Aaron Sorkin muss sich mit seinen bisherigen Arbeiten nicht verstecken. Auf sein Konto gehen etliche Erfolge. Er verfasste die Bücher zu Eine Frage der Ehre, Der Krieg des Charlie Wilson und Malice, wichtiger noch: Er kreierte die bös-satirischen Serien West Wing, Sports Night und Studio 60 Sunset Strip.
Eigentlich also keine schlechten Voraussetzungen und dennoch: So ganz kann man sich eines innerlichen Aufstöhnens nicht erwehren, wenn Sorkin jetzt verkündet er wolle einen Film über die Entstehung von Facebook machen. Da werden Erinnerungen an gruselige Filme wie Pirates of Silicon Valley wach, in denen die Anfangsjahre von Steve Jobs und Bill Gates nacherzählt wurden. Erinnerungen an all die grauenhaften Filme, in denen sich Hollywood über die Jahre dem Internet genähert hat. Von Das Netz, über startup bis zum letzten Totalausfall Untraceable. Dabei ist es nicht wirklich ermutigend, das Sorkin verkündet, er kenne sich mit dem Internet so gar nicht aus und auch sein Facebook-Profil sei von einem Assistenten angelegt worden.
Wieso macht er dann einen Film über Facebook. Dem MySpace für Leute mit etwas dünnerem Nervenkostüm, die lieber unnütze Widgets bestaunen, als sich mit sechs gleichzeitig plärrenden Songs und animierten Hintergrundgrafiken rumzuärgern. Warum nicht über Amazon oder Google? Oder irgendeine andere Firma die aus Datenschutzsicht extrem bedenklich ist.
Wahrscheinlich bin ich einfach zu alt, um mich wirklich für sowas begeistern zu können.
Ich guck derweil nochmal MySpace-The Movie und warte gespannt auf die Verfilmung von XING, SMS-CHAT und FLIRT.de.
PS: Wird der Facebook-Film wohl die Frage klären, die an der ganzen Seite wirklich interessant ist: Nämlich wie man es schafft, ein Profil wirklich ganz zu löschen und nicht nur zu deaktivieren?