Manchmal fühle ich mich richtig mies, dann habe ich gar keine Lust auf das anstehende Happy-End des Films. Aber leider weiß ich genau, verdammt, der Bad Guy wird auf jeden Fall verlieren. Das muss nicht unbedingt daran liegen, dass der Held des Film zu langweilig ist. Manche der Bösewichter sind eben einfach viel cooler. Ich fieber dann viel lieber mit den Psychopathen mit, “Ja komm schon, du kriegst sie noch alle!” Am Ende werde ich dann aber wieder enttäuscht… das Gute hat mal wieder gesiegt. Ich stelle euch heute meine sieben Bösewichter vor, die ich gerne am Ende des Films triumphieren sehen würde. In meiner Liste sind manche der Fieslinge auch gleichzeitig Protagonist des Films. Da es sich dabei aber stets um unangenehme Typen handelt, hoffe ich, dass ihr sie auch als Bösewichter durchgehen lasst…
Der Joker – Psychokiller mit Grinsen
Ich fange gleich mal mit einem richtig ungemütlichen Zeitgenossen an. Heath Ledger verkörpert in The Dark Knight die Figur des Jokers mit einer immensen Glaubwürdigkeit, die Christian Bale ’s Batman blass aussehen lässt. Der Joker ist ein sehr cleverer, wenn auch total verrückter Gangster, der immer alles einen Schritt im Voraus plant. Alle scheinen ihn zu unterschätzen und nur durch sein ambivalentes Verhältnis zu Batman, macht er sich am Ende verwundbar. Und wer spätestens nach der Zaubertrick-Szene immer noch auf Batmans Seite ist, der hat eh nicht alle Tassen im Schrank.
Jack Torrance – All work and no play
Der Familienvater Jack Torrance aus Shining ergibt für mich den perfekten Psychopathen. (Scheinbar) grundlos durchgeknallt und total besessen mit irrem Blick. Jack Nicholson hat, meiner Ansicht nach, mit der Rolle eine seiner besten Performances dargeboten. Bei der Verfolgungsjagd durch Haus und Garten fiebere ich immer mit Jack. Er soll doch endlich seine nervig, kreischende Ehefrau zum Verstummen bringen und auch gleich den fingerkrümenden Jungen verschwinden lassen. Doch an seinem erstarrenden Ende ändert sich leider auch beim erneuten Schauen des Films nichts.
Hans Gruber – Yippee-ki-yay
Hans Gruber aus dem ersten Stirb langsam Teil ist ein weiterer Bösewicht, den ich sympathisch finde. Als smarter, gutgekleideter Businessmann macht Alan Rickman in seiner ersten Kinorolle eine gute Figur. Der vermeintliche Terrorist, der sich als gewöhnlicher Dieb herausstellt, bildet durch seine tadellosen Manieren und seine eloquente Ausdrucksweise den perfekten Counterpart zu John McClane (Bruce Willis). Bei der Szene des sich öffnenden Tresors, unterlegt mit Beethovens Ode an die Freude, erfreut sich auch mein Herz jedes Mal und ich wünsche Hans Gruber, dass er mitsamt der Wertpapiere davon kommt. Doch leider muss er die Abkürzung durch das Fenster nehmen.