Die besten Filme aus Tschechien
- Clown Ferdinand und dieRakete?3Märchenfilm von Jindrich Polák mit Jirí Vrstála und Hanus Bor.
Im Märchenfilm Clown Ferdinand und die Rakete schickt Pan-Tau-Regisseur Jindřích Polák einen Clown ins Weltall.
- DiePfauenfeder?2Märchenfilm von Petr Weigl mit Tobias Hoesl und Marie Rosulková.
Die Pfauenfeder (OT: Pávie pierko) ist ein tschechoslowakisch-deutscher Märchenfilm.
- Hives?1Komödie von Simon Dolensky und Michael Lennox mit Akbar Kurtha und Stefan Lampadius.
Ein Morgen in Jerusalem. Nira geht zur Arbeit. Genau wie Ahmad in London, Ralf in Köln und ein Priester in Prag. Matija ist in Zagreb unterwegs - er geht nicht zur Arbeit, tut aber so. Seinen Job hat er vor Monaten verloren, seine Familie weiß nichts davon. Langsam wird die Last unerträglich. Auch Nira hadert mit ihrem Leben als Lehrerin und ihrer Ehe, als einer ihrer Schüler ihr einen Rapsong widmet. Für einen Moment wird sie schwach, ein Moment, der ihr Leben ändert. Ahmad hilft, wo er kann. Der illegale Einwanderer ist ein grundpositiver Mensch, der auch anderen Lebensmut schenkt. Doch sein verzweifelter Mitfahrer im Bus wehrt die guten Ratschläge ab. Der Mann hat soeben seine Freundin ermordet und stellt Ahmad vor eine schwierige Entscheidung. Ralf tut sich schwer mit zwischenmenschlichen Kontakten. Er ist wenig spontan, mag Sicherheit und Routine. Im Kölner Verkehrsstau ist er einer von vielen und doch isoliert. Fasziniert von der Frau im Wagen nebenan, springt er über seinen Schatten und versucht, sie über eine Radiosendung zu kontaktieren. In Prag schläft ein Priester während der Vorbereitung seiner Zeremonie auf seiner rechten Hand ein. Als er wieder aufwacht, ist sie wie betäubt. Aus Scham verschweigt der Priester sein Nickerchen und kämpft sich mit eingeschlafener Hand durch die eigentlich routinierte Messe, was seinen Assistenten an einen Herzinfarkt glauben lässt.
- Made inAsh?782Drama von Iveta Grofova mit Dorotka Billa und Maria Billa.
Im slovakischen Drama Made in Ash zieht eine junge Frau an die deutsch-tschechische Grenze, um ihr Leben zu verändern.
- FairPlay6.512Drama von Andrea Sedlácková mit Anna Geislerová und Roman Luknár.
Sommer 1983, Prag. Das Laufen und der Wettkampf sind Annas Leben. Ihr Talent und ihre Zielstrebigkeit könnten die hübsche 18-Jährige zu den Olympischen Spielen 1984 nach Los Angeles bringen. Darauf setzen auch die Parteifunktionäre. Sie darf im Trainingszentrum Roter Stern trainieren, obwohl das Kaderprofil ihrer Familie negativ ist: Ihr Vater lebt im Westen und ihre Mutter Irena eine ehemalige Top-Tennisspielerin, fiel daraufhin in Ungnade. Sie darf nur noch als Putzfrau arbeiten. Wenig später erfährt Anna im Trainingslager vom Sportfunktionär Kracik, dass sie für ein exklusives Trainingsförderungsprogramm ausgewählt wurde. Zur Konditionssteigerung werde ihr künftig Stromba verabreicht, ein harmloses Mittel, für das sie allerdings eine Geheimhaltungserklärung unterschreiben muss. Anna, leicht irritiert, überredet ihren Trainer Bohdan, dass ihre Mutter ihr das Mittel spritzen darf. Schnell laufen sie und ihre beste Freundin und zugleich Rivalin Martina zu Höchstform auf. Obwohl sich Annas Körper sichtbar verändert, schöpft sie keinen Verdacht. Erst als sie eines Tages zusammenbricht und die Krankenhausärztin sie nicht behandeln will, bittet sie ihren Freund Tomás, das Mittel zu recherchieren. Das Präparat erweist sich als gefährliches Anabolikum, eine Dopingsubstanz. Anna überredet ihre Mutter, das Mittel heimlich abzusetzen. Sie will einen fairen Wettkampf. Doch ihre Zeiten werden schlechter und schlechter. Die Mutter sieht die Olympia-Qualifikation gefährdet, der Trainer seine Karriere. Als Irena ihm beichtet, dass Anna Stromba abgesetzt hat, verabreichen sie es Anna erneut und nun ohne ihr Wissen. Die Zeiten werden besser, Anna ist stolz, dass sich ihr hartes Training auszahlt. Aber sie denkt auch, dass der anstehende Urintest ihre Entscheidung gegen das Doping ans Licht bringen wird. Doch der Test fällt wider Erwarten zur vollsten Zufriedenheit des Sportarztes aus. Anna schöpft Verdacht und stellt ihre Mutter zur Rede. Zutiefst enttäuscht, begehrt sie auf: gegen den Trainer, die Staatssicherheit und ihre Mutter.
