Alice in Borderland bei Netflix: Nach diesen 3 grandiosen Folgen könnt ihr aufhören

14.12.2020 - 15:05 UhrVor 3 Jahren aktualisiert
Alice in Borderland
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Netflix' Manga-Adaption Alice in Borderland begeistert mit drei großartig fesselnden und erschütternden Folgen. Danach ist aber schnell die Luft raus und die Serie wird zur Geduldsprobe.

Die neue Netflix-Serie Alice in Borderland fühlt sich an, als würden die grausamen Todesfallen der Saw-Filme auf ein dystopisches Science-Fiction-Setting treffen. Die ersten Folgen der japanischen Manga-Adaption entfesseln dadurch einen brutalen Sog, der einen mit Hochspannung und niederschmetternden Entwicklungen packt. Leider flacht die Serie nach einem überraschend frühen Höhepunkt stark ab.

  • Alle 8 Folgen der 1. Staffel Alice in Borderland stehen Netflix-Abonnent/innen seit dem 10. Dezember 2020 deutsch synchronisiert zum Streamen zur Verfügung.

Die ersten Episoden von Alice in Borderland sind ein wilder Gefühlsritt

Im typisch überdrehten Stil vieler japanischer Produktionen beginnt Alice in Borderland in der ersten Folge fast schon beschwingt und humorvoll. Zunächst lernen wir die drei besten Freunde Arisu (Kento Yamazaki), Karube (Keita Machida) und Chota (Yûki Morinaga) kennen, die ihre Freizeit am liebsten mit Videospielen und Rumhängen verbringen.

Nachdem sie beim Herumalbern einen Verkehrsunfall ausgelöst haben, flüchten sie vor der Polizei und finden sich kurz darauf in einem menschenleeren Tokio wieder. Anschließend werden sie zusammen mit einer jungen Frau und einer Schülerin in ein perfides Spiel verwickelt, das aus unterschiedlichsten Tests besteht. Es entbricht ein knallharter Überlebenskampf.

Hier könnt ihr euch noch den Trailer zu Netflix' Alice in Borderlands anschauen

Alice in Borderland - S01 Trailer (Deutsche UT) HD
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Schon das erste Spiel wird zum nervenaufreibenden Wettlauf gegen die Zeit. Die Figuren müssen sich einen Weg durch mehrere Räume bahnen, in denen immer jeweils zwei Türen zur Auswahl stehen. Sobald die Zeit für den einzelnen Raum abgelaufen ist, wird dieser durch hochschießende Flammen komplett in Brand gesteckt.

Spätestens hier musste ich an die perfiden Jigsaw-Fallen des Saw-Franchise denken, sobald das Spiel seine ersten Opfer fordert. Die zweite und dritte Folge von Alice in Borderland treiben dieses grausame Konzept dann auf die Spitze. Das zweite Spiel verwandelt einen Wohnkomplex in ein blutiges Schlachtfeld, wenn die Teilnehmenden beim Fangenspielen gegen Verfolger mit Pferdemasken und Uzis antreten müssen.

Den Höhepunkt der ganzen Serie hält Alice in Borderland danach schon in Folge 3 bereit. Hier müssen die drei besten Freunde Arisu, Karube und Chota sowie ihre Begleiterin in einem besonders hinterlistigen Versteckspiel gegeneinander antreten, bei dem am Ende nur eine/r von ihnen am Leben bleiben soll.

Wie ein verfrühtes Staffelfinale fühlt sich diese 3. Episode der Netflix-Serie an. Grausame Spannung und menschlich berührende Figurenschicksale verbinden sich zu einem irgendwann kaum noch erträglichen Höhepunkt, der unglaublich brutal endet.

Nach den ersten 3 Folgen geht Alice in Borderland schnell die Puste aus

Für die Netflix-Serie ist der starke Anfang aber gleichzeitig das größte Problem. Schon ab Folge 4 wirkt es so, als würde Alice in Borderland nochmal von vorne beginnen. Die Suche der überlebenden Hauptfiguren nach dem Drahtzieher des Spiels führt schließlich in eine Art hedonistische Strandkommune, die sich zwischen den Spielen in Partys, Alkohol, Drogen und Sex stürzt.

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Doch im Hintergrund herrschen klare Hierarchien und wer sich gegen dieses System auflehnt, wird als Verräter hingerichtet. Dabei schleppt sich Alice in Borderland in der zweiten Hälfte dieser 8 Episoden durch undurchsichtige Intrigen zwischen den neu eingeführten Figuren, die kaum mehr als grelle Stereotype bleiben.

Gerade das für westliche Sehgewohnheiten extrem überzogene Verhalten der Charaktere im typisch japanischen Overacting-Stil macht die letzten Folgen der Netflix-Serie, in denen die Spiele selbst fast zur Nebensache werden, zur Geduldsprobe.

Auch wenn die zäh aufgeworfenen Handlungsfäden im Finale nochmal gelungen zusammengeführt werden, lautet mein eher ungewöhnlicher Tipp zu Alice in Borderland deshalb: Genießt die ersten 3 Folgen als ebenso grausamen wie mitreißenden Film und schaut die Netflix-Serie danach gar nicht erst weiter.

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Als Grundlage für den Serien-Check zu Alice in Borderland dienten uns alle 8 Folgen der 1. Staffel.

Habt ihr Alice in Borderland schon bei Netflix durchgeschaut oder wollt ihr die Serie noch sehen?

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