5 Gründe, warum euch Uncanny Valley nicht egal sein sollte

26.12.2015 - 18:00 Uhr
Uncanny Valley
Cowardly Creations
Uncanny Valley
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Es ist schwierig, in dem prasselnden Release-Regen den Schirm aufzuspannen und auf eigene Faust nach unterhaltsamen Spielen zu suchen. Meine Suche ließ mich schließlich über Uncanny Valley stolpern: Ein Spiel, das auch euch nicht egal sein sollte.

Es heißt, die unverhofften Begegnungen im Leben sind die besten — und im Fall von Uncanny Valley würde ich definitiv zustimmen. Ich stolperte über das Survival-Spiel im Pixel-Look während einer ziellosen Herumklickerei auf Steam und wurde sofort von der düsteren Athmosphäre in seinen Bann gezogen. Mittlerweile habe ich viel Zeit mit dem Spiel verbracht und will euch fünf Gründe nennen, warum auch euch Uncanny Valley, das bereits im April diesen Jahres erschien, nicht egal sein sollte.

1. Ihr habt keine Ahnung, wann endlich etwas passiert

Uncanny Valley macht euch zum Nachtwächter in einer verlassenen Forschungsstation. Eure Aufgabe ist es, pünktlich zur Schicht zu erscheinen und jede Nacht durch die verschiedenen Stockwerke des Gebäude zu patrouillieren. Euer Job könnte so einfach und ereignislos sein, doch eure nächtlichen Albträume lassen erahnen, dass in den Schatten dieser Spielwelt etwas auf euch lauert, während ihr in leeren Server-Räumen und Lagerhallen eure Runden dreht.

Das besondere an Uncanny Valley ist, dass es sich Zeit nimmt, nichts zu tun. So baut sich allmählich ein nagendes Gefühl der Unbehaglichkeit auf, das sich hin und wieder auf schockierende Weise entlädt — mehr will ich auch gar nicht verraten. Diese unangenehme Stille über komplette Spielsequenzen hinweg füllen sich ganz allmählich mit euren eigenen Ängsten und Phantasiebildern, was wohl um die nächste Ecke auf uns lauern könnte. Und das, liebe ungläubige Leser, ist verdammt gruslig.

2. Es gibt ein Konsequenz-System

Früher oder später wird es zur Rangelei, zu Kämpfen und zu den ganz großen Verfolgungsjagden kommen — und dann entscheidet euer Verhalten maßgeblich über den Ausgang eurer Geschichte. Werdet ihr beispielsweise im Kampf verletzt, so endet nicht das Spiel, sondern ihr müsst die Konsequenzen tragen: Ein ausgerenktes Bein oder ein verletzter Arm behindern euch in den folgenden Spielstunden und fordern euch dazu heraus, euren Spielstil zu ändern.

Ich bin großer Fan dieses Features. Nichts reißt mich mehr aus einem atmosphärischen Videospiel als ein Game Over-Bildschirm, dessen Idee bereits über 25 Jahre alt ist. Hier beweisen die Entwickler von Cowardly Creations Mut zur Innovation — und in meinen Augen zahlt sich dieser Mut auch aus.

3. Das volle Potential der Pixel-Grafik wird ausgeschöpft

Ich weiß, wie viele von euch mittlerweile über Pixel-Grafik denken: Ihr seid übersättigt, gelangweilt und erschöpft von den gefühlt omnipräsententen bunten Rechtecken. Gerade dann wird euch Uncanny Valley wieder für den Retro-Look begeistern, denn was die Entwickler aus den so simplen Bausteinen rausgeholt hat, ist bemerkenswert.

Ich habe noch nie in einer vergleichbaren Engine ein so ausgeklügeltes und stimmungsvolles Spiel zwischen Licht und Schatten betrachten dürfen. Gleichzeitig reizt Uncanny Valley alle Möglichkeiten der grobkörnigen Pixel aus. Manchen Gesichter fehlt jegliche Mimik, andere überraschend mit mimischen Details, die vor Emotionen nur so überlaufen. Damit ist dieses Spiel der ideale Kandidat, euer Verhältnis zur Pixel-Grafik gründlich aufzuarbeiten.

4. Für dieses Spiel wurden eure Kopfhörer gemacht

Das ist meine Art zu sagen: Die Klangkulisse ist fast noch ansprechender als das, was eure Augen sehen. Es gibt keinen klassischen Soundtrack, stattdessen ist der akkustische rote Faden das Knarzen im Aufzug, das Rauschen des Fernsehers oder das Verrücken eines Kartons. Jede Aktion in der Welt von Uncanny Valley wird von einem Geräusch kommentiert, das euch den Magen zusammenkrampfen lässt.

5. Ihr schreibt eure eigene Geschichte

Und für diesen Punkt habe ich Uncanny Valley eigentlich am meisten lieb. Ihr entscheidet jederzeit, wie sich die Geschichte entwickeln soll — und das ist kein hohler Marketingspruch. Diese Möglichkeit geht noch weit über das oben angesprochene Konsequenz-Feature hinaus. Auf Steam berichten Spieler davon, wie sie mehrere Stunden lang brav ihre Nachtwache erledigt haben, Auffälligkeiten ignoriert und einfach nur ihren Job getan haben. Das Ergebnis? Es passierte nichts. Die Ereignisse rund um die Forschungsstation blieben unentdeckt.

Wie wird euer Weg aussehen? Erscheint ihr direkt am ersten Tag nicht mehr zur Arbeit und erkundet stattdessen auf eigene Faust die Anlage und das benachbarte Hotel, in dem ihr untergekommen seid? Oder achtet ihr Penibel darauf, keine Details zu übersehen und verfolgt jede Spur — egal, wie weit sie euch von eurem Arbeitsplatz wegführt?

Uncanny Valley hat sich für all diese kleinen Entscheidungen eine Geschichte ausgedacht, die euer Abenteuer wahrhaft einzigartig machen. Dabei zögert es nicht, eure Fehltritte hart zu bestrafen, gibt euch allerdings auch die Chance, den Spieß wieder zu euren Gunsten umzudrehen und schließlich doch lebend und glücklich den Abspann über den Monitor rollen zu sehen. Ein solches Spielerlebnis ist in meinen Augen heute selten geworden.

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