7 Filme von Jonathan Demme, die ihr gesehen haben müsst

27.04.2017 - 13:30 UhrVor 7 Jahren aktualisiert
Jonathan Demme bei Dreharbeiten zu Ricki
Sony Pictures
Jonathan Demme bei Dreharbeiten zu Ricki
1
6
Gestern ist der Filmemacher Jonathan Demme gestorben. Wir empfehlen euch 7 Filme des Regisseurs, mit dem ihr ihm die Ehre erweist.

Als Regisseur war Jonathan Demme laut der IMDb an mehr als 60 Filmprojekten beteiligt. Er war inszenierte Serien-Episoden, TV-Filme, Dokumentationen, Kurz- und Langspielfilme. Formell oder inhaltlich eingrenzen ließ sich der Filmemacher nicht. Naturgemäß sind es die großen Hollywoodfilme, die von ihm bei den meisten im Gedächtnis bleiben werden. Wir haben euch 7 Filme herausgesucht, mit deren Sichtung ihr den Filmemacher, der gestern im Alter von 73 Jahren gestorben ist, ehren könnt.

Das Schweigen der Lämmer

Jonas verbeugt sich vor Das Schweigen der Lämmer
Jonathan Demme gelang mit Das Schweigen der Lämmer die beste Verfilmung eines der Romane von Thomas Harris. Wie er eine grauenerregende Atmosphäre in seinem Thriller schafft, die nicht auf blutige Horrorfilmeffekte angewiesen ist, ist immer noch höchst beachtlich. Besonders aufregend ist das inszenierte Psychospiel zwischen seinen beiden von Jodie Foster und Anthony Hopkins verkörperten Hauptfiguren Clarice Starling und Hannibal Lecter. Genauso wie Hopkins geniale Darstellung des kannibalistischen, hochintelligenten Serienkillers sich in den Köpfen der Zuschauer wohl für immer einprägte.

United International Pictures

Felix gruselt sich bei Der Manchurian Kandidat
Es müsste gut zehn Jahre her sein, als ich mich eines Freitagabends durch das Fernsehprogramm zappte und bei ProSieben hängen blieb. Es lief Der Manchurian Kandidat. Verstanden habe ich die Geschichte damals nicht wirklich und ich habe mich gefühlt wie die Figur von Denzel Washington. Die verstörende Auflösung ist mir allerdings genauso im Gedächtnis geblieben wie die frostigen Darstellungen von Meryl Streep und Liev Schreiber. Das Original habe ich noch nicht gesehen, das muss ich auf jeden Fall nachholen.

Tom Hanks spielt den schwerkranken Andrew Beckett

Philipp weiß Philadelphia zu schätzen
Philadelphia ist ein Film, der gesellschaftliche wunde Punkte wie AIDS, die Stellung Homosexueller und die Prinzipien von Corporate America verhandelt. Solch ein Moralstück zu drehen, ist immer schwer. Jonathan Demme lässt die Handlung sich größtenteils ruhig, ohne übermäßigen Einsatz klimaktischer Momente oder lauter Musik entfalten. Zudem präsentieren Tom Hanks als schwerkranker Homosexueller Andrew Beckett und Denzel Washington als sein homophober Rechtsanwalt Joe Miller ein Stück Menschlichkeit, glaubwürdig und authentisch.

Stop Making Sense

Matthias lässt sich von den Talking Heads mitreißen
Jonathan Demmes Konzertfilm Stop Making Sense aus dem Jahr 1983 ist eine außergewöhnliche, mitreißende Erfahrung. Gefilmt wurden hier die Talking Heads und wie sie ihr Album Speaking in Tongues an drei Abenden zum Besten gaben. Am Anfang ist da nur Leadsänger David Byrne, der mit einem Kassettenrekorder und einer Gitarre auf die Bühne geht. Eineinhalb Stunden später tobt aber alles und Jonathan Demme hat einen sich unbändig steigernden Strudel aus (musikalischen) Eindrücken perfekt eingefangen.

Rachels Hochzeit

Hendrik geht widerstrebend auf Rachels Hochzeit
Eine dysfunktionale Familie quält sich in Rachels Hochzeit für wenige Tage des Frohsinns zusammen. Es heiratet schließlich jemand. Geduldet wird auf der Feier auch Kym (Anne Hathaway), die unter Drogeneinfluss den Tod ihres kleinen Bruders verschuldete und seither die Familie meidet, was von beiden Seiten so gehalten wird. Kyms Anwesenheit lässt nun unterschwelligen Hass hervorquellen und später auch entsetzliche Geheimnisse. Mutter, Schwester und Vater können ihre Vorwürfe nicht verbergen. Jonathan Demme inszenierte dabei keine Gestenexplosionen, sondern emotionale Schwelbrände. Anne Hathaway reifte unter Demme während ihrer Darstellung der fragilen, ironischen und ihren Neurosen vollkommen ausgelieferten Kym endgültig zur Charakterdarstellerin.

Ricki - Wie Familie so ist

Ines mag Meryl Streeps Gitarrenriffs
In Ricki - Wie Familie so ist spielt Meryl Streep die titelgebende Musikerin, die Karriere als Rocksängerin macht. Allerdings verlässt sie dafür Mann und Kinder. Mittlerweile läuft das Geschäft aber nicht mehr so gut, das Alter macht sich bemerkbar. Eine Einladung zur Hochzeit ihres Sohnes sorgt für einige familiäre Turbulenzen. Meryl Streep, sowieso schon als singende Schauspielerin mehrfach erprobt, spielte in dem Film erstmals E-Gitarre und probte mehrere Wochen mit der Band. Das Familiendrama zieht besonders aus den Bandauftritten und dem Gesang der Hauptdarstellerin seine Kraft.

Melvin und Howard

Jenny freut sich über Demmes Komödiengeschick in Melvin und Howard
"Ich kenne keinen anderen Regisseur" schrieb Pauline Kael in einer Kritik zu Gefährliche Freundin, "der so instinktiv und demokratisch an jeder Figur interessiert ist, die er dir zeigt." Dieses Gefühl, jede Figur in einem Film von Jonathan Demme könnte ihre eigene, spannende Geschichte mitbringen, erzeugen auch seine Komödien. Der durchaus tragische Melvin und Howard von 1980 gehört dazu. Hier streift der exzentrische Millionär Howard Hughes (Jason Robards) das Leben eines Kleinbürgers (Paul Le Mat), der danach auf gut Glück dem amerikanischen Traum hinterherjagt. Dem Streben des kleinen Mannes widmet sich Demme dabei mit derselben Faszination, die andere für tragische Heroen aufbringen. Oder überlebensgroße Kannibalen.

Welchen Film von Jonathan Demme würdet ihr empfehlen?

Das könnte dich auch interessieren

Angebote zum Thema

Kommentare

Aktuelle News