- Daniel’sWorld?4Biographischer Dokumentarfilm von Veronika Liskova.
Daniel, ein 25-jähriger Literaturstudent, liegt in der Badewanne. Aus dem Off ertönt seine Stimme: „Ich war noch nie mit einem Jungen oder Mädchen zusammen, trotzdem kann ich mich über einen Mangel an Liebe in meinem Leben nicht beklagen.” Doch wie ist es für einen jungen Mann, wenn sich diese Liebe auf kleine Jungen richtet, sein Begehren nie ausgelebt, sich nur auf sexuelle Fantasien beschränken kann oder medikamentös unterdrückt werden muss? Der Film begleitet Daniel bei seinem Kampf um Selbstakzeptanz und der hoffnungslosen Suche nach einem Freund. Über schlichten, wohlkomponierten Bildern, die Daniel beim Frisör, beim Schlittschuhlaufen, beim Gassi gehen mit dem Hund der Mutter zeigen, liegt immer seine Off-Stimme, die selbstreflektierend zu klären versucht, wie er mit seinem Coming-out und seinen unerfüllbaren Sehnsüchten umgehen und ein erfülltes Leben führen kann. Da sie weder die Stimme ihres Protagonisten verfremden, noch sein Gesicht unkenntlich machen wollte, entschied sich Veronika Lišková nach Treffen mit mehr als 20 pädophilen Männern für Daniel, dem wohl bewusst ist, wie angreifbar er sich macht, der aber trotzdem ungewöhnlich offen mit seiner Prägung umgeht. (Text: Berlinale)
- Transport aus demParadies6.47.86Kriegsfilm von Zbynek Brynych mit Zdenek Stepánek und Juraj Herz.
Ein SS-Offizier besucht das KZ Theresienstadt und entscheidet über einen Konvoi nach Auschwitz. Der Leiter des Judenrates ist gegen diese Entscheidung.
- Koza?6.572Drama von Ivan Ostrochovský mit Peter Baláž und Zvonko Lakčevič.
Koza, die Ziege, nennen sie ihn. Seine besten Tage als Boxer hat er hinter sich. Manchmal schaut er sich seinen Kampf bei der Olympiade 1996 auf Video an. Jetzt braucht er Geld, denn seine Freundin ist schwanger. Deshalb beschließt er, noch einmal in den Ring zu steigen. Sein Boss, für den er sonst Metallschrott sammelt, begleitet ihn als eine Art Box-Impresario auf dieser Tour, die eher Leidensweg als Triumphzug ist. Kozas Körper hält das Training kaum durch, seine Kämpfe verliert er meist in der ersten Runde. Anders als das Leben geht der Film barmherzig mit seinem Protagonisten um. In diesem melancholischen Roadmovie zeigt die Kamera weniger die Boxkämpfe, sondern bleibt backstage, zeigt das unglamouröse Drumherum. Die Fahrten durch winterliche Landschaften, die Tage, an denen es nie richtig hell wird und die Cola im kalten Auto in der Flasche gefriert, das unrühmliche Ende der Kämpfe – all das zeigt der Film in exquisit kadrierten Bildern, die seinem Antihelden einen anderen Raum als den des Boxrings geben. Der slowakische Boxer Peter Baláž, der sich hier selbst spielt, ist ein Glücksfall für den Film. Den Vergleich mit anderen boxenden Filmhelden muss er keineswegs scheuen. (Text: Berlinale)