn, bei ihrer Hochzeit Trauzeuge zu sein. Doch dafür bedarf es einer freundschaftlichen Beziehung zwischen den beiden isolierten Menschen, und die entwickelt sich nur langsam.
- Bacalhau?1Monsterfilm von Adriano Stuart mit Adriano Stuart und Dionísio Azevedo.
Die Strand-Saison an der Küste von São Paulo scheint im Eimer zu sein, als eine monströse Kreatur Badegäste anzugreifen beginnt. Ein portugiesischer Meeresforscher identifiziert das Tier als einen Kabeljau aus Guinea! Um den Fisch zu fangen braucht der Experte Hilfe von einem furchtlosen Fischer…
Filmposter und Story zeigen nicht zufällig Parallelen zum im gleichen Jahr erschienenen Film Der weiße Hai von Steven Spielberg auf. Bei Bacalhau handelt es sich um eine Parodie, die ihr Grauen ebenfalls im Filmtitel trägt, denn Bacalhau heißt übersetzt Kabeljau.
- Revolution6.5141Dokumentarfilm von Rob Stewart mit Rob Stewart.
Im Dokumentarfilm Revolution zeigt Rob Stewart, Regisseur der Doku Sharkwater, die Zusammenhänge zwischen den marinen und den terrestrischen Ökosystemen auf. Der Klimawandel bedroht die ganze Meeresfauna und könnte dabei auch das Leben auf der Erde mit ins Verderben ziehen.
- Die Dame imBus?3Drama von Neville de Almeida mit Sônia Braga und Nuno Leal Maia.
Die Hochzeit von Carlos und Solange ist arrangiert. In der Hochzeitsnacht verweigert sich Solange ihrem neuen Ehemann, woraufhin dieser sie vergewaltigt. Traumatisiert versucht Solange ihre Probleme dadurch in den Griff zu bekommen, dass sie Sex mit fremden Männern hat, die sie im Bus aufgabelt.
- Rio, I LoveYou?27Drama von John Turturro und Nadine Labaki mit Harvey Keitel und Vanessa Paradis.
Zehn Kurzfilme verschiedender Regisseure zeigen in Rio, I Love You das bunte Treiben am Zuckerhut aus verschiedenen Blickwinkeln.
- Rio2096?131Animationsfilm von Luiz Bolognesi mit Rodrigo Santoro und Selton Mello.
Der Animationsfilm Rio 2096 ist die Liebesgeschichte eines unsterblichen Freiheitskämpfers in Brasilien, der in allen Epochen gegen die Unterdrückung aufbegehrt.
- A Floresta de Jonathas - Im dunklenGrün4.56.7106Drama von Sergio Andrade mit Socorro Papoula und Maria Maciel.
Im brasilianischen Film A Floresta de Jonathas – Im dunklen Grün begeben sich vier Jugendliche auf ein abenteuerlichen Ausflug in den brasilianischen Dschungel.
- ClandestineChildhood?7Drama von Benjamín Ávila.
Juan lebt ein Leben im Verborgenen. Ebenso wie seine Mutter, sein Vater und sein geliebter Onkel Beto führt er ein gesellschaftliches Schattendasein. In der Schule heißt er Ernesto. Dann trifft er auf Maria, die nur einen Namen hat. Was dann folgt, ist eine außergewöhnliche Liebesgeschichte.
Clandestine Childhood (OT: Infancia clandestina) spielt im Jahr 1979 und beruht auf wahren Begebenheiten. - HélioOiticica?6.861Dokumentarfilm von Cesar Oiticica Filho und Cesar Oiticia Filho.
Cesar Oiticica Filhos widmet sich in seiner Dokumentation einem der wichtigsten brasilianischen Künstler, seinem Onkel Hélio Oiticica
- The master andDivino?Dokumentarfilm von Tiago Campos Tôrres.
Adalbert Heide und Divino Tserewahú sind beide Filmemacher in der Xavante Gemeinde Sangradouro. Ihre Zuneigung füreinander und der gegenseitige Respekt sind trotz des Konkurrenzdenkens und der Kritik am Anderen offensichtlich. Adalbert kam 1957 nach Mato Grosso, um die Einwohner zu missionieren. Mittlerweile missbilligt er, dass die Xavante-Rituale in Vergessenheit geraten. Divino, einst Adalberts Schüler in der Missionarsschule, fragt sich, wie seine Zukunft ausgesehen hätte, wenn Adalbert nicht mit der Super-8 Kamera in sein Leben getreten wäre. Trotz all ihrer Unterschiede haben sie die gleiche Ambition: Filme zu drehen und so die Traditionen der Xavante zu dokumentieren. Der Film zeigt ihre vielschichtige Freundschaft als ein Porträt des Hin- und Hergerissenseins zwischen Tradition und Moderne. Die Produktion Vídeo nas Aldeias ist ein Pionierprojekt, das sich in den letzten Jahrzehnten im Bereich der audiovisuellen, indigenen Medien in Brasilien verdient gemacht hat. (Text: Berlinale)
- Ma Ê Dami Xina - I’ve already become anImage?Dokumentarfilm von Zezinho Yube.
