Der Baader Meinhof Komplex rückt seinem Minimal-Ziel, eine Oscar-Nominierung zu erhalten, immer nähern. Gestern nannte die American Academy jene acht Filme, die es auf die so begehrte Short-Liste für den Besten nicht-englischsprachigen Film geschafft haben und der Film von Uli Edel – nicht zu vergessen von Produzent und Drehbuchautor Bernd Eichinger – konnte auf diese begehrte Auswahlliste gelangen. Das ist schon mal ein Erfolg, aber wäre natürlich nichts, wenn es zu einer Nominierung oder gar dem Oscar kommen würde. Constantin Film, die das Drama produziert hat, stellt wohl schon die Sektflaschen kalt.
Allerdings hat Der Baader Meinhof Komplex große Konkurrenz. Wieder steht ihm der animierten Dokumentarfilm Waltz With Bashir im Wege, der ihm Wochenende bereits den Golden Globe weggeschnappt hat. Auch das österreichische Drama Revanche des Regisseurs Götz Spielmann hat diese weitere Hürde im Oscar-Rennen genommen. Der Film lief auf der letzten Berlinale und begeisterte die Kritiker. Neben Deutschland und Österreich könnte es auch der französische Blockbuster und Kritikerliebling Die Klasse, der am Donnerstag in unsere Kinos kommt, unter die letzten fünf Nominierten schaffen. Die Türkei ist ebenfalls vertreten: Regisseur Nuri Bilge Ceylan ist mit Drei Affen – Nichts hören, nichts sehen, nichts sagen dabei. Der Film wurde schon auf dem diesjährigen Festival in Cannes mit dem Preis für die Beste Regie ausgezeichnet.
An diesem Wochenende werden von der American Academy in New York und Los Angeles die fünf Kandidaten für die Endrunde bestimmt. Offiziell werden die Nominierungen für den Oscar dann am 22. Januar bekannt gegeben. Die Gala, auf der der Preis dann verliehen wird, findet am 22. Februar zum 81. Mal in Hollywood statt.
In diesem Jahr haben 65 Länder einen Film ins Rennen um den Oscar in der Kategorie Bester nicht englischsprachiger Film eingeschickt. Dass sich nach Der Untergang und Das Leben der Anderen, der den wichtigsten Filmpreis der Welt sogar 2007 gewinnen konnte, wieder ein deutscher Film unter den letzten befindet, ist ein großer Erfolg für die deutsche Filmindustrie.