Der Gewinner The Milk of Sorrow

15.02.2009 - 09:30 Uhr
The Milk of Sorrow
Oberon Cinematográfica
The Milk of Sorrow
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Ist der Film aus Peru der richtige Gewinner des Goldenen Bären?

Nach der Preisverleihung geht die große Auswertung los: Haben die richtigen Filme die Bären gewonnen? Waren die Entscheidungen der Jury richtig und nachvollziehbar? Und in diesem Jahr sind sich Kritiker wie Juroren irgendwie seltsam einig. In der Konsequenz hat die Internationale Jury um Tilda Swinton Exoten ausgezeichnet und Hollywood links liegen lassen. Peru, Uruguay, Iran, Rumänien – das sind nicht gerade Filmländer, die bei uns oder international besonders gefragt sind. Nichts desto trotz kommen aus eben diesen Regionen Filme, die sich lohnen, aber leider zu selten in unsere Kinos kommen.

Für Ekkehard Knörer auf perlentaucher war The Milk of Sorrow sogar der einzige plausible Kandidat für den Goldenen Bären. “Vom ersten Bild an – es ist ein Schwarzbild, man hört dazu einen Klagegesang – macht die Peruanerin Claudia Llosa in Eine Perle Ewigkeit klar, dass sie eine Meisterin ihres Fachs ist. Es ist erst ihr zweiter Film, aber jede Einstellung sitzt und jede Metapher, jedes Symbol, das sie einführt, macht nicht nur Sinn, sondern eröffnet auch faszinierende Ambivalenzräume.” Nicht alle waren von dem Film so derart begeistert. Das ernste und wichtige Thema, das die Regisseurin und Drehbuchautorin Claudia Llosa in ihrem Film behandelt, ruiniert sie leider vollständig mit einer aufdringlichen bis albernen psychoanalytischen Metaphorik, kritisierte Jens Balzer in der Berliner Zeitung.

Im letzten Jahr hat ein Film aus Brasilien gewonnen, davor einer aus der Mongolei, 2006 einer aus Bosnien-Herzegowina, 2005 kam er aus Südafrika. Die Diskrepanz zwischen der Medienaufmerksamkeit für die westlichen Produktionen und jenen Filmen, die letztlich ausgezeichnet wurden, wird dabei immer größer. Aber die Berlinale setzt konsequent ihren Kurs fort, Filme zu prämieren, die eine Stimme brauchen. Dass sich in diesen Gefilden auch der deutsche Beitrag Alle Anderen von Maren Ade findet, ist dann durchaus eine kleine Sensation … und auch konsequent. Insgesamt wurden Filme prämiert, die nicht politisch-plakativ-didaktisch sind, die im Privaten Politisches entdecken, die genau beobachten.

Hier könnt Ihr Euch den Trailer des Gewinners Eine Perle Ewigkeit anschauen:

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