Über Jahrzehnte wurden die Hunikui von den Besitzern der Kautschukplantagen versklavt. Der Zugang zu moderner Videotechnik war begrenzt, aber wesentlich für das Wiederaufleben ihrer Kultur. Ein fesselnder Bericht aus der Sicht der Hunikui selbst. (Text: Berlinale)
- TheHyperwomen?1Dokumentarfilm von Carlos Fausto.
Jamurikumálu ist ein Ritual der Kuikuro-Frauen aus der Region Xingu im brasilianischen Bundesstaat Mato Grosso. Auf humorvolle Weise tragen sie Lieder und Choreographien zu den Themen Liebe und Sexualität aus weiblicher Sicht vor und am Ende des Rituals steht die freie Wahl des Sexualpartners für die Nacht. Die Dorfälteste Kanu ist die Einzige, die sich an alle Lieder erinnert, die bei dem Ritual gesungen werden. Da sie jedoch sehr krank ist, fürchtet ihr pragmatischer Ehemann das Schlimmste und bereitet alles vor, damit das Ritual noch einmal praktiziert und so ihr Wissen weitergegeben wird. Dieses erheiternde Porträt der Geschlechterbeziehungen bei den Kuikuro vermischt fiktionale und dokumentarische Elemente und verbindet Musik, Gemeinschaft und Stammeswissen zu einem energiegeladenen unterhaltsamen Filmerlebnis. (Text: Berlinale)
- Hepari Idub’rada, Thank youBrother?Dokumentarfilm von Divino Tserewahú.
Die Xavante haben Divino zu ihrem Kameramann ernannt. In seinem ersten Film beschreibt er seinen Werdegang und stellt heraus, wie wichtig die Förderung indigener Filmtalente ist, um die Traditionen zu bewahren und ein selbstbestimmtes Bild zu gestalten. (Text: Berlinale)
- BlauesBlut642Drama von Lirio Ferreira mit Daniel de Oliveira und Caroline Abras.
Ein Schiff mit einem Zirkus an Bord nähert sich einer Insel im südlichen Atlantik. Am Abend bei der Vorstellung präsentiert der Zirkusbesitzer und Illusionist Kaleb den Artisten Zolah, dem sofort alle Herzen zufliegen. Zolah ist Pedro, der die Insel vor 20 Jahren als Neunjähriger verließ. Die Wiederbegegnung mit seiner Mutter Rosa und seiner introvertierten Schwester Raquel konfrontieren den weitgereisten Akrobaten mit alten Verletzungen und verdrängten Sehnsüchten. Raquels Welt ist das Meer, in dessen Tiefen sie sich immer wieder zurückzieht. Sie wünschte, Pedro wäre ein Teil davon. Fragen erwachen in Pedro. Warum hat seine Mutter ihn damals fortgeschickt? Während Inselbewohner und Zirkuskünstler in einen munteren Austausch miteinander treten, suchen Pedro und Raquel nach Raum für sich. Schuldgefühle, Rivalität und besitzergreifender Stolz werden für die Familie zur Herausforderung.
Lirio Ferreira reflektiert die Risikobereitschaft der Geschwister in Bildern von eindrucksvoll virtuosen Zirkusnummern, welche er mit Elementen der antiken Tragödie und magischen Bildern vom Meer zu einem fulminanten Kinoerlebnis zusammenfügt. (Text: Berlinale) - Absence6.1664Drama von Chico Teixeira mit Matheus Fagundes und Irandhir Santos.
Seit sein Vater die Familie im Stich gelassen hat, reibt sich der 15-jährige Serginho zwischen den neuen Anforderungen seines Alltags auf. Er arbeitet bei seinem Onkel auf dem Markt, bietet seiner labilen Mutter Halt und kümmert sich um seinen kleinen Bruder. Aber wo ist sein Platz in einer Welt, die ihn zwingt, zu früh erwachsen zu sein? Voller Sehnsucht nach Zuneigung lässt er sich mit seinen Freunden Mudinho und Sivinha durch São Paulo treiben, besucht eine Tante, die am Stadtrand in einem Zirkus arbeitet, und verbringt soviel Zeit wie möglich bei Ney, einem Privatlehrer, dem er sich sehr verbunden fühlt. Serginho wird jedoch immer wieder enttäuscht. Er will mehr von seiner Mutter, von seinen Freunden, von seiner Zukunft, von Ney. Unbeeindruckt vom Machismo in seinem Umfeld gibt er nicht auf, nach einem Weg zwischen Verantwortung und Geborgenheit zu suchen.
