Heute Abend ab 20.15 Uhr zeigt arte die ersten drei Episoden der sechsteiligen BBC-Miniserie Parade’s End – Der letzte Gentleman. Darin geht es um Christopher Tietjens (Benedict Cumberbatch), der im London des beginnenden 20. Jahrhunderts den Inbegriff des britischen Gentleman spielt. Er ehelicht die schöne, aber biestige Sylvia (Rebecca Hall) und obwohl die Ehe schon bald in Trümmern liegt, hält Christopher die Fassade aufrecht. Doch dann lernt er die willensstarke Suffragette Valentine Wannop (Adelaide Clemens) kennen, die sich in jeglicher Hinsicht von seiner Ehefrau unterscheidet, und alles wird anders. Wir haben einen ersten Presseüberblick für euch.
Hannah Pilarczyk nennt Parade’s End im Spiegel ein brillantes Gesellschaftspanorama und führt aus: “Für die Figurenzeichnung müssen oft ein einzelnes Requisit oder ein knapper Dialog herhalten, doch das genügt den souveränen Hauptdarstellern Hall und Cumberbatch, um ihre Figuren aus dem Emblematischen zu erheben und zu schillernden Persönlichkeiten zu machen.”
David Denk ist in der TAZ enttäuscht und vergleicht Parade’s End mit Downton Abbey. “In Parade’s End treffen Thesen aufeinander, in Downton Abbey Menschen aus Fleisch und Blut, mit denen man hoffen, bangen, heulen und lachen kann. Ja, Downton Abbey ist eine Seifenoper mit schönen Kostümen – so what?! Gediegene Langeweile kann ja wohl nicht ernsthaft die Alternative sein.” Wohingegen Joachim Huber im Tagesspiegel ausruft: “Vergesst Downton Abbey! Schaut Parade’s End!” und hinzufügt: So gelungen die Kostüm-Küchen-Konflikt-Dramaserie auf ihre Maggie-Smith-Art auch ist, Parade’s End hat mehr Tiefe, mehr Hintergrund, mehr Hirn.“ Und auch für Bernhard Baumgartner von der Wiener Zeitung ist ”Parade‘s End ist die brillante Antwort der BBC auf Downton Abbey".
Claudia Schwartz (Neue Zürcher Zeitung) lobt die Darsteller von Parade’s End, allen voran die umwerfende Rebecca Hall und schreibt: “Für eine Fernsehproduktion ist solch brillantes Schauspielerkino durchaus bemerkenswert.” Zudem kann die Kritikerin auch die deutsche Version empfehlen. “Stoppards Sorgfalt im Umgang mit Fords geschliffener Prosa kommt in der deutschen Synchronisierung durchaus zum Ausdruck, was ein bisschen über den Umstand hinwegtröstet, dass hier nicht die von feiner Ironie getragene englische Originalversion geboten wird.”
Doris Priesching (Der Standard) lobt das Gesamtpaket. “Mit Rebecca Hall, Benedict Cumberbatch und Valentine Wannop bietet Parade’s End vor allem großes Schauspiel und ein Fest fürs Auge. An den Kostümen, die sich auf englischem Rasen, Kies und Steinfliesen tummeln, kann man sich nicht satt genug sehen.”
Die letzten Folgen der Miniserie laufen am 14. Juni 2013, ebenfalls ab 20.15 Uhr auf arte.
Beinahe alle Kritiker sind von Parade’s End überzeugt. Werdet ihr euch die Miniserie auch ansehen?