Mit Filmen wie Asche und Diamant, Das gelobte Land (1975) oder jüngst Das Massaker von Katyn und Der Kalmus arbeitet der polnische Regisseur Andrzej Wajda immer wieder die Geschichte seines Heimatlandes auf. Selbst politisch engagiert, brachte er sich bei der Solidarność ein und wurde 1989 sogar zu deren Vertreter im polnischen Senat. Solidarność trug entscheidend zur Wende bei und deswegen wird Andrzej Wajda nun das Leben von Lech Walesa verfilmen. Des Mannes also, der die polnische Gewerkschaft unter einem kommunistischen Regime erst möglich gemacht hat.
Walesa wird die Zeitspanne zwischen den Jahren 1970 und 1989 behandeln. In dieser Zeit begann der Elektriker Lech Walesa aktiv, die politische Landschaft mitzugestalten. Über diese Zeit drehte Andrzej Wajda schon einmal einen Film. Der Mann aus Eisen behandelt den Zeitraum Anfang der 80er-Jahre, zeigt Lech Walesa in einer Nebenrolle und gleichzeitig in Dokumentarfilmaufnahmen. In Walesa wird der polnische Aktivist nun der Protagonist sein. Lech Walesa, der nach dem Fall des Eisernen Vorhangs den Wandel Polens zur demokratischen Marktwirtschaft organisierte, gab für den Dreh sein Einverständnis, wie Andrzej Wajda gestern auf einer Warschauer Pressekonferenz für den kommenden Film betonte.
Der Drehbuchautor Janusz Glowacki wird Lech Walesa nicht als Führerfigur inszenieren, sondern als “Riesen, der stolpert und fällt, aber auch wieder aufsteht.” Der Film soll genauso lustig sein wie ernsthaft. In der Hauptrolle wird Robert Wieckiewicz (Różyczka) zu sehen sein, die Rolle von Walesas Gattin Danuta wird Agnieszka Grochowska (Nimm Dir Dein Leben) übernehmen. Die Dreharbeiten beginnen am 1. Dezember in Danzig.