Mit charismatischem Charme verleiht der erst 17-jährige Hauptdarsteller Matheus Fagundes der Figur des emotional und sexuell aufgewühlten Serginho eine berührend zuversichtliche Unbeschwertheit und lässt ihn das Gewicht gesellschaftlicher Erwartungen mit tiefem Vertrauen auf ein mögliches Glück tragen. (Text: Berlinale) - Jia Zhang-ke, a guy fromFenyang?41Dokumentarfilm von Walter Salles mit Zhangke Jia.
Die Regisseure Jia Zhang-ke und Walter Salles verbindet eine ähnliche Grundhaltung zum Kino. Beide stellten die Filme, mit denen sie zu Größen des internationalen Autorenkinos wurden, 1998 auf der Berlinale vor. Xiao Wu und Central do Brasil wurden an Originalschauplätzen gedreht, beide Filme handeln von sogenannten einfachen Menschen, die sich in Zeiten des Umbruchs, in der Brutalität des Alltags behaupten müssen.
Er wolle mit der Kamera die Würde dieser Menschen aufspüren, sagt Jia Zhang-ke zu Beginn von Walter Salles’ Dokumentarfilm. Gemeinsam mit seinem chinesischen Kollegen sucht Salles die Schauplätze von dessen Filmen auf und begibt sich an Orte, an denen Jia Zhang-ke groß wurde. Eine Zeitreise im doppelten Sinne beginnt. Wenn Jia Zhang-ke mit einem befreundeten Schauspieler die Straßen von Xiau Wu abschreitet, fragen die beiden sich, wo die vielen kleinen Karaoke-Läden geblieben sind, die sie als junge Männer aufgesucht haben. Dem Theater der Wanderschauspieler aus Platform fehlt mittlerweile das Dach. Jia Zhang-ke, um homem de Fenyang zeigt die Veränderungen eines Landes, aus denen das Werk eines der großen Filmemacher unserer Zeit entstand. (Text: Berlinale) - Garibaldi - Held zweierWelten?1Kriegsfilm von Alberto Rondalli mit Ana Paula Arósio und Gabriel Braga Nunes.
Giuseppe Garibaldi lebt in Brasilien. Wie so viele andere ist er des Lebens unter dem Joch des brasilianischen Regimes leid. Als er Anita lieben lernt und sich mit Luigi Rossetti anfreundet, ist der Weg für ihn klar. Rossetti ist ein italienischer Revolutionär, der nun Garibaldi beisteht, um für die Freiheit von Rio Grande do Sul und Santa Catarina zu kämpfen.
- Flieh aus meinenAugen?Dokumentarfilm von Felipe Bragança.
Dokumentarische Bilder und inszenierte Szenen verbinden sich zu drei Erzählungen über Mayga, Elias und Abidal. Die drei Flüchtlinge aus Ghana, Mali und Burkina Faso haben in Zelten im Protestcamp auf dem Oranienplatz in Berlin-Kreuzberg gelebt.
(Text: Berlinale)
- FeuermeerBR (2014)?1von Joel Pizzini.
1930 dreht der brasilianische Filmemacher und Poet Mario Peixoto, vom expressionistischen und avantgardistischen Kino Europas inspiriert, ein Meisterwerk der brasilianischen Filmgeschichte: den zweistündigen Stummfilm Limite. 2014 montiert Joel Pizzini mit Bildern aus Limite und zusätzlichem dokumentarischen Material – darunter Interviews mit dem Regisseur aus den Siebziger- und Achtzigerjahren – eine Hommage an den Film und vor allem an seine Macher. Mario Peixoto hat nach Limite nie wieder einen Film vollendet, wohl aber an verschiedenen Projekten gearbeitet. In MAR DE FOGO entwirft Joel Pizzini eine mögliche neue Filmsequenz. Er versucht dabei, der inszenatorischen Linie von Limite zu folgen. Mit visuellen Mitteln untersucht er das Gefühl, das Peixoto gehabt haben könnte, als er die Inspiration zu seinem Film verspürte. (Text: Berlinale)